Von einem Hahnen und FuchsVon einem Hahnen und Fuchs ist eine Fabel (AaTh 61 + 6, 227, 227*, 122). Sie ist in Deutschland[1] sowie im schottischen, norwegischen[2], französischen[3], albanischen[4] und russischen[5] Sprachraum bekannt. HandlungDer Fuchs möchte vom Hahn wissen, ob er auch so schön singen könne, wie sein Vater, also schwingt sich dieser in die Höhe, bis er stolz aufgebäumt ist, schließt die Augen und fängt einen Schrei an, was es dem Fuchs ermöglicht ihn zu packen. Die Bauern, die den Tumult vernommen hatten, eilen dem zum Wald laufenden Fuchs, der den Hahn im Maul trägt, hinterher, wobei sie lautes Wehklagen von sich geben. Da meint der Hahn zum Fuchs er solle ihnen doch spöttisch zurufen, dass der Hahn nun sein sei, was der Fuchs auch tut. Doch kaum, dass er sein Maul geöffnet hat, entflieht der Hahn daraus und fliegt auf einen Baum.[1] HintergrundDie Fabel stammt aus Johannes Paulis Werk Schimpff und Ernst, das 1522 veröffentlicht wurde und steht dort unter dem Titel Von einem Hahnen und Fuchs an Stelle 743. Sie ist verwandt mit dem Tiermärchen Der Fuchs und die Gänse der Brüder Grimm. Der älteste Beleg ist bei Alkuin (735–804) zu finden. Verbunden ist sie mit der sprichwörtlichen Warnung vor allzu vielem Reden.[1] Eine albanische Version von Martin Camaj, die 1974 von Halit Shala aus Broj, Kreis Drenica erzählt wurde, erschien im Deutschen unter dem Titel Der Fuchs und die Nachtigall (AT 60). In dieser möchte die Nachtigall noch beten, damit sie besser schmecke, infolgedessen sie entkommt.[4] Alexander Nikolajewitsch Afanassjew russische Version erhielt im Deutschen den Titel Der Fuchs als Beichtvater.[5] In dem Werk Märchen aus Dänemark Norwegen und Schweden aus der Reihe Märchen europäischer Völker ist unter dem Titel Der Hahn und der Fuchs ein norwegisches Märchen angegeben, dem am Ende ein ähnlicher Inhalt wie in Jean de La Fontaines Der Hahn und der Fuchs angehängt ist.[2] In Albert Meyracs französischer Version aus dem Jahr 1890, die im Deutschen den Titel Der Fuchs und das Eichhörnchen bekam, ist es ein Eichhörnchen, das darum bittet beten zu dürfen und so entkommen kann. Diese Bitte beten zu dürfen oder eine andere fromme Handlung tätigen zu dürfen, um so dem Wolf oder dem Fuchs zu entkommen, wurde schon im 12. Jh. erzählt.[3] In dem Buch Märchen der Völker – Schottland von Bodo von Petersdorf ist es eine Wildgans, die, nachdem der Fuchs sie gepackt hat und sie fragt, was sie nun an seiner Stelle tun würde, entgegnet, dass sie die Hände falten, die Augen schließen und ein Dankgebet vor dem Festmahl sprechen würde. Als der Fuchs dies umsetzt, entkommt die Wildgans. Der Deutsche Titel lautet Der Fuchs und die Wildgans.[6] Literatur
Einzelnachweise
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