Winkeln (Mönchengladbach)
Winkeln ist ein Dorf im ländlichen Außenbereich der kreisfreien Großstadt Mönchengladbach im Westen des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Innerhalb Mönchengladbachs gehört Winkeln seit 2009 zum Stadtbezirk Nord (bis 2009: Stadtbezirk Hardt) und liegt hier im Osten des statistischen Stadtteils Hardt-Mitte direkt an der entlang der A 61 verlaufenden Stadtteilgrenze zu Mönchengladbach-Venn.[1][2][3] Als frühere Bezeichnung für die Ortschaft ist auch Winkelen überliefert.[4] Postalisch wird Winkeln, anders als der Nachbarort Rasseln, nicht zum Stadtteil Hardt-Mitte gerechnet, sondern zu Venn, und hat daher die Postleitzahl 41068.[5] GeschichteWinkeln vom Hochmittelalter bis zur Französischen Revolution 1789Die Geschichte von Winkeln reicht mindestens bis ins Hochmittelalter zurück. Die bislang älteste bekannte schriftliche Erwähnung Winkelns stammt von einer Urkunde der Abtei Gladbach aus dem Jahr 1247, als ein gewisser Anselm von Winkeln von der Abtei mit einem „Hof im Winkel“ belehnt wurde.[6] Die Abtei Gladbach war damals Grundherr einer Reihe von Ländereien, unter anderem des Gebietes von Winkeln. Die Territorialherrschaft lag seinerzeit hingegen noch bei den Grafen von Kessel. Nachdem der letzte Kessel'sche Graf Walram von Kessel im Jahr 1307 kinderlos gestorben war, erbte sein Cousin, Herzog Gerhard V. von Jülich, dessen verbliebene Ländereien, darunter das Amt Grevenbroich, zu dem auch Winkeln gehörte. So wurde das Dorf ein Teil des Herzogtums Jülich. Hierbei zählte Winkeln zum Gerichtsbezirk Obergeburth des Grevenbroicher Unteramtes Gladbach.[7][8] Winkeln war eine Honnschaft und hatte daher im kleinen Rahmen eine gewisse kommunale Selbständigkeit.[9] An den feudalzeitlichen Herrschaftsverhältnissen und ihren kommunalen Verwaltungsstrukturen änderte sich bis in die 1790er Jahre insgesamt recht wenig. Winkeln zur FranzosenzeitDie durch die Revolution von 1789 in Gang gebrachten Veränderungen der politischen Gesamtlage führten im Jahr 1794 zu einer Besetzung des linksrheinischen Gebiets (des heutigen Deutschlands) durch französische Revolutionstruppen. In der Folgezeit wurde von der französischen Administration die Organisation der Gemeindeverwaltungen in den besetzten Gebieten mehrfach reformiert, um eine Anpassung an die kommunalen Verwaltungsstrukturen Frankreichs zu erreichen, da das Gebiet in den französischen Staat eingegliedert werden sollte.[10] Dabei wurden zunächst 1798 die alten Honnschaften als eigenständige Verwaltungseinheiten aufgehoben und die den Honnschaften übergeordneten Verwaltungsebenen neu organisiert. Winkeln wurde dabei in den Gemeindeverband Obergeburth eingegliedert, der zum Kanton Neersen gehörte. Der Kanton Neersen war von den Franzosen ebenfalls neu eingerichtet worden. Ab dem Jahr 1800 erhielt Obergeburth den Status einer Bürgermeisterei („Mairie“).[10][11] Im Jahr 1801 wurden die linksrheinischen Gebiete dann im Frieden von Lunéville vom letzten Römisch-deutschen Kaiser, Franz II. (von Habsburg-Lothringen), völkerrechtlich an Frankreich abgetreten, so wurde Winkeln für die nächsten Jahre offiziell ein französisches Dorf. Die Winkelner Einwohner waren nun französische Bürger und wurden als solche durch den französischen Staat in Anspruch genommen, so wurden die Männer z. B. auch zum französischen Militär eingezogen und mussten auf französischer Seite an Napoléons Feldzügen teilnehmen.[12] Winkeln nach 1815Nachdem das Gebiet 1815 im Anschluss an Napoléons Niederlage in der Schlacht bei Waterloo an die damalige Siegermacht Preußen gefallen war, wurden die französischen Verwaltungsstrukturen von den neuen Landesherren teilweise übernommen. Winkeln blieb auch unter preußischer Herrschaft ein Ortsteil der Bürgermeisterei Obergeburth. Ab 1816 wurde der Kanton Neersen von der preußischen Verwaltung aufgelöst und durch den Kreis Gladbach ersetzt. Die früheren Honnschaften als irgendwie eigenständige Verwaltungseinheiten wurden auch unter der preußischen Obrigkeit nicht wiederhergestellt.[8] Im Jahr 1835 wurde dann im Zuge einer weiteren Kommunalreform die bisherige Bürgermeisterei Obergeburth in die Stadt Gladbach eingemeindet, gleichzeitig wurde jedoch die Gemeinde Hardt, die seit 1800 als Exklave zur Gladbacher Bürgermeisterei gehört hatte, wieder aus Gladbach ausgegliedert und zu einer eigenständigen Bürgermeisterei (innerhalb des Kreises Gladbach) erhoben. Das Dorf Winkeln wurde bei dieser Gelegenheit umgemeindet: Winkeln machte die Eingemeindung von Obergeburth nach Gladbach nicht mit und wurde stattdessen in die 1835 neugegründete Bürgermeisterei Hardt eingegliedert.[13] Erst 94 Jahre später, also 1929, wurde die inzwischen zum „Amt Hardt“ umbenannte Bürgermeisterei Hardt im Rahmen einer erneuten Gebietsreform der preußischen Verwaltung dann endgültig in die – inzwischen kreisfreie – Stadt Mönchengladbach eingemeindet, so dass Winkeln schließlich doch noch ein Ortsteil von Mönchengladbach wurde, wobei es bis heute blieb.[14][15] Innerhalb Mönchengladbachs zählte Winkeln dann jahrzehntelang zum amtlichen Stadtteil „Hardt Mitte“ innerhalb des Stadtbezirks Hardt. Der Stadtbezirk Hardt wurde 2009 mit dem bisherigen Stadtbezirk Stadtmitte zum neuen Stadtbezirk Mönchengladbach Nord vereinigt, wozu Winkeln nunmehr gehört. VerkehrStraßenverkehrDas Dorf Winkeln erstreckt sich überwiegend in West-Ost-Richtung entlang der gleichnamigen Landstraße. Dies ist die Kreisstraße 2, die hier von Mönchengladbach-Hardt nach Mönchengladbach-Venn führt. Winkeln liegt unmittelbar südwestlich des Autobahnkreuzes Mönchengladbach, eine direkte Zufahrtsmöglichkeit nach Winkeln gibt es im Rahmen dieses Autobahnkreuzes jedoch nicht. Die nächstgelegenen Autobahn-Anschlussstellen sind stattdessen „Mönchengladbach-Hardt“ (Nr. 6 an der A 52) und „Mönchengladbach-Nordpark“ (Nr. 10 an der A 61). SchienenverkehrSchienenverkehr gibt es in Winkeln nicht und hat es auch nie gegeben, weder als Eisen- noch als Straßenbahn. BusverkehrAls Ortsteil von Mönchengladbach zählt Winkeln zum Tarif- und Verkehrsgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. Es gibt in Winkeln eine Bushaltestelle, die zugleich Endstation ist. Die Haltestelle Winkeln, Kreuz von Montag bis Freitag im 40-Minuten-Takt von den Mönchengladbacher Verkehrsbetrieben mit der Buslinie 003 angesteuert, auch am Wochenende fahren Busse.[16]
RadwanderwegeDie Ortschaft Winkeln wird am Rande von einem offiziell ausgewiesenen Radwanderweg berührt, dies ist die Deutsche Fußballroute NRW, die auf dem Teilstück zwischen den Erlebnis-Städten Mönchengladbach und Krefeld speziell hier zwischen Mönchengladbach-Vorst und Mönchengladbach-Rasseln verläuft. Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
Vereinswesen und Gesellschaftsleben
Die nähere Umgebung
WeblinksCommons: Winkeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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