Die Waibel KG ist seit den 1950er Jahren als mittelständisches Unternehmen in Familienbesitz am Baustoffmarkt tätig. Seit 1972 ist das Unternehmen als Kommanditgesellschaft eingetragen.[1] Die Waibel KG verwaltet eine eigene Reederei und mehrere Hafenanlagen. Zudem hält die Unternehmensgruppe Waibel 88 Prozent[4] der Anteile am Gernsheimer Rheinhafen. Er wurde durch die Waibel KG in den 1990er Jahren wieder profitabel gemacht.[5][1]
Die Produktspanne liegt im Bereich der Baustoffe und seit 1985 darüber hinaus im Recycling von Baustellenabfällen, Erdaushub sowie Altbaustoffen.[1] Daneben wird auch Sperrmüll durch das Unternehmen recycelt. Die Reederei betreibt im französischen Oberhergheim einen eigenen Greifbagger, der zur Gewinnung von Baustoffen eingesetzt wird.[6]
Die Unternehmensgründung erfolgte im Jahr 1946 in Neckarsteinach.[7] Erst im Jahr 1957 wurde der Standort des Unternehmens nach Gernsheim verlegt.[1] Deshalb ist auch eine Harfe in die Reedereiflagge der Waibel KG integriert, da die Harfe des MinnesängersBligger von Steinach das Wappensymbol der Stadt Neckarsteinach darstellt.
Die Waibel KG umfasst insgesamt 12 Tochterunternehmen und ist mit Beteiligungen in sieben weitere Unternehmen involviert.[3]
Seit 2016 nimmt ein Vertreter der Waibel KG im Ausschuss für Biotechnologie und Umwelt des Bundesverbands der Deutschen Transportbetonindustrie platz.[8]
Containerterminal
1993 gründete die Waibel KG zusammen mit der Reederei Haniel die Gernsheimer Umschlags- und Terminalbetriebsgesellschaft (GUT). In der Folge stieg der Containerumschlag in den Häfen Gernsheim an. Die Container werden beispielsweise mit aus PET-Flaschen gewonnenem Recyclingmaterial beladen und nach China exportiert.
Das Dienstleistungsangebot der GUT umfasst das Kommissionieren, Verpacken und Entpacken. Somit ist es möglich, dass die Schiffe, welche regelmäßig zwischen der Nordsee und dem Gernsheimer Rheinhafen verkehren, ohne Zeitverlust ihren Dienst vollbringen können.[7]
Seit 1998 als Orca im Dienst eines anderen Unternehmens.
Waibel 11
1973
1612 PS
2236 t
de Wachter, Hemiksem
Für die Reederei Waibel in Fahrt.
Waibel 19
1981
1610 PS
2912 t
Scar, Strasbourg
Für die Reederei Waibel in Fahrt.
Hannelore Waibel
1982
1200 PS
2936 t
Ebert & Söhne, Neckarsteinach
2012 verschrottet.
Reinhard Waibel sen.
1989
1600 PS
3107 t
Ebert & Söhne, Neckarsteinach
Für die Reederei Waibel in Fahrt.
Schubschifffahrt
Die Reederei Waibel begann mit der Schubschifffahrt im Jahr 1979 durch die Übernahme eines Schubschiffes der Reederei Roba AG Basel.[3]
Schubleichter
Liste der Schubleichter, die im Dienst der Reederei Waibel stehen, sortiert nach dem Jahr der Indienststellung.[3]
Bild
Name
Baujahr
Tonnage
Werft
Bemerkungen
Waibel 10
1978
2317 t
Scar, Strasbourg
Waibel 9
1979
2317 t
Scar, Strasbourg
Waibel 14
1979
2262 t
Scar, Strasbourg
Waibel 16
1979
2317 t
Scar, Strasbourg
Waibel 17
1980
2258 t
Scar, Strasbourg
Waibel 18
1981
2317 t
Scar, Strasbourg
Waibel 20
1982
2317 t
Scar, Strasbourg
Waibel 21
1982
2317 t
Scar, Strasbourg
Waibel 22
1983
2317 t
Scar, Strasbourg
Schubboote
Liste der Schubboote, die im Dienst der Reederei Waibel standen oder stehen, sortiert nach dem Jahr der Indienststellung.[3]
Bild
Name
Baujahr
Motorleistung
Tonnage
Werft
Bemerkungen
Waibel 1
1972
2 × 900 PS
90 t
Baan Hofman, Gorinchem
Zuvor unter dem Namen Roba 1 im Dienst eines anderen Unternehmens. Seit 1985 als Velebit bei einem anderen Unternehmen im Dienst.
Waibel 2
1935
2 × 510 PS
74 t
War ab 1981 für die Reederei Waibel in Fahrt. Zuvor als Freiburg im Dienst eines anderen Unternehmens.
Reedereiflagge
Die Flagge der Reederei Waibel KG ist in drei Sektionen eingeteilt, die von links nach rechts abfallend schräg zueinander verlaufen. Die beiden äußeren Sektionen sind in rot gehalten. Die mittlere Sektion ist in weiß gelegt. Die Initialen des Reedereigründers Reinhard Waibel sind in der mittleren Sektion von links oben schräg abfallen ein fettgedrucktes schwarzes R gefolgt von einer Harfe in der Mitte und einem fettgedruckten schwarzen W am Ende. Die Harfe ist in einen Wappenschild auf gelben Grund gebettet. Die Umrandung des Wappenschildes ist in schwarz gehalten.[12]
Festschrift zur 800-Jahr-Feier mit Mastweihe am 1., 2. und 3. August 1953. Herausgegeben vom Schifferverein Neckarsteinach e. V. Heidelberger Gutenberg-Druckerei, Heidelberg 1953, (OCLC964510384), S. 22, 52, 55.
Waibel KG Gernsheim. In: Herbert Komarek: Neckarsteinach 850 Jahre Schiffahrt im Wandel der Zeit. Herausgegeben vom Schifferverein Neckarsteinach e. V. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1321-0, S. 49–51.
Hans-Josef Becker: Heimat am Strom – Beiträge zur Heimatgeschichte 650 Jahre Stadtrechte Gernsheim am Rhein 1356–2006. Herausgegeben vom Magistrat der Schöfferstadt Gernsheim, Gernsheim 2006, ISBN 3-00-019884-9, S. 91, 195, 199.
↑ abcdeHerbert Komarek: Neckarsteinach 850 Jahre Schiffahrt im Wandel der Zeit. Hrsg.: Schifferverein Neckarsteinach e. V. 1. Auflage. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1321-0, S.49.
↑ abcdefgHerbert Komarek: Neckarsteinach 850 Jahre Schiffahrt im Wandel der Zeit. Hrsg.: Schifferverein Neckarsteinach e. V. 1. Auflage. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1321-0, S.50.
↑Hans-Josef Becker: Heimat am Strom – Beiträge zur Heimatgeschichte 650 Jahre Stadtrechte Gernsheim am Rhein 1356–2006. Magistrat der Schöfferstadt Gernsheim, Gernsheim 2006, ISBN 3-00-019884-9, S.122.
↑Bagger nach Maß. AT Mineral Processing, Mai 2012, abgerufen am 13. Mai 2018.
↑Jahresbericht 2016/2017. Herausgegeben vom Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e. V. (BTB), Berlin 2017, S. 44. (PDF; 5,8 MB)
↑Herbert Komarek: Neckarsteinach 850 Jahre Schiffahrt im Wandel der Zeit. Hrsg.: Schifferverein Neckarsteinach e. V. 1. Auflage. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1321-0, S.51.
↑Hans-Josef Becker: Heimat am Strom: Lesebuch Gernsheim – Beiträge zur Heimatgeschichte – 650 Jahre Stadtrechte Gernsheim am Rhein 1356-2006. Magistrat der Schöfferstadt Gernsheim, Gernsheim 2006, ISBN 3-00-019884-9, S.195.
↑Josef Nüsse: Reinhard Waibel, Reederei, Gernsheim. In: Ships and Flags – Binnenschifffahrt / Inland Shipping T – Z. Josef Nüsse, abgerufen am 28. März 2019.