1616 brannte das Dorf. Im Dreißigjährigen Krieg litten die Bewohner schwer. Durch den „Fischberger Rezess“ von 1764 kam der Ort vom Fürstbistum Fulda an Sachsen-Weimar-Eisenach (Amt Kaltennordheim). Nachdem durch den Wiener Kongress 1815 auch das restliche Amt Fischberg/Dermbach an Sachsen-Weimar-Eisenach gekommen war, wurde der Ort diesem wieder angegliedert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Kirche St. Jacobus von 1722, der Turm ist jedoch älter. Die Ausstattung ist schlicht, die Kanzel ist mit Evangelistenfiguren versehen, der Taufstein stammt von 1599. Der Kirchhof war einst befestigt. Die Kirchhofsmauer weist noch Schießscharten auf.[2]
„Schranshaus“ ist ein 1903 erbautes Haus mit ehemaligem Dorfladen, der von Mitgliedern des Wiesenthaler Heimat- und Geschichtsvereins zum Domizil gewählt wurde. Es ist beabsichtigt, in dem Haus ein kulturelles Dorfzentrum und Heimatmuseum einzurichten.[3]
Von der ehemaligen Befestigung des Wehrhaften Friedhofs ist nur der Rest eines Rundturms erhalten.
Naturdenkmäler
Das NaturschutzgebietWiesenthaler Schweiz wurde erstmals am 12. September 1990 ausgewiesen und hat eine Gesamtfläche von 34 Hektar. Besonderheit ist ein großflächiger Wacholderhang.[4]
Schon seit hunderten von Jahren ist der „Iben“- oder Eibengarten am Neuberg als eine botanische Besonderheit weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Immer wieder ist der Eibenhain Anziehungspunkt für Naturfreunde und Wanderer. Auch die Fach- und Forstleute haben ihre helle Freude an diesem geschlossenen Eibenvorkommen, das im deutschen wie im thüringischen Raum zu den größten zählt. Der Eibengarten erstreckt sich ca. 1,25 km in der Länge des Berghanges von Nord nach Süd und ca. 0,25 km in der Breite von Ost nach West. Auf einer Fläche von 4,5 ha ist dies mit einem Bestand von 425 Bäumen, die mit 22–62 cm Durchmesser und einer Höhe von 4–12 m eines der größten geschlossenen Eibenvorkommen. Von den mitteldeutsch-thüringischen Eibenvorkommen sollen hier die ältesten Eiben stehen. Man schätzt ihr Alter auf ca. 450 Jahre. Da Wiesenthal gemeinsam mit seinen Nachbarorten im Biosphärenreservat Rhön liegt, ist auch der Ibengarten als bestehendes Naturschutzgebiet in dieses übernommen worden, die Gesamtfläche beträgt 57,79 Hektar, die Erstausweisung erfolgte bereits am 24. Januar 1932.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Wiesenthal setzt sich aus acht Ratsmitgliedern zusammen:
Hjalmar Carlsson: Wiesenthal in der Rhön. Ein Heimatbuch. Hrsg.: E. Winter. Verlag der Herrnhuter Gesellschaft, 1940, S.240.
Bruno Kühn: Die Geschichte des Amtsbezirks Dermbach. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Alterthumskunde. Band1. Friedrich Frommann, Jena 1854, S.249–296.
Adalbert Schröter: Land an der Straße. Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thüringischen Rhön. St.Benno, Leipzig 1989, ISBN 3-7462-0430-5, S.77–80.
A.Schubert: Der Ibengarten. Ein Eibenhain im Neuberg bei Glattbach. Rainer Hartmann, Sondheim v.d. Rhön (Reprint Dermbach a.d.Rhön) 1993, ISBN 3-926523-33-6, S.20.
Uwe Tanz: Heimatglocken für Wiesenthal. Tredition, Hamburg 2022, ISBN 978-3-347-64635-3.
↑Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 274/275
↑Stufe für Stufe dem Museum näher. Südthüringer Zeitung, Lokalseite Bad Salzungen, 21. April 2012, abgerufen am 21. April 2012: „Über viele Jahre war das Gebäude vom Verfall bedroht. Mittlerweile ist das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1903 zu einem Schmuckstück geworden. Zumindest äußerlich. Innen gibt es noch sehr viel zu tun. Doch auf das, was bisher geschafft wurde, können die Mitglieder des Vereins für Heimat- und Ortsgeschichte sehr stolz sein. … Heute zählen 32 Mitglieder dazu, die ein großes Ziel haben: das Schranshaus nach der aufwendigen Sanierung zum Dorfmuseum zu machen, zu einem Aktivmuseum mit wechselnden Ausstellungen und kleinen Veranstaltungen.“
↑ abKlaus Schmidt: Der Wartburgkreis. Natur und Landschaft. In: Wartburgkreis (Hrsg.): Naturschutz im Wartburgkreis. Band7. Druck und Verlagshaus Frisch, Eisenach und Bad Salzungen 1999, S.87–88.