Von 1970 bis 1977 war er als freischaffender Künstler in Leipzig und Zwickau tätig. 1983 trat er an der HGB Leipzig eine Dozentenstelle an, nachdem er schon seit 1977 dort gelehrt hatte. 1984 nahm Peuker an der Biennale Venedig teil. Er zählt zur Leipziger Schule, speziell zur sachlichen Strömung, die durch Tübke, Mattheuer, Arno Rink u. a. repräsentiert wird. Porträtdarstellungen gehörten zu den Hauptthemen im Gesamtschaffen Peukers. „Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die Dialektik der Bewegungen und Veränderungen im Menschen selbst und in seiner Beziehung zur Umwelt.“[1]
Nach mehreren Auftragswerken in Leipzig und einer längeren Österreichreise wurde er 1993 als Professor an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee berufen. Zugleich war er bis zu seinem frühen Tod künstlerisch tätig.
Zu seinen akademischen Schülern gehören u. a. Matthias Steier, Luise Wagener und seine letzte Meisterschülerin Sandra Rienäcker.
Er war von 1971 bis 1985 mit der Malerin Annette Krisper verheiratet, die seine Kommilitonin war. 1985 trennte er sich von ihr und heiratete Annette Lunow, geborene Meyer, die unter dem Pseudonym Paula Kress selbst malte. Nach schwerer Erkrankung starb sie im Jahr 1996. 1997 lernte er Erika Donner kennen, die ihn bis zu seinem Tod begleitete.
Bis 1990: Verband Bildender Künstler der DDR, dort u. a. 1978 bis 1989 stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Leipzig und Mitglied des Zentralvorstandes
Trunkener Rufer (Mischtechnik; 1981/1982; ausgestellt 1982/1983 auf der IX. Kunstausstellung der DDR)[2]
Bildnis meiner Frau (Öl; 1988; im Bestand der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen)[2]
Baugebundene Werke (Auswahl)
Gemeinsam mit Sighard Gille: Wandgemälde Lied von der Erde im Gewandhaus Leipzig, das allerdings noch vor der Fertigstellung übermalt wurde, weil die lebensgroßen Aktfiguren im Foyer Irritation und Ablehnung hervorriefen. Heute befindet sich dort ein Gemälde Gilles.
Deckengemälde für den Bachsaal (heute Sommersaal) des Bosehauses in Leipzig, 1985.
Deckengemälde und zwei Tondi im Schloss Allstedt, 1989.
Illustrationen (Auswahl)
Platon: Atlantismythen. Hrsg.: Bernhard Kytzler (mit Reproduktionen von 15 Federzeichnungen; auch als Vorzugsausgabe mit einer Original-Radierung, Auflage 120 Ex.) B. G. Teubner Verlag, Leipzig 1991, ISBN 978-3-322-00790-2.
Ina Adler: Blick ins Atelier ‘Wolfgang Peuker‘. In: Bildende Kunst, Berlin, 1976, S. 19–26
Eduard Beaucamp: Mauergewalt. Zum Tode des Malers Wolfgang Peuker. In: FAZ. 16. Mai 2001, S. 49.
Gewandhaus zu Leipzig, Kurt Masur (Hrsg.): Forte-Piano. Bilder aus dem Gewandhaus Leipzig (Katalog). Oberhausen o. J.
Ina Gille: Anmerkungen zu einem verschwundenen Wandbild. In: Mitteldeutsche Neueste Nachrichten. 31. Dezember 1989, S. 3.
Museum der bildenden Künste Leipzig (Hrsg.): Wolfgang Peuker. Malerei und Zeichnung. Katalog. Leipzig 1985.
Meinhard Michael: Verkleistert und zugenagelt. Oder: Doppelt hält besser? In: Gewandhausmagazin. Nr. 33, 2001/02, S. 19–24.
Meinhard Michael: Die Furcht vor dem Rufer. In: Gewandhausmagazin. Nr. 33, 2001/02, S. 25–26.
Wolfgang Peuker: Was mich angeht. In: Leipziger Blätter. 6/1985, S. 42–43.
Guenter Roese (Hrsg.): Wolfgang Peuker. Malerei und Zeichnung. Das Bild als Welttheater. Katalog. MCM ART, Berlin 2004.
Dominik Bartmann: Wolfgang Peuker 1945–2001: Malerei und Zeichnungen. In: Museumsjournal; Heft 2/2005 Seite 58–59
Tobias Thuge: Res Severa – Vom Verschwinden eines Bildes. Wolfgang Peukers Bild „Welttheater“ im Gewandhaus zu Leipzig als Beispiel staatlicher Auftragskunst in der DDR. Grin, München/ Ravensburg 2010, ISBN 978-3-640-52857-8.
ohne Verfasserangabe: Mit Brettern vernagelt. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1994, S. 136–138.