Hänsch absolvierte von 1959 bis 1960 eine Lehre als Theatermaler und studierte von 1961 bis 1966 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Hans-Theo Richter. Nachdem seine Diplomarbeit, ein Grafikzyklus zum Thema Ernte, auf Ablehnung stieß, verließ er die Hochschule ohne Abschluss. Erst 1979 wurde ihm das Diplom auf Vermittlung von Gerhard Kettner für ein Künstlerbuch mit Radierungen zu Texten von Robert Musil zuerkannt.
Seit 1966 ist er freischaffend tätig im Dorf Seeligstadt und in Meißen. Damit trifft er eine bewusste Entscheidung für eine Existenz auf dem Land und in der Kleinstadt. Neben seiner künstlerischen Betätigung macht er sich in der Backstube und in der Landwirtschaft nützlich. Hänsch war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.
Von 1985 bis 1989 gestaltete er Sgraffitos, Bilder und Fenster für die Kapelle St. Joseph in Netzschkau.
Ab 1992 übernahm er einen Lehrauftrag an der HfBK Dresden erst als Dozent für Grafik. Im Jahr 2006 wurde er zum Professor berufen. 2009 erfolgte die Emeritierung. Zwei Kinder von Hänsch, Wilhelm (* 1966; † 2014)[1][2] und Wolfhild[3] betätigen sich ebenfalls als Bildende Künstler.
Museen und öffentliche Sammlungen mit Werken Hänschs (unvollständig)
1985/1986: Cottbus, Staatliche Kunstsammlungen; Rostock, Kunsthalle Rostock; Erfurt, Galerie am Fischmarkt („Zeichnungen in der Kunst der DDR. 1974- 1984“)
Preise
1982 Kunstpreis der Stadt Meißen
Originalgrafische Editionen
Zu Robert Musil: 'Türen und Tore'. Grafische Werkstätten der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1979 (Diplomarbeit)
Grafikmappe anläßlich der 450. Wiederkehr des Stiftungstages der Fürsten- und Landesschule St. Afra zu Meißen. Mit einem Text von Jens Wonneberger. Galerie Obergasse – Greiffenedition. Meissen 1993
Die blaue Blume: Weltseele & Waldeinsamkeit; nachtbegeistert & sinnbegabt. 21 Blatt Originalgrafik. Gefaltete Mappe in Leineneinband. - Aufl. von 25 Ex. Wolfram Hänsch Meißen 2013
Publikationen
Triumph, der Tod ist überwunden! / 450 Jahre Kreuzreiterprozession. Acht Tafeln nach Handzeichnungen von Wolfram Hänsch. Wittichenau 1990
Das Licht leuchtet in der Finsternis / Grafiken von Wolfram Hänsch. Texte von Joachim Scholz. Verlag Christoph Hille. Dresden 2003, ISBN 3-932858-84-0
Literatur
Wolfgang Hütt: Grafik in der DDR. Verlag der Kunst, Dresden, 1979
Hannig, Peter: Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit. Malerei und Grafik von Wolfram Hänsch in der Dresdner Galerie Nord. in: Sächsische Zeitung vom 15. September 1981
Jakobi, Holger: Wolfram Hänsch: Arbeiten aus ganz einfachen Dingen heraus : der Maler und Grafiker Wolfram Hänsch plädiert für ein besseres Verhältnis von Kirche und Kunst. in Tag des Herrn Ausgabe 19 / 1999.
Lehmann, Hanif: Wolfram Hänsch – Ansichten von Innen. in Graphische Kunst 1/2013
Hennig, Sebastian: Die blaue Blume. Radierzyklus von Wolfram Hänsch. In Marginalien Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, Herausgegeben von der Pirckheimer-Gesellschaft im quartus-Verlag, Bucha bei Jena 224. Heft 2017 /1
Hennig, Sebastian: Über den Tag hinaus. in Sächsische Zeitung vom 29./30. Dezember 2018