Der erste Tag galt als Tag der Sonne (dt. Sonntag, engl. Sunday, lat. dies solis); die franz. Bez. dimanche, die italien. Bez. domenica und die span. Bez. domingo (= Tag des Herrn) gehen auf christlichen Einfluss zurück
Der zweite Tag galt als Tag des Mondes (dt. Montag, engl. Monday, lat. dies lunae, franz. lundi, italien. lunedì, span. lunes)
Der dritte Tag galt als Tag des Mars (lat. dies martis, franz. mardi, italien. martedì, span. martes), dessen Gott dem germanischen Gott Tyr oder Ziu entspricht, woher sich dt. Dienstag und engl. Tuesday ableiten.
Der vierte Tag galt als Tag des Merkur (lat. dies Mercuri, franz. mercredi, italien. mercoledì, span. miércoles), dessen Gott dem germanischen Gott Wodan (Odin) gleichgesetzt wurde, woraus sich engl. Wednesday ableitet, die dt. Bezeichnung Mittwoch geht auf christlichen Einfluss zurück.
Der fünfte Tag galt als Tag des Jupiter (lat. dies Iovis, franz. jeudi, italien. giovedì, span. jueves), dessen Gott mit dem germanischen Gott Donar (Thor) gleichgesetzt wurde, woraus sich dt. Donnerstag und engl. Thursday ableiten.
Der sechste Tag galt als Tag der Venus (lat. dies veneris, franz. vendredi, italien. venerdì, span. viernes), die mit der germanischen Göttin Frija (Frigg oder Freyja[3]) gleichgesetzt wurde, woraus sich engl. Friday und dt. Freitag ableiten.
Der siebte Tag galt als Tag des Saturn (lat. dies Saturni, engl. Saturday); die Bezeichnungen Samstag, franz. samedi, italien. sabato und span. sábado gehen dagegen auf den jüdischen Sabbat zurück; die norddt. Bezeichnung Sonnabend bezieht sich auf die zeitliche Lage vor dem Sonntag.
Deutsche Wochentagsnamen
Die Wochentagsnamen im Deutschen gehen auf die germanischen Bezeichnungen der Wochentage zurück. Die Namen der Wochentage sind Lehnübersetzungen aus dem Lateinischen, wobei für die römischen Götter die germanischen Entsprechungen eingesetzt wurden (Wodan für Mercurius, Thor für Jupiter usw.). Die lateinischen Bezeichnungen gehen ihrerseits auf die ursprünglichen babylonischen Götternamen zurück:
Bei der Christianisierung des (althoch-)deutschen Sprachraums waren die Missionare darum bemüht, möglichst Wochentagsnamen durchzusetzen, die nicht an heidnische (römische oder germanische) Götter erinnerten. Das wird einerseits an Mittwoch deutlich, wo mit der Bezeichnung des Tages im Wochenablauf der eigentlich zu erwartende Name Wotan (vgl. engl. Wednesday) umgangen wurde. Das andere Beispiel ist die Benennung des Tages vor Sonntag: Das aus dem Lateinischen (Saturni dies) entlehnte Satertag dehnt sich zwar bis ins Englische aus (Saturday), wird aber im deutschen Sprachraum mehr und mehr durch zwei andere Begriffe verdrängt – einen neutralen Sonnabend und einen christlich geprägten Samstag. Satertag/Saterdag erhält sich nur im Niederdeutschen Raum und heute auch da nur noch in der Mundart.
Sonnabend ist der in Nordostdeutschland gebräuchliche Name und bezeichnet den ganzen Tag vor dem Sonntag (wie auch Heiligabend im Nordosten den ganzen Tag vor dem ersten Weihnachtstag bedeutet).
Der Samstag ist sprachgeschichtlich aus der Bezeichnung für den Sabbat hervorgegangen. Dieser Ausdruck verbreitete sich unter lautlicher Abwandlung vom Orient aus über Griechenland, die Donau aufwärts, in den romanischen Sprachraum (französisch samedi, italienischsabato) und in die deutschen Bistümer Mainz und Trier. Mittlerweile wandert diese Bezeichnung weiter nach Norden und scheint den „Sonnabend“ allmählich zu verdrängen.
Namensgeber für den Dienstag ist in manchen Dialekten der griechische Kriegsgott Ares. Der „Arestag“ wird dann je nach Gegend z. B. zu Ertag, Irta o. ä.[4]
Der Donnerstag war früher der fünfte Tag der Woche, und so erklärt sich das mancherorts noch vorhandene „Pfinsda“ o. ä.
Namen von Tagen in der Sieben-Tage-Woche
Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die Namen der Wochentage in einigen europäischen und asiatischen Sprachen.
Im Portugiesischen werden die Wochentage außer Samstag und Sonntag durchgezählt, wobei der Montag der zweite und der Freitag der sechste Tag ist. Das bedeutet, dass der Samstag (Sabbat) als siebter Wochentag gerechnet wird. Ebenso ist es in Japan (siehe Japanische Zeitrechnung, Wochentage).[9]
In China werden die Wochentage von Montag (1) bis Samstag (6) durchgezählt und entsprechend benannt, der Sonntag ist jedoch nicht der Tag sieben, sondern der „Himmelstag“.[10]
Zählung der Wochentage
Bis Ende 1975 war der Sonntag in der Bundesrepublik Deutschland der erste Wochentag gemäß der mittelalterlichen Wochentagszählung. Diese Regelung wurde durch die inzwischen nicht mehr gültige DIN 1355-1 abgelöst, die den Montag zum ersten Wochentag machte.[11] In der DDR trat eine vergleichbare Änderung bereits 1969 in Kraft. Auch die heute gültige ISO 8601 bestimmt den Montag zum ersten Tag der Woche. Der Sonntag ist auch heute noch in England, Nordamerika und vielen anderen Teilen der Welt der erste Wochentag, entsprechend der jüdischen und christlichen Zählung.
Seit 1978 ist auf Beschluss der UNO der Montag international der erste Tag der Woche, der Sonntag wird zusammen mit dem Samstag zum Wochenende gerechnet.
Die Tage Montag bis Samstag gelten als Werktage, der Sonntag als besonders geschützter Ruhetag.
Symbole für die Wochentage
Seit dem Mittelalter wurden die in Astronomie und Astrologie üblichen Planetensymbole auch für die Wochentage verwendet. Für die Werktage findet sich dies in Kirchenbüchern bis ins 18. Jahrhundert. Für den Sonntag wurde dort allerdings nicht das Sonnensymbol, sondern „Dom.“ oder „dies dominica“ verwendet. Die Planetennamen entsprechen hierbei den römischen Wochentagen.
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Mond
Mars
Merkur
Jupiter
Venus
Saturn
Sonne
Berechnung
Zur Berechnung des Wochentages für ein gegebenes Datum gibt es verschiedene Verfahren. Diese sind in eigenen Hauptartikeln dargestellt:
Durch Arbeit, Schule, Einkaufen, Verkehr(en), Informations- und Unterhaltungsmedien, Kirchenbesuch und andere an einen bestimmten Tag der Woche gebundene Termine leben Menschen in einem Wochenrhythmus. Längere Urlaube, Aufenthalt in den Bergen oder einem Gefängnis, Arbeitslosigkeit, aber auch Zeiten eines Corona-Lockdowns erschweren Personen das spontane Erinnern des aktuellen Wochentags – die sogenannte Wochentagsamnesie nimmt zu. Umgekehrt hilft die Angabe des Wochentags zu einem numerischen Tagesdatum, sich einen nicht allzu fern liegenden Termin, etwa einer Veranstaltung, einzuprägen.[12]
Feiertage, die oft an numerisch festen Tagen liegen, strukturieren mitunter einzelne Wochen durch Unterbrechen der Werktagsreihe. „Auf welchen (Wochen-)Tag fällt der Nationalfeiertag?“
Literatur
Tomislav Talanga: Deutsche Wochentagsnamen. In: Zagreber Germanistische Beiträge. Nr. 9, 2000, ISSN1330-0946, S. 141–157, (online).
↑der Tag nach dem Sonntag, der „Неделя“ – denn das war früher der eigentliche Name des Sonntags.
↑„Неделя:“ также может означать воскре́сный день (altslawisch: „Недѣля“; ukrainisch: „неділя“; polnisch: „niedziela“), im Russischen wird [heute] Неделя, der eigentliche „Nichtarbeitstag“ für unseren Begriff der Woche verwendet.
↑Auch in den Sprachen Indiens werden die Wochentage nach den Planeten benannt. Allerdings sind die Planeten auch (niedere) Götter und werden zu bestimmten Gelegenheiten verehrt (z. B bei Hauseinweihungen), meist miteinander (siehe Navagraha). Für Sonne und Mond werden poetische Wörter verwendet. Sonst heißt „Sonne“ auf Sanskrit सूर्य sūrya, und auf Hindi सूरज sūraj, und „Mond“ auf Sanskrit चन्द्र chandra, und auf Hindi जाँद cãd.