Seit dem Studium des Objektdesigns in Dortmund (1988–1993) arbeitet der Künstler Wolfgang Schmidt mit seiner stark reduzierten, langgestreckten menschlichen Figur. Fast 20 Jahre lang erprobt er mit ihrer Hilfe die Möglichkeiten künstlerischen Schaffens, ohne sein Motiv jemals zu verändern. Programmatisch ist, dass erst die Beschränkung auf das immer wiederkehrende Motiv dem Künstler die unbeschränkte Gestaltungsfreiheit eröffnet. Mit seiner Figur, die niemals gleich, aber immer sich selbst ähnlich ist, scheint alles möglich: Es gibt sie als Einzelfigur in jedem künstlerischen Medium, sie ist transformierbar, lässt sich zerteilen, stückeln, verbiegen. Wolfgang Schmidts Figur tritt in Gruppen auf und transportiert so Überlegungen zu einem profunden Thema unserer Gesellschaft: Das Verhältnis zwischen Individuum und Masse. Dennoch ist die Figur abstrahiert genug, um als formales Element zu gelten und Teil von Experimenten zu Serien, Rhythmen und Reihungen zu werden.
Biografie
Wolfgang Schmidt wurde im Jahr 1966 in Witten geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. 1988 begann er ein Objektdesign-Studium an der Fachhochschule Dortmund, das er fünf Jahre später mit dem Diplom bei Werner Nöfer und Pitt Moog abschloss. Seit 1990 ist auch Dozent für Kunst und Malerei. Von 1992 bis 2000 war Wolfgang Schmidt für den Künstler HD Schrader als erster künstlerischer Assistent tätig. Wolfgang Schmidt lebt und arbeitet in Dortmund und ist Mitglied der Künstlervereinigung Dortmunder Gruppe.
Auszeichnungen
2010: Kunst am Bau: Medical-Center-Ruhrort Parkhaus, Duisburg
1999: „Boesner Universalkasten“, Wanderausstellung bis 2000: Galerie Kuckei + Kuckei, Berlin; Galerie Renate Kammer, Hamburg; edition galerie howeg, Zürich/CH; Kulturtage Lana, Lana und Bozen/I; Kunstsalon Wolfsberg, Zürich/CH
1998: „Schau, wie blau“, Galerie Renate Kammer, Hamburg
1996: „Junge Kunst im Ruhrgebiet“, Kulturzentrum Gladbeck
1994: „Jeder Meter für die Kunst“, Wanderausstellung bis 1998: Museum Modern Art, Hünfeld; Fundacja Gerarda, Swieradów Zdrój/PL; BWA Galeria Arsenal, Bialystok/PL; ehemaliges Staatsratsgebäude, Berlin; Fürst-Leopold-Carré, Dessau; Kulturrathaus, Dresden
Literatur
Wolfgang Schmidt: RuhrFigur. Herausgegeben von arteversum, Düsseldorf. Mit Beiträgen von Reinhard Gröne, Linda Walther, Professor Rolf Lieberknecht, Dr. Rosemarie Pahlke, Manuela Sass, Erhard Mittelsten-Scheidt, Wolfgang Schmidt. Kettler-Verlag, Bönen 2012, ISBN 978-3-86206-180-8.