Waldkatzenbach
Waldkatzenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Waldbrunn im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg. Geographische LageWaldkatzenbach liegt im südöstlichen Teil des Odenwalds in dessen Buntsandstein-Gebiet auf dem Winterhauch, einer langgezogenen Hochfläche, die in dem höchsten Berg des Odenwalds gipfelt, dem Katzenbuckel (626 m). Dieser Berg liegt im Westen der Gemarkung Waldkatzenbach und die Ortlage befindet sich am Fuß seines Südosthanges, der sich über den Winterhauch erhebt. Nach Norden fällt die Gemarkung in einem Kerbtal steil ab zum Weiler Unterhöllgrund. Und im Süden liegt das Feriendorf Waldbrunn. Die Gemarkung umfasst 610 Hektar, von denen 286 Hektar bewaldet sind. Strümpfelbrunn, der Hauptort der Gemeinde Waldbrunn, liegt eineinhalb Kilometer östlich von Waldkatzenbach. Gleich hinter dem Feriendorf schließt sich der südliche Nachbarort Oberdielbach an. GeschichteDas Bestehen von Katzenbach lässt sich bis 1370 urkundlich zurückverfolgen als Gründung der Herren von Zwingenberg. Nach 1403 erwarben die Hirschhorner von den vormaligen Besitzern, den verarmenden Herren von Zwingenberg, praktisch deren gesamte frühere Herrschaft Zwingenberg, die aus im Umland verstreuten Gütern bestand. 1746 kam dann der Ort mit der gesamten Herrschaft Zwingenberg an die Kurpfalz. 1747/48 wurde die evangelische Kirche erbaut. Der Name Waldkatzenbach bürgerte sich seit dem 19. Jahrhundert zur Unterscheidung von dem damals gleichnamigen und nicht weit entfernten Neckarkatzenbach ein. Der Katzenbuckel prägte die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes mit. In einem Steinbruch wurde Basalt abgebaut und zu Straßenschotter verarbeitet. Dann wurde er zu einem Magnet für den Fremdenverkehr und Ausgangspunkt für die Wandlung zum Kurort. Am 1. Januar 1973 bildete Waldkatzenbach mit vier weiteren Gemeinden die neue Gemeinde Waldbrunn.[2]
VerkehrDurch Waldkatzenbach führt die Kreisstraße K 3926 als Schleife, die den Ort nach Süden und Osten mit der Landesstraße L 524 von Eberbach nach Mudau verbindet. In der Ortsmitte zweigt von der K 3926 die K 3925 in Richtung Unterhöllgrund nach Norden ab. Jenseits der Kreisgrenze zum Rhein-Neckar-Kreis erreicht diese Straße als K 4113 an der Gaimühle den Talgrund der Itter. Naturdenkmal „Waldkatzenbacher Linde“Die Dorflinde oder Brunnenlinde ⊙ steht an einer „Lindenbrunnen“ genannten Brunnenanlage, dem Platz des alten Waldkatzenbacher Dorfbrunnens. Das heutige Naturdenkmal wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg, wie viele Linden in der damaligen Zeit, als „Friedenslinde“ gepflanzt. Gemäß örtlicher Überlieferungen überlebten nur sieben Familien den Dreißigjährigen Krieg und pflanzten aus Dankbarkeit sieben zusammengebundene Lindenschößlinge am gemeinsamen Dorfbrunnen ein. Daran erinnert ein Schild vor der Linde mit folgendem Text:
Die in die Liste markanter und alter Baumexemplare in Deutschland eingetragene Sommerlinde wäre demzufolge inzwischen über 370 Jahre alt. Die sieben zusammen gewachsenen Schößlinge bilden einen knorrig verwachsenen Grundstamm mit inzwischen 7,15 m Umfang und eine straußartige, vielstämmige Krone. Ein genaues Maß für die Höhe des Baums ist nicht bekannt, wird aber auf über 25 m geschätzt.[3][4] PersönlichkeitenVon 1833 bis 1848 wohnte Karl Freiherr von Drais in Waldkatzenbach. Nach dem Erfinder der Laufmaschine, die als Vorläufer des Fahrrads gilt, ist eine Straße benannt. Literatur
WeblinksCommons: Waldkatzenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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