Wörterbuch der obersächsischen MundartenDas Wörterbuch der obersächsischen Mundarten ist eines der großlandschaftlichen Wörterbücher des Deutschen und erfasst die Dialekte, die im Freistaat Sachsen und in den nördlich anschließenden Grenzgebieten von Brandenburg und Sachsen-Anhalt gesprochen werden. CharakteristikDas Wörterbuch ist ein alphabetisch geordnetes und synchron ausgerichtetes Bedeutungswörterbuch mit hochsprachlichen Stichwortansätzen. QuellenQuellenbasis war ein Zettelarchiv von zirka 700.000 Zetteln mit rund 1,5 Millionen Belegen. Darin sind enthalten: Ergebnisse direkter Befragungen durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter, eingesandtes Material durch Laien, ausgewertetes Fragebogenmaterial von zirka 15.500 Fragebogen, ausgewertete Tonbandaufnahmen, verzettelte dialektgeographische Fachliteratur und mundartliche Belletristik aus dem Arbeitsgebiet. GeschichteDas Projekt wurde 1928 gegründet. Nach Vernichtung des gesamten Materials durch Brand 1943 wurde im Jahre 1955 die Arbeitsstelle Wörterbuch der obersächsischen Mundarten unter der Obhut der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig neu gegründet, und es wurde wieder mit dem Sammeln begonnen. Von 1955 bis 1977 erfolgte die Sammlung, wissenschaftliche Bearbeitung, Auswertung und Ordnung des Sprachmaterials einschließlich der Anfertigung von 200 wortgeographischen Karten. 1978 begann die Ausarbeitung von Wortartikeln. 1994 wurde die Veröffentlichung des Werkes im Akademie Verlag Berlin gestartet. In Übereinstimmung mit dem Hessisch-Nassauischen Volkswörterbuch und dem Thüringischen Wörterbuch wurde mit der Ausarbeitung beim Buchstaben L begonnen. 2003 wurde das Wörterbuch abgeschlossen und die Arbeitsstelle aufgelöst. Formal wurde das Vorhaben Ende 2005 beendet.[1] Publikation
VorgängerwerkBereits vor dem Ersten Weltkrieg war ein „Wörterbuch der obersächsischen und erzgebirgischen Mundarten“ in zwei Bänden (Band 1: A–J, XIII, 575 Seiten, im Jahr 1911 vom Verlag Baensch in Dresden herausgebracht; Band 2: K–Z sowie Nachträge, 819 Seiten, 1914 im Verlag Baensch in Dresden) erschienen. Autor war Karl Müller-Fraureuth.[2][3][4] Dieses erschien 1968 als Reprint im Zentralantiquariat der DDR.[5][6] WeblinksEinzelnachweise
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