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Volha Hapeyeva (belarussischВольга Гапеева, deutsch ‚Wolha Hapejewa‘, englischVolha Hapeyeva; * 5. Januar1982 in Minsk) ist eine belarussischeSchriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin und Linguistin. Ihr Name wird im Deutschen mit Wolha Hapejewa transkribiert, sie publiziert jedoch auch im deutschen Sprachraum unter ihrer englischen Schreibweise.
2004 absolvierte sie die Minsker Staatliche Linguistische Universität in der Fachrichtung „Fremdsprachen und Literatur“ mit Englisch, Deutsch und Französisch und schloss das Studium 2005 mit dem Masterexamen ab. Einen weiteren Master-Studiengang absolvierte sie im Fach „Gender Studies“ in Vilnius, Litauen an der EHU-International. 2012 erwarb sie den Doktorgrad Ph.D. an der Minsker Linguistischen Universität in der Fachrichtung Vergleichende Linguistik.
Während der Proteste im Sommer 2020 in ihrer Geburtsstadt Minsk hielt sich Hapeyeva als Stadtschreiberin in Graz auf. Kurz danach wohnte sie mit einem Stipendium für einige Monate am Starnberger See, anschließend in Krems, schließlich wurde sie ins Writers-in-Exile-Programm des PEN Zentrums Deutschland aufgenommen und lebte eineinhalb Jahre in München. 2022 erhielt sie für den Essay Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils den Wortmeldungen-Preis für kritische Kurztexte.[1] 2023 war sie Fellow des DAAD in Berlin.
Schaffen
Wolha Hapejewa schreibt Gedichte, Prosa und Dramen. Sie übersetzt aus mehreren Sprachen (Deutsch, Englisch, Chinesisch, Japanisch, Ukrainisch, Lettisch); unter anderem hat sie Haikus von Kobayashi Issa und Prosa von Robert Walser übertragen. Außerdem übersetzte sie für die OSZE historische und aktuelle Dokumente zur Ostukraine.[2]
Ihr Werk Der Sammler (original Калекцыянэр) wurde auf dem Festival Тры днi (deutsch: Drei Tage) als Stück im Museum der Geschichte der belarussischen Literatur aufgeführt. Im Oktober 2006 wurde dasselbe Stück in Polen, Lubin beim internationalen Theaterfestival Konfrontacje Teatralne im Projekt Dramat Nieobecny bei den Lesungen der belarussischen Dramaturgie gespielt. Sie untersucht das Phänomen der körperlichen Veränderung und Selbstverletzungen. Weitere Forschungsthemen sind Genderproblematik in Kultur und Literatur und die Philosophie der Sprache. Wolha Hapejewa ist Mitglied des Belarussischen PEN-Centers und des unabhängigen belarussischen Schriftstellerverbandes. Ihre Gedichte wurden ins Deutsche,[3] Englische, Mazedonische, Tschechische, Litauische und Polnische übersetzt.
Camel Travel, übersetzt aus dem Belarussischen von Thomas Weiler, Droschl, Graz 2021, ISBN 978-3-99059-073-7.
“словы якія са мной адбыліся” (Wörter, die mir widerfuhren), Halijafy, 2020.
“Самота, што жыла ў пакоі насупраць” (Die Einsamkeit im Zimmer gegenüber), Halijafy, 2021.
Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils. Essay, auf Deutsch verfasst, ergänzt um drei Gedichte, übersetzt aus dem Belarussischen von Matthias Göritz, Verbrecher Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-95732-532-7.
“Парадокс Немаўля. Tractatus Poeticus” (Das Paradoxon des noch nicht Sprechenden), Halijafy, 2022.
Trapezherz. Gedichte, übersetzt aus dem Belarusischen von Matthias Göritz, Droschl, Graz 2023, ISBN 978-3-99059-131-4.
Samota. Die Einsamkeit wohnte im Zimmer gegenüber. Roman, übersetzt aus dem Belarussischen von Tina Wünschmann. Droschl, Graz 2024, ISBN 978-3-99059-151-2.