Wilhelm AndersenWilhelm Andersen (* 5. Februar 1911 in Schrepperie; † 8. September 1980 in Neuendettelsau) war ein lutherischer Theologe und von 1956 bis 1976 Professor für Systematische Theologie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau. LebenNach dem Abitur, das er in Flensburg 1930 ablegte, studierte Andersen bis 1934 Theologie in Rostock, Göttingen, Tübingen, Bonn und Kiel. Er hörte u. a. bei Ernst Wolf, Emanuel Hirsch, Karl Heim, Ernst Haenchen, Hans Engelland, Karl Fezer, Karl Barth und Hanns Rückert. Seine Examensarbeit erweiterte er später zu einer Dissertation, die 1939 an der Universität Tübingen angenommen wurde. Während des Studiums engagierte er sich in der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung. Nach dem Studium wurde er Vikar in Breklum, wo er enge Kontakte zur Breklumer Mission knüpfte. Im Herbst 1935 legte Andersen vor einem Prüfungsausschuss der Bekennenden Kirche das zweite Examen ab. Am 26. Oktober 1935 wurde er in Harburg von August Marahrens ordiniert. Aus medizinischen Gründen konnte er nicht seinem Wunsch nachgehen, Missionar in Indien zu werden und wurde stattdessen Hilfsprediger im Reisedienst der Breklumer Mission. Pfingsten 1936 wurde Andersen Pastor in Tetenbüll. 1940 wurde er als Soldat eingezogen, verbrachte den Krieg zum Großteil in Norwegen und kehrte anschließend zunächst auf seine alte Pfarrstelle zurück. 1946 wurde er Lehrer am Seminar für missionarischen und kirchlichen Dienst in Breklum. 1956 bekam er eine Berufung auf den Lehrstuhl für Systematische Theologie in Neuendettelsau, wo er bis 1976 blieb. Von 1957 bis 1971 amtierte er nach Georg Merz als der zweite Rektor der Hochschule.[1] Nebenamtlich erteilte Andersen über zehn Jahre lang den Glaubenslehre-Unterricht am Katechetischen Seminar des Diakonissenhauses Neuendettelsau. Wilhelm Andersen vertrat eine trinitarische Theologie, die das Handeln des dreieinigen Gottes in Schöpfung, Erlösung und verheißener Vollendung in den Mittelpunkt stellte. Drei Sätze aus seiner Dissertation Der Existenzbegriff und das existentielle Denken in der neueren Philosophie und Theologie drücken Andersens theologisches Denken in nuce aus:
Andersen war verheiratet mit Ilse, geb. Langlo und hatte mit ihr neun Kinder. Am 21. Mai 1974 wurde ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen. Schriften
Literatur
WeblinksCommons: Wilhelm Andersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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