Włodzienin
Włodzienin (deutsch Bladen, tschechisch Vladěnín) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Branice im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen. GeographieGeographische LageDas Angerdorf Włodzienin liegt zwölf Kilometer nordöstlich des Gemeindesitzes Branice, 11 Kilometer südlich der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) sowie 75 Kilometer südlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Włodzienin liegt an der Troja. OrtsteileOrtsteil von Włodzienin ist Włodzienin-Kolonia (Josephstal). NachbarorteNachbarorte sind Nowa Wieś Głubczycka (Neudorf) im Norden, Wojnowice im Nordosten, Nowa Cerekwia im Südosten, Dzbańce (Krug) und Jędrychowice (Hennerwitz) im Süden, Lewice (Löwitz) im Südwesten, Chrośtno (Saliswalde) im Westen und Zubrzyce (Sauerwitz) im Nordwesten. GeschichteBladen wurde erstmals 1283 urkundlich erwähnt. Es gehörte zum přemyslidischen Herzogtum Troppau, das 1269 für Herzog Nikolaus I., einen unehelichen Sohn des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl, errichtet worden war. Obwohl nach dem Tod des Herzogs Nikolaus II. das Herzogtum Troppau 1365 geteilt wurde, verblieb Bladen bei Troppau[2]. 1415 wurde der Ort als Blawda erwähnt.[3] 1420 verkaufte Herzog Přemysl I. Bladen dem Johann von Bladen und seinen Brüdern. 1470 war es im Besitz der Herren von Füllstein, die sich auch Füllstein auf Bladen (Fulštejn z Vladěnína) nannten. Ihnen folgten 1552 die Füllstein auf Wagstadtl (Bitovský z Bítova u Bílovce), die 1567 das Schloss Bladen errichteten. 1618 erlangten Bladen die Haugwitz, von denen es 1652 an die Freiherrn Nayhauß-Cormons überging. Sie wurden 1698 in den Reichsgrafenstand aufgenommen[4] und besaßen Bladen bis 1910. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Bladen wie fast ganz Schlesien 1742 an Preußen. Kirchlich gehörte es weiterhin zum Bistum Olmütz, wobei der an Preußen gefallene Teil des Bistums vom 1742 gegründeten Kommissariat Katscher verwaltet wurde. Für das Jahr 1783 sind zwei Mühlen, 26 Bauern und 59 Häusler nachgewiesen. Die Einwohnerzahl betrug 804. Mit der Neugliederung Preußens gehörte Bladen ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1818 dem Landkreis Leobschütz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Kirche, eine katholische Schule, eine Brauerei, eine Windmühle und 74 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Bladen 1406 Menschen, davon fünf evangelisch.[3] 1859 wurde von 15 Bladenern Meistern eine Innung der Tischler, Drechsler, Stellmacher, Schmiede, Schuhmacher, Sattler und Schneider gegründet. 1861 zählte Bladen 1663 Einwohner.[5] Seit 1874 gehörte die Landgemeinde Bladen zum gleichnamigen Amtsbezirk, dem auch Josefsthal und Wanowitz sowie der Gutsbezirk Bladen angehörten.[6] 1895 wurde die Kolonie Josefsthal nach Bladen eingemeindet. 1916 errichtete der spätere Olmützer Weihbischof Joseph Martin Nathan in Bladen eine Außenstelle der von ihm in Branitz errichteten Heil- und Pflegeanstalten. Im Ersten Weltkrieg fielen 78 Soldaten aus dem Dorf. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Bladen 1285 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 5 für Polen. Bladen verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[7] 1933 zählte der Ort 1400, 1939 wiederum 1364 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[8] Am 17. März flüchtete die Dorfbevölkerung vor der heranrückenden Roten Armee in Richtung Sudetenland. 1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Włodzienin umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Mai 1945 kehrte ein Teil der zuvor geflüchteten Bevölkerung zurück. Im Juni 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Włodzienin der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki. Sehenswürdigkeiten
Söhne und Töchter
Literatur
WeblinksCommons: Włodzienin – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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