Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach

Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach (auch Blumenbach-Wabruschek; * 1. Jänner 1791 in Wien; † 17. April 1847 ebenda) war ein österreichischer Statistiker und Geograph.

Leben

Gedenkstein für Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach auf dem Sankt Marxer Friedhof

Wenzel Blumenbach-Wabruschek wurde 1791 in Wien geboren – gemäß Taufbuch der Pfarre St. Ulrich aus dem 7. Wiener Gemeindebezirk unter dem Namen Wenzel Wolfgang Wawaruschek. Nach seiner Ausbildung im Stift Wilhering bei Linz und juridischen Studien an der Universität Wien wandte sich Blumenbach der Topographie, Mineralogie, Technologie und Statistik zu. Bereits als Jugendlicher mit 16 Jahren hatte er in den Vaterländischen Blättern für den österreichischen Kaiserstaat eine länderkundliche, ethnografische Studie über das Marchfeld und seine Bewohner veröffentlicht. 1813–1815 bekam er eine Anstellung als Sekretär am Cosmographischen Institut bei dem Geografen Joseph von Liechtenstern, an dessen Ende die Neueste Landeskunde des Erzherzogtums Österreich unter der Enns erschien – sein erstes größeres Werk, das er unter dem Namen Wenzel Blumenbach-Wabruschek veröffentlichte. Anschließend wurde er Mitarbeiter von Stephan von Keeß bei der k. k. Niederösterreichischen Fabriken-Inspektion. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit erschien 1819–1824 in drei Bänden die Darstellung des Fabriks- und Gewerbswesens im österreichischen Kaiserstaate. Vorzüglich in technischer Beziehung. Als Fortsetzung und Ergänzung folgte daraus eine Systematische Darstellung der neuesten Fortschritte in den Gewerben und Manufakturen und des gegenwärtigen Zustandes derselben. Danach begann Blumenbachs Tätigkeit im von Kronprinz Ferdinand, dem späteren Kaiser gegründeten k. k. vaterländisch-technologischen Cabinet, das später Teil der technischen Hochschule Wien wurde. Ab 1825 wurde er Privatbibliothekar Ferdinands in dessen Bibliothek und arbeitete in der Kupferstich- und Kartensammlung. 1829 wurde er Bücherzensor – eine Stellung, die er bis zu seinem Tod beibehielt. 1835 stieg er schließlich zum Kustos des bereits angeführten Cabinets auf und behielt diese Stellung ebenfalls bis zu seinem Lebensende 1847. Kurz vor seinem Tod verfasste er auf Ansuchen der Studienhofkommission ein Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche der Realschulen in den k. k. Staaten. Seine letzte Ruhestätte fand Blumenbach auf dem Sankt Marxer Friedhof.

Werke

  • Neueste Landeskunde des Erzherzogtums Österreich unter der Ens in zwei Teilen
  • Darstellung des Fabriken- und Gewerbewesens im österreichischen Kaiserstaat

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Blumenbach, Wenzel Karl Wolfgang. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 444 (Digitalisat).
  • Blumenbach-Wabruschek, Wenzel Karl Wolfgang. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 94.
  • Bernleithner, Ernst: Wenzel C. Wabruschek-Blumenbach und sein Kreis. In: Pollak, Walter (Hrsg.): Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Bd. 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien 1973, S. 157–159.
  • Katschnig, Gerhard: Indications of the In-Between in Works of W. Wabruschek-Blumenbach and F. Umlauft: A Case Study of Two Habsburg Ethnographers. In: Traditiones 53/3, 2024 (Ethnographies of “Land und Leute” in the Alps-Adriatic Region in the 19th Century), S. 73–98.
  • Koschier, Marion: Die Provinz Kärnten und Krain im Vormärz: Betrachtungen zu Wirtschaft und Gesellschaft in W. C. W. Blumenbachs „Neuestes Gemälde der Oesterreichischen Monarchie“. In: Rudolfinum: Jahrbuch des Landesmuseums für Kärnten, 2011, S. 199–206.