Wir sind des Geyers schwarzer HaufenWir sind des Geyers schwarzer Haufen ist ein nach dem Ersten Weltkrieg entstandenes Fahrtenlied. Es behandelt und glorifiziert die Taten des Bauernführers Florian Geyer und seines Schwarzen Haufens, einer Odenwälder Bauernarmee während des Bauernkriegs 1525. Das Lied, entstanden im Umfeld der Bündischen Jugend, wurde von vielen unterschiedlichen Gruppierungen gesungen und mehrfach, etwa im Nationalsozialismus und in der DDR, als politisches Kampflied instrumentalisiert. EntstehungsgeschichteDer Text des Liedes entstand um 1920 in Kreisen der Bündischen Jugend unter Verwendung von Textteilen des Gedichtes Ich bin der arme Kunrad von Heinrich von Reder (1885), die Melodie stammt von Fritz Sotke (1919). Stilistisch ist der Text an die Forderungen und die Rhetorik der Bauern während der Bauernkriege angelehnt, eine antiklerikale Tendenz ist deutlich. Tatsächlich aus der Zeit der Bauernkriege stammen die Zweizeiler Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann? und Wir wollen's Gott im Himmel klagen, dass wir die Pfaffen nicht dürfen totschlagen. Ersterer geht auf den Bauernaufstand von 1381 in England zurück,[1] letzterer auf die Wallfahrt von Niklashausen 1476.[2] Es existieren insgesamt 13 Strophen. Das Lied wurde in der Zwischenkriegszeit von linken und rechten revolutionären Gruppierungen gerne gesungen und vom Nationalsozialismus im Kampf gegen die katholische Kirche eingesetzt.[3] Außerdem gehörte es zum offiziellen Liedgut der SS.[4] In der ersten Ausgabe des NVA-Liederbuchs von 1956 ist das Lied nicht vorhanden.[5] Es soll aber später Teil des offiziellen Liedgutes der NVA der DDR geworden sein (Quelle?). Sehr oft findet man in Liederbüchern nur Teile des Liedes und diese in abgeschwächter Form. So wird aus Klosterdach einfach nur Dach bzw. Ritterdach gemacht. In der Nachkriegszeit wurde das Lied unter anderem von Heino gesungen; auch Mittelalterbands wie Die Streuner, Van Langen und Die Schnitter führen das Lied in jeweils abgewandelten Formen in ihrem Repertoire, ebenso wie die Band Des Geyers Schwarzer Haufen, die ihren Namen von diesem Lied ableiteten. Interpretationen als politisches Lied bieten sowohl die kommunistische Band Commandantes als auch die neonazistische Black-Metal-Band Absurd. TextWir sind des Geyers schwarzer Haufen, heia hoho, Refrain: Spieß voran, drauf und dran, Wir wollens dem Herrn im Himmel klagen, kyrieleys, Uns führt der Florian Geyer an, trotz Acht und Bann, Als Adam grub und Eva spann, kyrieleys, Des Edelmannes Kindelein, heia hoho, Des Edelmannes Töchterlein, heia hoho, Nun gilt es Schloß, Abtei und Stift, heia hoho, Das Reich und der Kaiser hören uns nicht, heia hoho, Ein gleich’ Gesetz das wollen wir han’, heia hoho, Wir woll’n nicht länger sein ein Knecht, heia hoho, Bei Weinsberg setzt es Brand und Stank, heia hoho, Sie schlugen uns mit Prügeln platt, heia hoho, Geschlagen ziehen wir nach Haus, heia hoho, WeblinksLiteratur
Einzelnachweise
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