WeltnichtrauchertagDer Weltnichtrauchertag (englisch World No Tobacco Day) wurde 1987 von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen und findet alljährlich am 31. Mai statt. AktivitätenÄhnlich wie der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr gibt der Weltnichtrauchertag jedes Jahr Anlass für Aktionen und Pressemitteilungen der Gesundheitsorganisationen und -initiativen. In Deutschland koordinieren das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) und die Stiftung Deutsche Krebshilfe seit über 20 Jahren die Aktivitäten, um über die Gefahren von Tabakkonsum aufzuklären. Die Organisationen appellierten zum Weltnichtrauchertag 2019 an den Gesetzgeber, ein umfassendes Tabakwerbeverbot in Deutschland einzuführen und die Gesundheitsprävention verstärkt zu fördern.[1] Neben den Forderungen nach einer gesetzlichen Basis steht vor allem die Beteiligung von Personen und Institutionen an Aktionen zum Nichtraucherschutz auf der Tagesordnung. So sollen Plakate aufgehängt werden, die dafür werben, Einrichtungen, Institutionen oder Vereinsgelände zu rauchfreien Zonen zu erklären. Ferner gibt es unterschiedliche Informationsveranstaltungen, die durch die Aufklärungsaktivitäten der Deutschen Krebshilfe zu eigenen Initiativen ermutigt wurden. Viele Nichtrauchervereine informieren über die Gefahren des Tabakrauchens und versuchen, Raucher zum Aufhören zu animieren. Deutschland leistet auch internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Rauchen und Krebs. Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai 2016 riefen die Weltgesundheitsorganisation und das Sekretariat des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (WHO Framework Convention on Tobacco Control) die Länder dazu auf, sich auf die Einführung von Einheitsverpackungen für Tabakprodukte vorzubereiten.[2] Seit 2017 werden aktuelle Materialien dafür in Zusammenarbeit der Stiftung Deutsche Krebshilfe mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) kostenlos zur Verfügung gestellt.[3] MottoDer Weltnichtrauchertag steht jedes Jahr unter einem anderen Motto, das von der WHO festgelegt wird. Das ABNR und die Deutsche Krebshilfe legen das Motto für Deutschland fest und stellen aktuelles Informationsmaterial (Plakat, Faltblatt und Broschüren) kostenfrei für Aktionen zur Verfügung. Das Motto lautete etwa 2017: „Rauchen kostet. Nichtrauchen kostet nichts!“ Es verdeutlichte die Bandbreite der Kosten des Rauchens – von den individuellen Belastungen durch Ausgaben für Tabakprodukte über den Preis für die Allgemeinheit durch Gesundheitskosten bis hin zu den ökologischen Folgen durch Tabakanbau, Tabakherstellung und Entsorgung von Tabakprodukten.
Kritik und ForderungenZum Weltnichtrauchertag 2014 hatte das ABNR bereits kritisiert, dass die Politik in Bund und Ländern zu geringe Ergebnisse bei der Bekämpfung des Rauchens vorweise. Zugleich bekräftigten die über zehn im Aktionsbündnis zusammengeschlossenen großen Organisationen, den Kampf gegen Tabakkonsum zu intensivieren. Sie forderten die Bundesregierung und die Parlamente auf, die Tabaksteuer drastisch zu erhöhen, um dadurch den die Gesundheit schädigenden Zigarettenkonsum zu reduzieren. In Deutschland raucht fast ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung (30,1 Prozent). Das entspricht etwa 24 Millionen Erwachsenen. Zigarettenrauchen führe in Deutschland jährlich zu mehr Todesfällen als AIDS, Alkoholkonsum, der Konsum illegaler Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Suizide zusammen. Jedes Jahr sterben über 100.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des aktiven Rauchens sowie mindestens 3300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens.[11] Den Weltnichtrauchertag 2015 widmete die WHO mit dem Motto „Stop illicit trade of tobacco products“ der Bekämpfung des Tabakschwarzhandels.[12] Das Aktionsbündnis Nichtrauchen und die Deutsche Krebshilfe entschieden sich dagegen, dieses Motto für Deutschland zu übernehmen. Stattdessen wiesen sie mit der Behauptung „E-Zigaretten und E-Shishas: Chemie für die Lunge“ auf mögliche Gefahren der E-Zigarette hin.[13] Dieser nationale Alleingang wurde insbesondere aus der „Dampferszene“[14][15] stark kritisiert, da in plakativer und polemischer Weise ein tabakfreies Genussmittel in den Fokus des Weltnichtrauchertages gestellt werde, das weder geraucht werde noch Passivrauch produziere, sondern im Gegenteil für Raucher eine weniger schädliche Alternative sein könne. Weblinks
Einzelnachweise
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