Westprovinz (Sambia)
Koordinaten: 16° 0′ S, 24° 0′ O
Die Westprovinz (englisch Western Province) ist eine Provinz im Westen der Republik Sambia, an der Grenze zu Angola und Namibia. Der ursprüngliche Name war Barotseland wegen des Königreiches Barotse. Es handelt sich um das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Rotse (Lozi). Im Jahre 1969 änderte sich der Name dieser Provinz von Barotseland auf Western Province.[2] Das Gebiet hat sich am 26. März 2012 „einseitig unabhängig“ erklärt, da die neue Regierung Sambias das Autonomieabkommen von 1964 nicht eingehalten habe. BeschreibungBarotseland ist die am wenigsten entwickelte Region in Sambia. Mit etwa 11 Menschen pro Quadratkilometer ist die Provinz sehr dünn besiedelt. Die Region hat gewisse Autonomierechte. Es gibt politische Bestrebungen der Königsfamilie nach völliger Unabhängigkeit von Sambia. Die Provinz hat 1.363.520 Einwohner (Volkszählung 2022) und umfasst 126.386 km². GeografieBis auf den Distrikt Kaoma besteht diese Provinz aus Sandgebieten der Kalahari, Flussauen und als Weide genutzte natürliche Grünflächen. Die Provinz liegt relativ gleichmäßig auf einer Höhe zwischen 1000 und knapp 1200 m. Auch deshalb sind die Niederschlagsmengen nicht sehr hoch. Die Provinz bekommt viel Wasser von der westlichen Lundaschwelle und aus dem Hochland von Bié in Angola über den Sambesi und seine Nebenflüsse. Auf Grund des niedrigen Gefälles gibt es viele Sumpfgebiete. Dabei spielt die Barotse-Überschwemmungsebene eine vorrangige Rolle. Es kommt häufig zu Dürren aber ebenso zu Überschwemmungen. Das Gebiet ist anfällig gegenüber Klimaschwankungen. WirtschaftDie Provinz ist stark auf Landwirtschaft, Fischerei und Holz ausgerichtet. Hier befinden sich die größten Herden Sambias. Einmal im Jahr werden Teile von ihnen nach Mongu zum Verkauf getrieben. Der Ackerbau ist auf Mais statt auf Reis ausgerichtet, was jedes Jahr zu Ernteausfällen durch Überflutung führt. Die Erträge an Getreide erreichen nie die Höhe des Verbrauches. Hunger ist deshalb endemisch in dieser Provinz. Vorherrschend ist Subsistenzwirtschaft ohne Bewässerung. InfrastrukturEs gibt dort nur zwei asphaltierte Straßen. Die eine führt von Lusaka, die andere von Livingstone in die Provinzhauptstadt Mongu und von dort weiter nach Sesheke zur Sambesibrücke. Analog zur niedrigen Bevölkerungsdichte ist auch die Zahl von Krankenhäusern und Schulen gering und nicht flächendeckend. Außerhalb von Mongu entspricht keine dieser Einrichtungen dem durchschnittlichen Niveau in Sambia. Ebenso gibt es außerhalb von Mongu wenig Elektrizität und Telefon noch eine Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Das Wegenetz ist schlecht mit äußerst schwierig zu überwindenden Sandpassagen. Die Luena-Auen zwischen Mongu und Lukulu auf der linken Seite des Sambesi sind wegen ihrer Tiefsandigkeit gefürchtet. Hier versickert der Fluss Luena. TourismusTouristenattraktionen der Provinz sind der Liuwa-Plain-Nationalpark beim nur schwer erreichbaren Kalabo und der Sioma-Ngweizi-Nationalpark beim ebenso schwer erreichbaren Shangombo. Beide Nationalparks sind ohne jede Infrastruktur und touristische Einrichtungen. DistrikteDie Provinz besteht aus 16 Distrikten (Stand 2022):[3]
KulturDer Stamm der Lozi veranstaltet alljährlich die Kuomboka Zeremonie. Dabei zieht der König aus der Trockenzeit-Residenz in Lealui, in die Regenzeit-Residenz in Limulunga. Dieses Ereignis hat die Region über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Demografie
Klima
Weblinks
Einzelnachweise
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