Die folgende Liste führt die bekanntesten Werke (Gebäude, Inneneinrichtungen usw.) des Aachener Barockarchitekten Jakob Couven (1735–1812) auf, soweit sie sich anhand der Quellen zuordnen lassen. Die Auswahl bezieht sich auf die Auflistung von Joseph Buchkremer in seiner Publikation: Die Architekten Johann Joseph Couven und Jakob Couven in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, in der einzelne Bauten exemplarisch näher beschrieben sind. Die meisten Bauwerke Jakob Couvens wurden im Zweiten Weltkrieg durch den Bombenhagel zerstört.
Entwurf oder Vollendung der Pläne seines Vaters Johann Joseph beim Pachthof am Stift St. Gerlach in Houthem bei Valkenburg. Jakobs Vater entwarf bereits einen der Probsteiflügel bzw. ein Ökonomiegebäude, wobei es sich dabei auch um ein und dasselbe Gebäude wie der Pachthof handeln kann[1][2]
Jakob Couvens einziger Monumentalbau mit Stuckarbeiten von Petrus Nicolaas Gagini; Übergang von Barock in Louis-seize-Stil; in Teilen nach dem Krieg wieder originalgetreu aufgebaut
auch bekannt als Haus Heusch oder Palais Heusch nach der Aachener Familie Heusch, Weiterführung und Abschluss des von seinem Vater Johann Joseph Couven begonnenen Umbaus
Neubau mit Mansardendach eines zuvor kleineren und im gotischen Stil gehaltenen Vorgängergebäudes. Jetzt im charakteristischen Übergangsstil vom Rokoko zum Zopfstil. Aus der Zeit des gotischen Hauses stammen die noch heute sichtbaren massiven Kellergewölbe, die im gleichen Stil und aus dem gleichen Stein sind wie die des Hauses Löwenstein
Couven verband zwei bestehende Bauten durch einen Mittelbau und schuf damit eine schlossähnliche Dreiflügelanlage vom Typ des französischen Hôtel particulier mit einem Ehrenhof. Zur Straße hin schloss er das Grundstück durch eine Mauer mit Torbogen und zwei flankierende Pavillons ab. In dem zum Lousberg hin ansteigenden Garten legte er Treppen und Terrassen an und baute am Ende ein Gartenhaus. Von 1929 bis zu seiner Zerstörung am 14. Juli 1943 beherbergte der Komplex das erste Couven-Museum
erbaut für die Burtscheider Familie Pastor. Aus dem zerstörten Gebäude wurde das schmiedeeiserne Treppengeländer zum Pfarrhaus der Heilig-Kreuz-Kirche in die Pontstrasse transloziert[3]
Apotheke Aldenhoven
Aldenhoven
1796
zerstört 1944/45
Vierflügelanlage mit zweistöckigen in die Tiefe gestaffelten Seitenflügeln und Mansarddach[4]
dreiachsige Fassade seitlich eingefasst durch gequaderte Lisenen, abgedeckt durch einen geradlinigen flachen Giebel abgedeckt mit Tympanon mit rundem Fenster mit Girlande. Das Portal eingefasst durch ornamentierte Wände, aus denen oben die starren, mit Kanelluren und den sogenannten Tropfen versehenen Konsolen hervortreten. Oberhalb des Portals ein Fenster als Balkontür ausgebildet mit verziertem Balkongitter und seitlich durch mäanderartig gebildete Schnecken mit dem Portal architektonisch verbunden
Die folgenden Werke werden laut vorliegenden Quellen Jakob Couven zugeschrieben, die Zuordnung ist in manchen Fällen ungewiss bis unwahrscheinlich. Oftmals kann nicht zwischen den Werken von Vater und Sohn unterschieden werden, meist war der Vater Johann Joseph der Ideengeber und Jakob vervollständigte oder ergänzte die Planungen, wie beispielsweise möglicherweise beim Pachthof in Houthem oder beim Wylre’schen Haus.
Toranlage und Brücke im Louis-seize-Stil erbaut durch Vater Johann Joseph Couven; Jakob Couven ergänzte evtl. 1744 (sehr unsichere Zuschreibung, da war er erst 9 Jahre alt) den Südzugang durch einen Windfang und neuen Turmspitzen[3]
Barocke und im Louis-seize-Stil errichtete Klosterkirche für das Kloster des Ordens vom Heiligen Kreuz nach Entwürfen von Jakob Couven oder seinen Mitarbeitern.[5]
zwei viergeschossige Flügelbauten, verbunden durch einen zweigeschossigen Mittelbau, mit einem durch Lisenen eingefassten Mittelrisalit, darüber einen geschwungenen Giebel; zierliches Portal mit geschnitzter Tür
Brunnen wurde im Rahmen von späteren Baumaßnahmen am Wespienhauses für den dortigen Innenhof von Jakob Couven entworfen und nicht 1737 von seinem Vater, wie aktuelle Quellen belegen[8]. Brunnen wurde 1928 in den Ehrenhof von Haus Fey und 1993 nach Burtscheid zum Abteiplatz transloziert.
Marcel Bauer, Frank Hovens, Anke Kappler, Belinda Petri, Christine Vogt & Anke Volkmer: Unterwegs auf Couvens Spuren. Grenzecho-Verlag, ISBN 90-5433-187-9.
Joseph Buchkremer: Die Architekten Johann Joseph Couven und Jakob Couven. In: Zeitschrift Aachener Geschichtsverein (ZAGV) 17/1895, S. 89–268. (online verfügbar)
Carl Rhoen: Die Stadtbaumeister Johann Joseph Couven – Vater und Sohn, Kaatzer, Aachen, 1885
Richard Klapheck: Die Baukunst am Niederrhein. Kunst-Verein für die Rheinlande und Westfalen (Hrsg.), Bagel, Düsseldorf. Band 2, 1916, S. 176ff. (Internet Archive)
↑ abMarcel Bauer, Frank Hovens, Anke Kappler, Belinda Petri, Christine Vogt & Anke Volkmer: Unterwegs auf Couvens Spuren. Grenzecho-Verlag, ISBN 90-5433-187-9.
↑Anke Kappler führt hierzu in: Johann Joseph Couven (1701–1763) von 2009 auf S. 38, Anm. 116 aus: Jakob Couven erhielt zu einem unbekannten Zeitpunkt den Auftrag, an der Hoffassade der Werkflügels einen Brunnen anzubringen, der nach dem Krieg hinter Kirche St. Johann in Burtscheid zur Aufstellung kam. Hier weist ihn eine Plakette fälschlich als Arbeit Couvens d.Ä. aus.