Dodel wurde in Moskau in einer wohlhabenden Familie deutscher Handelsvertreter geboren. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die Familie in Ufa im südlichen Uralinterniert. Im Jahre 1918 konnte die Familie nach Deutschland übersiedeln und ließ sich in Dresden nieder. Dort lernte er am Wettiner Gymnasium die Herausgeber der Schülerzeitschrift Mob kennen, unter anderem Schriftleiter Rudolf Braune. 1926 wurde er wegen seiner linken politischen Einstellung vorzeitig entlassen und arbeitete als Theatermaler am Dresdener Alberttheater sowie am Landestheater Beuthen. In den Jahren 1927 und 1928 studierte er dekorative Malerei bei Paul Rößler in der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden. In den Jahren 1928 und 1929 setzte er seine Ausbildung bei Richard Müller an der Kunstakademie in Dresden fort. Darauf folgte von 1929 bis 1933 eine Ausbildung bei Otto Dix, zuletzt als Meisterschüler. In dieser Zeit war er Mitglied einer revolutionären Studentengruppe der Kunstakademie, wurde Mitglied der Kommunistischen Partei (KPD) sowie der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ASSO). Dabei lernte er auch den Maler Curt Querner kennen, seinen späteren Schwager. Im Jahre 1933 wurde er nach Machtantritt der Nazis beim Malen von Losungen kurzzeitig verhaftet.
Im Jahre 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und nahm dann am Zweiten Weltkrieg teil. Dabei wurde er später in der besetzten Sowjetunion als Dolmetscher eingesetzt. Bis zu seinem Tode zu Beginn der Leningrad-Nowgoroder Operation im Gebiet des Wolchow war er eingeschränkt künstlerisch aktiv und hinterließ Porträtzeichnungen russischer Menschen mit großer Ausstrahlung.
Schaffen
Von seinem Schaffen sind nur sehr wenige Werke überliefert. Das ist einerseits dem großen Anteil von kurzlebiger Agitations- und Theatermalerei bis zu Beginn der 1930er Jahre geschuldet, andererseits dem frühen Tod im Krieg mit fast gleichzeitiger Vernichtung seines Werkes im Atelier durch die Bombenangriffe auf Dresden.
Werke
Mann mit aufgestütztem Arm; 1928; 53cm × 40,8cm; Kohle
Kohlenträger Max (Berlin, Staatliche Museen (National-Galerie)); 51cm × 28cm; Öl auf Holz
Familienbild (mit Selbstbildnis) (verschollen); um 1930; Öl auf Leinwand
Selbstbildnis mit Heckenrose (Köln, Privatbesitz); um 1930, 169,5cm × 88cm, Öl auf Leinwand.[1]
Stilleben mit Quitten; um 1933; 44,3cm × 45,6cm; Öl auf Leinwand auf Holzplatte aufgezogen
Stilleben mit Trichterwinde; um 1933; 16,5cm × 42cm; Öl auf textilem Gewebe, auf Holz aufgezogen und allseitig weiß grundiert[2]
Meine Mutter; um 1934/35, 79,8cm × 60cm; Öl auf Holz
Bildnis E.S. (Sanitätsrat Dr. Schmorl); 1935; 105cm × 101cm; Öl und Tempera auf Holz
Junge Frau im roten Kleid; um 1936; 103cm × 61cm; Öl[3]
Stillleben mit Apfel, Birne und Herz; 1936 Öl auf Leinwand, 24,7 × 34,9 cm; Museum Kunst der Verlorenen Generation – Sammlung Böhme. (Salzburg)[4]; verkauft in Dresden 2021[5]
Bildnis Leiteritz; 1937; 25,5cm × 17,5cm; Öl auf Holz
↑Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Katalog zur Ausstellung. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S.160, 164f., 198f.