Die Windsor-Akte[1][2] (im Englischen als Marburg Files, Windsor Files oder Duke of Windsor Files bekannt) ist eine Sammlung zunächst als hochgeheim eingestufter Akten des Außenministeriums des Dritten Reichs.
Geschichte
Die Windsor-Akte war Teil von insgesamt mehr als 411 Tonnen Archivmaterial, welches im Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen in der Harz-Region entdeckt wurde.[3] Laut der Thüringer Allgemeinen nannte Carl von Loesch, ehemaliger Adjutant des Chefdolmetschers von Adolf Hitler, den Amerikanern das Versteck des Materials auf Gut Schönberg, nahe Treffurt, im heutigen Thüringen.[4] Das Material wurde zunächst eilig aus dem im Zuge der Konferenz von Jalta zur sowjetischen Besatzungszone gehörenden Thüringen entfernt und im Marburger Schloss in Hessen zusammengeführt und gesichtet.[3]
Die Windsor-Akten wurden in mehreren Wellen, 1952 und 1959, zuletzt 1996, teilweise veröffentlicht.[5][6][7][8][9] Sie dokumentieren die Beziehungen des Herzogs von Windsor, dem früheren britischen König Eduard VIII., mit dem Dritten Reich und dessen hochrangigen Protagonisten, u. a. Joachim von Ribbentrop und Adolf Hitler, und belegen Versuche, gegebenenfalls auch mit Hilfe der Nationalsozialisten auf den britischen Thron zurückzukehren (siehe: Unternehmen Willi).
↑Ralf Sotscheck: Seine Majestät im Dienste des Führers. In: Die Tageszeitung: taz. 6. Dezember 1996, ISSN0931-9085, S.9 (taz.de [abgerufen am 5. Juli 2020]).
↑Barry James, International Herald Tribune: Documents Show Government's Concern : Was Duke of Windsor A Nazi Sympathizer? In: The New York Times. 4. Dezember 1996, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 5. Juli 2020]).