Wilhelm BleicherWilhelm Bleicher (* 5. März 1940 in Hohenlimburg; † 18. Januar 2016 in Iserlohn) war ein deutscher Heimatkundler und Autor. LebenBleicher studierte ab 1959 in Köln, Bonn und Münster Germanistik, Geographie, Geschichte und Philosophie. Ab 1964 studierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Ur- und Frühgeschichte und wurde dort 1985 bei Karl Narr mit einer Untersuchung über die Eisenzeit in den Höhlen des Hönnetals promoviert. Nach seiner Assessorenzeit bekam er am 11. November 1968 eine Anstellung als Studienrat am Märkischen Gymnasium in Iserlohn mit Lehrbefugnis in Deutsch und Erdkunde. Ab 1975 war er dort Studiendirektor. Nebenberuflich arbeitete Bleicher vom 1. Januar 1976 bis zum 31. März 1985 als wissenschaftlicher Leiter des Hagener Heimatmuseums im Schloss Hohenlimburg („Museum Hohenlimburg“), wo er die Abteilung für Ur- und Frühgeschichte aufbaute, dem Vorläufer des Museums für Ur- und Frühgeschichte im Wasserschloss Werdringen. Wilhelm Bleicher war Redakteur der Monatsschrift Hohenlimburger Heimatblätter für den Raum Hagen und Iserlohn. Von Bleicher stammen ungefähr 400 landeskundliche, überwiegend lokalgeschichtliche Aufsätze. Er wurde 1991 mit der silbernen Ehrennadel der Stadt Iserlohn für Verdienste in der Landeskunde ausgezeichnet.[1] Einige seiner Werke – darunter auch der Abschnitt B („Der qualifizierte Befund“) des Kapitels VI der 1991 publizierten Fassung seiner Dissertation – sind als „spekulativ“ umstritten. Er ist ein Vorreiter der esoterischen Heimatforschung und Spezialist für Geomantie, über die er einige Aufsätze veröffentlicht hat. Bleicher setzte sich für den Erhalt der Westfälischen Sprache ein. Unter seiner Leitung stand seit Anfang der 1980er Jahre der „Arbeitskreis Niederdeutsch“ des Heimatbundes Märkischer Kreis. Wilhelm Bleicher lebte in Iserlohn. In Heft 5/2015 der Hohenlimburger Heimatblätter für den Raum Hagen und Iserlohn wurde der von Bleicher verfasste revisionistische Aufsatz „Der Soldat und Brigadeführer der Waffen-SS Fritz Witt“ publiziert.[2] Diese Darstellung führte zu heftiger Kritik u. a. des Historikers Ralf Blank, der nachwies, dass Bleicher den aktuellen Forschungsstand zur SS nicht beachtet hatte, unseriöse und rechtsextreme Quellen benutzte und ein vorwiegend in rechten Kreisen verbreitetes Bild der Waffen-SS verbreitet hatte.[3] Nachdem der Verein für Orts- und Heimatkunde Hohenlimburg sich distanziert hatte, bat Bleicher öffentlich um Verzeihung und trat von der Redaktion zurück.[4] Die Fraktion Grüne/Bündnis 90 im Rat der Stadt Hagen forderte die Rückgabe der 2014 an Bleicher verliehenen Ehrennadel. Wilhelm Bleicher starb am 18. Januar 2016 nach schwerer Krankheit.[5] Auszeichnungen
Schriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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