Oppermann malte seit den 1960er Jahren figurative Bildnisse, die er mit geometrischen, biometrischen oder technischen Elementen oder Schrifteinschüben surreal verfremdete. Die Motive erinnerten in ihrer signethaften Form an Arbeiten des deutsch-amerikanischen Popart-Künstlers Richard Lindner. Oppermann entwickelte hierfür die Drucktechnik Lithografie weiter, in der er eine große Anzahl seiner Motive druckte und die von Dieter Brusberg in Hannover verlegt wurden:
„Primäres Thema meiner Arbeiten ist die menschliche Figur. Ich ziehe die suggestive Formulierung der demonstrativen vor. Technische Präzision betrachte ich als legitimes Mittel, um meiner Intention Ausdruck zu geben ... Die Geometrie ist durch ihre genau Ablesbarkeit für mich zum bestimmenden formalen Element geworden. Freihandzeichnen ist nur Vorzustand; Ich gebrauche es als Mittel, eine Idee zu fixieren. Verdichtung und stärkere Intensität der Linie erreiche ich durch die Anwendung von Kurvenlinialen.“
– Wolfgang Oppermann in kunstwerk Juni/Juli 1968
Seit den 1970er Jahren entwarf er dreidimensionale, auch kinetische Objekte. 1978 und 1979 entstand „ ICH BIN KUNSTMALER“, ein Tonfilm (Super 8, 35 Min.), mit u. a. Dieter Roth, Gotthard Graubner, Meret Oppenheim, Henry Piper, Dietrich Helms. Die Gründe, weshalb er vom kinetischen Objekt zum Medium Film kam, beschrieb er 1986 in einem Katalogtext:
„Es entstanden für diesen Zweck Objekte, die jedoch mit der Zeit so an Eigenleben gewannen, daß sie, abgekoppelt von der ursprünglichen Absicht, für sich zu stehen konnten. Ich fand hier einen Ansatz, dem bewegten Bild des Films ein Szenarium gegenüber zustellen, das, nicht reduziert auf eine festgelegte Laufzeit, eine permanente Präsenz haben kann.“
– Wolfgang Oppermann, Kunstform. Katalog Trier 1986