1986 schied er auf eigenen Antrag aus der Bundeswehr aus, weil er sich für den Umweltschutz engagieren wollte.[3][4] Zu der Entscheidung trug wesentlich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl bei.[5] Im November 1986 war er Mitbegründer des Solarenergie-Fördervereins Deutschland (SFV) mit Sitz in Aachen, ursprünglich eine Interessenvertretung der privaten Solarstromerzeuger.[6][7] Nach Satzungsänderungen 2003 und 2019 steht der Kampf gegen die Klimakatastrophe im Vordergrund der Vereinsarbeit.[8][9][10][11] Seit Gründung des SFV war er bis 2019 ehrenamtlicher Geschäftsführer sowie Herausgeber der Vereinszeitschrift Solarbrief.[12][13][14]
Er lebte bis 2012 in Aachen und seitdem in Magdeburg.[15]
Klimaklage
Er war Initiator der teilweise erfolgreichen Verfassungsbeschwerde gegen die Bundesregierung[16] im Jahr 2018, wobei er anfangs persönlich und später über den SFV die Kosten der Klage übernahm.[17][18][19] In seinem Klima-Beschluss vom 24. März 2021 erklärte das Bundesverfassungsgericht das deutsche Klimaschutzgesetz in Teilen für unvereinbar mit den Grundrechten. Als Reaktion darauf änderte die Bundesregierung im Juni 2021 das Gesetz und verschärfte die Klimaziele für 2030 und 2040 sowie das Klimaneutralitätsziel, das von 2050 auf 2045 vorgezogen wurde.[20]
Positionen
Energiewende
Von Fabeck hält den schnellstmöglichen und vollständigen Ersatz von Kohle, Erdgas, Öl und Atomenergie durch erneuerbare Energien für notwendig und für möglich sowie für eine der größten globalen Aufgaben unserer Zeit.[21][22][23] Er tritt für eine dezentrale „Bürgerenergiewende“ ein.
Seit 1989 setzte er sich für die kostendeckende Vergütung von Solarstrom ein, die später als Aachener Modell bezeichnet wurde.[15][24][25] Das Modell wurde in fast 50 Städten und Gemeinden in Deutschland, der Schweiz und Österreich übernommen.[26] Damit wurde von Fabeck zusammen mit Hans-Josef Fell, Hermann Scheer und anderen zu einem der Vordenker und Wegbereiter des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 2000.[27][28] Das EEG gilt heute als weltweit erfolgreichstes Instrument zur Förderung erneuerbarer Energien und diente mehr als 65 Ländern als Vorbild für eigene Gesetze.[29][30]
Er setzt sich gemeinsam mit dem Mathematiker Jürgen Grahl von der Universität Würzburg für eine drastische aufkommensneutrale Verlagerung der Steuerlast von Arbeit auf Energie ein.[37] Energie als leistungsfähigster Produktionsfaktor soll besteuert und der weniger leistungsfähige Produktionsfaktor Arbeit entlastet werden.[38] Diese Verlagerung soll dazu führen, dass weniger Energie verschwendet wird. Investitionen würden dann deutlich stärker als bisher in arbeitsintensive Unternehmen fließen, z. B. in Bildung, Sozialfürsorge, Notdienste, Polizei, Handwerk, Kunst, Forschung. So würden neue Arbeitsplätze geschaffen. Gleichzeitig würden energie- und rohstoffintensive Unternehmen belastet, insbesondere die Grundstoffindustrie. Auch der Verkehr würde bei drastischer Verteuerung der Energie zurückgehen.
Um die persönliche Mehrbelastung der Bürger auszugleichen und die Akzeptanz zu erreichen, schlägt von Fabeck die Auszahlung eines einkommens- und altersunabhängigen monatlichen Energiegeldes in gleicher Höhe für jeden Einwohner vor.[39] Wer weniger Energie verbraucht als der Durchschnitt, hätte dann einen Vorteil. Insgesamt soll diese Besteuerung von Energie strikt aufkommensneutral sein.[40][41][42]
CO2-Steuer
2019 äußerte er Zweifel an der Wirksamkeit der CO2-Steuer, da sich diese zu einem „trojanischen Pferd der fossilen Energiewirtschaft“ entwickeln könne, weil sie die Nutzung von klimaschädlichem Erdgas fördere.[43][44]
Rückholung von Treibhausgasen
Er hält eine Rückholung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre mit technischen Mitteln – bei gleichzeitigem Stopp aller weiteren Emissionen – für dringend notwendig, um die Treibhausgaskonzentration auf das vorindustrielle Maß zurückzuführen.[45]
Kreiselgeräte. Die verschiedenen Gerätetypen und ihre technischen Anwendungen. Prinzipbedingte Fehler und gerätetechnische Lösungen. Physikalische Grundlagen. Vogel, Würzburg 1980, ISBN 3-8023-0612-0.
↑ abcWolf von Fabeck: Lebenslauf von Wolf von Fabeck. In: www.klima-for-future.de. Wolf von Fabeck, 1. März 2020, abgerufen am 25. Juli 2023.
↑Frischer Wind für die Energiewende. Bis 2030 will der Kreis Ahrweiler seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken. Das hat der Kreistag 2011 beschlossen. Doch der Schwung, mit dem die Energiewende in ganz Deutschland und im Kreis auf den Weg gebracht wurde, scheint mit steigenden Strompreisen rapide zu schwinden. In: www.volksfreund.de.Trierischer Volksfreund, 21. Februar 2014, abgerufen am 19. Juli 2023.
↑Ursula Sladek: Wolf von Fabeck Laudatio zum 80. Geburtstag 10. Juni 2015 im Haus der evangelischen Kirche in Aachen. (PDF) www.sfv.de, 10. Juni 2015, archiviert vom Original am 12. August 2016; abgerufen am 9. März 2016: „ein zweites Schlüsselerlebnis war 1986 Tschernobyl, wohl das Entscheidende. Für ihn Anlass, aus der Bundeswehr auszuscheiden, um sich forthin der wichtigen Aufgabe der Suche und Umsetzung von Alternativen zur
Atomenergie – und dann natürlich auch den fossilen Energien – zu widmen.“
↑Wolf von Fabeck: Pressemitteilung vom 10. Juni 2015. Dank von Wolf von Fabeck, GF des Solarfördervereins Aachen, zum 80.Geburtstag,. www.uweb21.de, 10. Juni 2015, archiviert vom Original am 11. März 2016; abgerufen am 19. Juni 2016.
↑Hermann Bähr: Bericht zur MV 2006. (PDF) Solarbrief 4/06. www.sfv.de, 11. November 2006, archiviert vom Original am 28. November 2010; abgerufen am 24. Januar 2017: „Der Geschäftsführer weist darauf hin, dass genau vor 20 Jahren minus vier Tagen – nämlich am 15. November 1986 – die erste Mitgliederversammlung des SFV als Gründungsveranstaltung stattfand.“
↑Steckbrief … die DGS stellt sich vor. (PDF) Wolf von Fabeck: Geschäftsführer Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) und Sympathisant der DGS. In: www.sonnenenergie.de. Sonnenenergie (Zeitschrift), Dezember 2018, abgerufen am 21. Oktober 2021.
↑Kristof von Fabeck-Volkenborn: Protokoll zur SFV-Mitgliederversammlung am 9.11.19. (PDF) 11. Anträge an die Mitgliederversammlung, b. Berufung von Wolf von Fabeck als Ehrenvorsitzender des Vereins. www.sfv.de, 9. November 2019, abgerufen am 2. August 2022.
↑Impressum. In: www.sfv.de. November 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. November 2019; abgerufen am 24. November 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sfv.de
↑ abAmien Idries: Erst Soldat, dann Aktivist auf Solar-Mission. Reizen sollte man Wolf von Fabeck nicht. Der 80-Jährige ist zwar ein ausgesprochen freundlicher Zeitgenosse, wenn es aber um sein Herzensthema – die Ökologie – geht, dann kennt er kein Pardon. In: www.aachener-zeitung.de. 15. Juli 2015, archiviert vom Original am 29. Oktober 2015; abgerufen am 18. Juni 2016.
↑Wolf von Fabeck im Interview mit Rolf Hug („Der Solarserver“): Das aktuelle Solarserver-Interview: Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Initiativen geben Auskunft. www.solarserver.de, März 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2015; abgerufen am 20. Juni 2016: „Das Ziel des SFV ist die Energiewende, der vollkommene Ersatz von Kohle, Erdgas, Öl und Atomenergie durch die erneuerbaren Energien. Diese Aufgabe ist eine der größten Aufgaben dieser Zeit.“Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.solarserver.de
↑Heiner Hautermans: Die Solarrevolution - von Aachen in die Welt. Der Aachener Stadtrat gibt vor 30 Jahren den Startschuss für die Idee, Strom aus Solar- und Windanlagen kostendeckend zu vergüten. Hrsg.: Aachener Zeitung. Nr.305. Zeitungsverlag Aachen GmbH, Aachen 31. Dezember 2021, S.15.
↑Paul Mußler: Standortfaktoren für den Ausbau der Photovoltaik in Bayern. Eine Analyse der politischen Steuerungs-instrumente im Mehrebenensystem. ibidem-Verlag, 2012, ISBN 978-3-8382-5881-2, S.150 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Wolf von Fabeck: Das solare Desaster. www.wirtschaftundgesellschaft.de, 7. Januar 2014, abgerufen am 18. Juni 2016: „In den 27 Jahren Bestand des SFV mussten wir unser Konzept nur in drei Punkten ändern. Nachdem uns mit dem www.Energiewenderechner.de ein Rechen- und Auslegungsprogramm mit konkreten quantitativen Zahlenwerten vorlag, haben wir uns entschlossen, ◾die energetischen Nutzung der Biomasse nicht weiter zu verfolgen, sondern die Nutzung der Biomasse auf stoffliche Nutzung zu beschränken, (die energetische Nutzung rasch verderblicher Biomasseabfälle, z. B. Gülle, begrüßen wir jedoch weiterhin.) ◾nicht mehr die Biomasse als zeitlich verfügbare erneuerbare Energie anzusehen, sondern stattdessen den beschleunigten Ausbau dezentraler Speicher zu fordern ◾und schließlich die Solarenergie auf Freiflächen ebenfalls zu akzeptieren, weil die Dach- und Fassadenflächen ersichtlich nicht ausreichen.“
↑Wolf von Fabeck: Zusammenfassung – Abwägung von Netzausbau und Stromspeichern. (PDF) Vollständige Energiewende ohne Stromspeicher nicht möglich; Notfallspeicher – Überschüsse aus Sonne und Wind – Biomasse – Geothermie – Windstille
in Europa – das Supergrid. www.sfv.de, 2010, archiviert vom Original am 23. Dezember 2010; abgerufen am 26. Juni 2016.
↑Wolf von Fabeck (und Patrick Graichen) im Interview mit Malte Kreutzfeldt: Streitgespräch über Netzausbau: „Speicher statt Fernleitungen!“ Brauchen wir die neuen Stromtrassen von Nord nach Süd? Zwei Befürworter der Energiewende sind sich alles andere als einig. In: www.taz.de. 14. Oktober 2015, abgerufen am 26. Juni 2016.
↑KRO: Ein Thema, das elektrisiert. Wolf von Fabeck will Stromspeicher statt Fernleitungen. www.onetz.de, 24. Februar 2016, abgerufen am 31. Juli 2017.
↑Wolf von Fabeck: Arbeitsplätze und Soziale Gerechtigkeit – Aber wie? Nicht der technische Fortschritt, sondern das Steuer- und Abgabensystem sind Ursache der Massenarbeitslosigkeit – Ein Vorschlag zu ihrer Beseitigung. www.sfv.de, 4. Januar 2007, abgerufen am 18. Juni 2016.
↑Wolf von Fabeck und Jürgen Grahl: Die ökologische Steuerreform: Arbeit und Wohlstand für alle! www.umsteuern-mit-energiesteuern.de, 3. Januar 2003, abgerufen am 12. Juni 2016: „Wesentlich für den Erfolg und die Umsetzbarkeit des Konzeptes ist, dass die Reform erstens strikt aufkommensneutral ist, der Staat also sämtliche Einnahmen aus den Ökosteuern an die Bürger bzw. Unternehmen zurückgibt, und dass zweitens die Erhöhung der Energiepreise nur allmählich in kleinen Schritten nach einem festen, über mehrere Jahrzehnte kalkulierbaren Planungshorizont erfolgt, um schockartige Wirkungen zu vermeiden und der Wirtschaft und den Bürgern die notwendige Zeit zur Anpassung zu lassen.“
↑Wolf von Fabeck: Energieeffizienz – aber wie? An die konzeptionellen Vordenker der Umweltverbände. www.sfv.de, 26. Oktober 2006, abgerufen am 26. Juni 2016: „Eine rasche Erhöhung der Energiesteuern ist dringend und überfällig!“