Werner Hofmann wurde von 1922 bis 1924 als Gebrauchsgrafiker ausgebildet und besuchte gleichzeitig die Abendschule der Akademie für Kunstgewerbe. Von 1925 bis 1929 studierte er an der Akademie für Kunstgewerbe bei Paul Hermann, Richard Lippmann, Max Frey, Arno Drescher und Georg Erler. Daneben war als freischaffender Ausstellungsgrafiker am Deutschen Hygienemuseum Dresden tätig. Hofmann war 1929 Gründungsmitglied der ASSO-Ortsgruppe Dresden[1] und mit den Malerkollegen Otto Griebel und Wilhelm Lachnit politisch tätig. Er beteiligte sich an Ausstellungen im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz. Danach war er arbeitslos und übernahm gelegentliche Aufgaben als Gebrauchsgrafiker und Schriftmaler. Für Georg Kreisler gestaltete er 1961 die Plattenhülle seines Albums „Seltsame Liebeslieder“.
1939 wurde Hofmann zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1945 in englische Kriegsgefangenschaft. Bei den Luftangriffen auf Dresden verlor er mehr als 500 seiner Arbeiten, darunter Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen, weitere Bilder verbrannten 1945 in Berlin im Haus des Deutschen Gemeindetages. Nach dem Krieg war Hofmann als Ausstellungsgestalter in Dresden tätig und übernahm 1949 eine Dozentur für Werklehre an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1951 gründete er mit Griebel die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät für bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste. Von 1952 bis 1954 war er deren Direktor. Danach war er freischaffend als Maler und Grafiker (Ausstellungsgestaltung) tätig und übernahm Funktionen im Verband Bildender Künstler in Dresden. Studienreisen führten ihn in die Sowjetunion und nach Jugoslawien. Auszeichnungen mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und Silber erhielt er 1969 und 1979.
Hofmann begann mit grafischen Arbeiten und entwickelte seine Fähigkeiten als Maler besonders durch zahlreiche Porträts, die Mitglieder seiner Familie, Freunde und Malerkollegen zeigen. In seinem Frühwerk verwendete Hofmann Dixsche Stilmittel wie Lasurtechnik und zeichnerische Dingschärfe in naiv-romantisierender Weise. Nur wenige dieser zwischen 1932 und 1939 entstandenen Gemälde sind noch erhalten. Neben Sozialkritischen Bilder entstanden Dresdner Stadtansichten, Stillleben, Landschaften und Tierbilder. Der größte Teil seines Werkes ist in Privat- oder Familienbesitz.
1949 schuf Hofmann mit Hans Christoph und Martin Hänisch im Rahmen der „Wandbildaktion“ der 2. Deutschen Kunstausstellung das Wandbild „Kohle, Paul-Berndt-Schacht“, über das ein Kritiker urteilte: „Die an sich gute Komposition ist zu unbeweglich, zu wenig überzeugend. Die Bewegung der Menschen ist zu sehr schablonisiert, auch für die Gegebenheiten des Wandbildes.“[2]
Fotografische Darstellung Hofmanns
Werner Hofmann bei der Arbeit (Urheber unbekannt; um 1925)[3]
1946: Dresden, Allgemeine Deutsche Kunstausstellung
1949 und 1953: Dresden, 2. und Dritte Deutsche Kunstausstellung
postum 2011/12: Dresden, Kunsthalle im Lipsius-Bau („Neue Sachlichkeit in Dresden. Malerei der Zwanziger Jahre von Dix bis Querner“)
Literatur (chronologisch)
Diether Schmidt: Ausstellungskatalog Otto Griebel, Curt Großpietsch, Werner Hofmann, Dresden, Leonhardimuseum, 1965
Reinhard Kittel: Vier Grafiken von Werner Hofmann, in: Zeitschrift der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Reihe 19, 1970, Heft 1/2, S. 35–36
Werner Hofmann. In: Künstler am Dresdner Elbhang. Band I. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden, 1999, S. 78
Werner Hofmann, Maler und Grafiker, Dresden 1907–1983, Mitglied der ASSO; Ausstellungskatalog 1983, Dresden, Büro für Bildende Kunst des Rates des Bezirkes Dresden
Heinz Quinger: Werner Hofmann – ein Maler der Arbeiterklasse, In: Bildende Kunst, Bd. 32 (1984), 5, S. 214–216
↑Werner <1907> Unbekannter Fotograf; Hofmann: Der Schüler Veit. 1953, abgerufen am 2. November 2023.
↑Selbstbildnis im Spiegel, auf Bildindex der Kunst & Architektur, abgerufen am 3. November 2023; Der Bildindex der Kunst & Architektur nennt das Bild als Exponat auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung. Der Katalog verzeichnet das Bild jedoch nicht.
↑Hofmusik, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 3. November 2023
↑Winterhilfe, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 3. November 2023