Peter Weidtmann d. Ä. wurde am 15. Mai 1647 in Doveren am Niederrhein geboren. Er kam 1675 nach Ratingen, wo er heiratete, und wurde dort 1679 als Bürger aufgenommen und später auch Ratsmitglied. Er betrieb dort seine Werkstatt, die vor allem für die reformierten und lutherischen Kirchen am Niederrhein und im Bergischen Land, aber auch in den Niederlanden arbeitete, und starb dort am 23. Mai 1715.
Sein Sohn Thomas Weidtmann (1675–1745), der im Alter von 18 Jahren Organist an der von seinem Vater 1694 erbauten Orgel der Neanderkirche in Düsseldorf geworden war, führte den Betrieb weiter.
Thomas Weidtmanns Söhne Peter Weidtmann d. J. (1698–1753) und Johann Wilhelm Weidtmann (1705–1760) bildeten die dritte Generation von Weidtmann-Orgelbauern.[2]
Die Weidtmanns waren weithin bekannt und nahmen auch andere angehende Orgelbauer als Lehrlinge und Gesellen an; so erlernte u. a. Johann Henrich Kleine den Beruf in den Jahren 1713 bis 1721 bei Peter Weidtmann d. Ä. und Thomas Weidtmann.[3]
Kursivschreibung gibt an, dass die Orgel nicht oder nur noch das historische Gehäuse erhalten ist. In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand oder zu Besonderheiten.
Peter Weidtmann d. Ä.; vermutlich um 1680 für eine Klosterkirche in Limburg erbaut, 1718 nach Heerlen versetzt, dort 1722 und 1838 repariert. Als die Kirche in Heerlen 1932 geschlossen wurde, kaufte der Orgelbauer D. Hendrikse aus Haarlem die Orgel, ließ sie reparieren und verkaufte sie 1950 nach Zoutelande, wo sie 1951 aufgestellt wurde. 2015 erfolgte ihr Verkauf an Orgelbauer Anton Škrabl/Slowenien.[5]
Peter Weidtmann d. Ä.; Vorgeschichte teilweise im Dunkeln, um 1850 in Roermund ‘t Sand, 1906 versetzt in die Kapelle St. Aloysiusgesticht in Amsterdam, 1942 in die Kirche der Vrijzinnig Hervormden in Hilversum, 1970 verkauft an die lutherische Gemeinde Hilversum, in den 1980er Jahren restauriert.[12]
Peter Weidtmann d. J.; 1863 an die katholische Pfarrei St. Thomas in Stenden verkauft, dort noch heute nach Umsetzung 1903 in die neuerbaute St.-Thomas-Kirche („Stendener Dom“) erhalten.[29][30]
Peter Weidtmann d. J. und Johann Wilhelm Weidtmann; Rokokogehäuse im Originalzustand erhalten[31]
Einzelnachweise
↑Peter Alberti († 1670), dessen Sohn Albertus Alberti (1614–1670) und der Enkel Johann Georg Alberti (1644–1722).
↑Germes: Die Ratinger Orgelbaufamilie Weidtmann. 1966.
↑Franz Bösken, Hermann Fischer, Matthias Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band40). Band4: Regierungsbezirke Koblenz und Trier, Kreise Altenkirchen und Neuwied. Schott, Mainz 2005, ISBN 978-3-7957-1342-3, S.39.