Volker SchönwieseVolker Schönwiese (* 20. Jänner 1948 in Graz) ist ein österreichischer Erziehungswissenschaftler und Aktivist der Behindertenrechtsbewegung. Leben und wissenschaftliche TätigkeitVolker Schönwiese verbrachte seine Kindheit in Graz, Windischgarsten und Kufstein. 1958 erkrankte er an chronischer Polyarthritis, was eine dauernde Behinderung zur Folge hatte. Als teilweise integrierter Externist besuchte er das Realgymnasium Kufstein und machte 1968 die Matura. Ab 1968 studierte er an der Universität Innsbruck Psychologie und Pädagogik und promovierte 1980. 1983 wurde Schönwiese Universitätsassistent am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck und baute ab dem Zeitpunkt den Lehr- und Forschungsbereich für Inklusive Pädagogik und Disability Studies auf. Er habilitierte 1993 zu Integrationspädagogik als nichtaussondernde und aktivierende Behindertenpädagogik, wurde 1994 Universitäts-Dozent und später Außerordentlicher Universitätsprofessor. 1997 gründete er bidok – behinderung inklusion dokumentation, eine universitäre Internetbibliothek zu Fragen der Integration behinderter Menschen. Schönwiese ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher und sonstiger Veröffentlichungen zu Themen aus seinen Forschungsschwerpunkten Inklusive Bildung, Disability Studies, Disability History, Barrierefreiheit und Teilhabe, Schulische Inklusion und Behindertenalltag. In den Jahren 2005 bis 2008 war Schönwiese führender Mitarbeiter des interdisziplinären Forschungsprojektes Das Bildnis eines behinderten Mannes[1] und in den Jahren 2015 bis 2018 des Forschungsprojektes Geschichte der Behindertenbewegung in Österreich[2]. Als Gastprofessor lehrte Volker Schönwiese unter anderem an den Universitäten Klagenfurt und Wien. 2013 ging Volker Schönwiese an der Universität Innsbruck in den Ruhestand. 2004 erhielt Volker Schönwiese den Tiroler Preis für Integration und Zivilcourage[3], 2008 den Preis des Instituts Mensch, Ethik und Wissenschaft in Berlin.[4] Politischer AktivismusSeit den 1970er-Jahren ist Volker Schönwiese Teil der Gründungsgeneration der Behindertenrechtsbewegung „Selbstbestimmt Leben Bewegung“ (Independent Living Movement) und bis heute aktivistisch tätig.[5] Er war 1995 zum Beispiel Erstunterzeichner der Petition für ein Gleichstellungsgesetz an das Österreichische Parlament, eine Petition, die zur folgenden Änderung in der Österreichischen Verfassung führte (Artikel 7): „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Die Republik (Bund, Länder und Gemeinden) bekennt sich dazu, die Gleichbehandlung von behinderten und nichtbehinderten Menschen in allen Bereichen des täglichen Lebens zu gewährleisten.“[6] Publikationen (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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