Weitmühl

Wappen der Weitmühl

Die Weitmühl (auch Krabitz von Weitmühl tschechisch z Veitmíle, auch Krabicové z Veitmile) waren ein böhmisches Uradelsgeschlecht. Ihr Stammhaus war Veitmile bei Staré Smrkovice (Smrkowitz) im Bidschower Kreis.

Geschichte

Pešek genannt Krabitz, mit dem die Familie nachweisbar wird, wurde 1319 von König Johann von Luxemburg mit der Burg Schreckenstein belehnt.[1] Sein gleichnamiger Sohn Pešek der Jüngere, 1349 Landrichter und königlicher Jägermeister im Trautenauer Kreis[2], war der Vater des Vladiken Wilhelm Krabitz auf der Veste Weitmühl. Dieser war mit Przibyslawa von Martinic verheiratet und starb nach 1356. Dessen Söhne Johann/Jan und Beneš sind die Stifter der Linie der Weitmühl in Böhmen sowie der Linie der Weitmühl in Mähren. Dieser entstammte ein um 1500 erloschener Zweig im Elsass sowie die um die Mitte des 18. Jahrhunderts erloschene Linie im Ritterstande sowie das freiherrliche Haus. Dieses hatte nach der ältesten Herrenstandsordnung vom Jahr 1501 den 30. Rang inne und erlosch im Jahr 1600 mit Sebastian Laurenz Freiherr von Weitmühl.

Im Jahre 1475 wurde Beneš Krabitz von Weitmühl Reichsfreiherr; die böhmische Bestätigung des Freiherrenstandes erfolgte ebenfalls 1475, anschließend die Aufnahme in den Böhmischen Herrenstand. Beneš Krabitz war Burggraf auf Karlstein und Oberstmünzmeister im Königreich Böhmen. Er war mit Bonussa (Benigna) Tochter des Jan Calta z Kamenné hory (Johann Ritter Czalta), auf Komotau verheiratet und starb am 28. August 1496.

Die Böhmische Ritterstandsbestätigung mit Wappenbesserung erfolgte in Prag am 3. April 1628[3] sowie böhmischer Ritter in Wien am 14. August 1631 für Ignaz Ladislaus Weytmiller von Weytmille bzw. Weytmühlen, Hauptmann auf Teltsch aus der im Ritterstande erloschenen Linie.[4]

Wappen

In Rot ein silberner mit einem waagrecht gestellten schwarzen Mühleisen belegter Mühlstein; auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken der Mühlstein vor einem natürlichen Pfauenstoß.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Weitmühl aus dem Hause Krabicze z Weitmile, Krabitze von Weitmühlen. In: Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Neustadt an der Aisch 1973, ISBN 3-7686-5002-2, S. 335 und 336.
  • Roman von Procházka: Ergänzungsband. Genealogisches Handbuch erloschener Herrenstandsfamilien. Herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum (Institut) Forschungsstelle für die böhmischen Länder, R. Oldenbourg Verlag, München 1990, ISBN 3-486-54051-3, S. 150.
  • Die Wappen des böhmischen Adels. In: J. Siebmacher´s grosses Wappenbuch. Band 30, Neustadt an der Aisch 1979, ISBN 3-87947-030-8, Krabice von Weitmil, S. 232 und 233, Wappentafel 102.

Einzelnachweise

  1. Josef Emler: Reliqu. tabul. terrae II, 207)
  2. Trauenauer Kreis gabs damals nicht, wahrscheinlich ist der Königgrätzer Kreis gemeint.
  3. Böhmische Landtafel Saalbücher Band XXXIIa. S. 276–280.
  4. Böhmische Landtafel Saalbücher Band XXXIIa S. 586–589