Voigtsdorf (Dorfchemnitz)
Voigtsdorf ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Dorfchemnitz im Landkreis Mittelsachsen. GeografieLageVoigtsdorf liegt etwa 4,5 Kilometer nordnordöstlich von Sayda im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 4 Kilometer entlang des Voigtsdorfer Baches, welcher östlich des Ortes in den Chemnitzbach mündet. Südwestlich liegt die 707 m ü. NN hohe Voigtsdorfer Höhe, südlich die 728 m ü. NN hohe Saydaer Höhe. Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 7734, welche westlich an der Staatsstraße 207 Eppendorf–Deutscheinsiedel beginnt und nach Dorfchemnitz führt. Über Kommunalstraßen besteht zudem Anschluss an Zethau und Wolfsgrund. Nachbarorte
GeschichteAugust Schumann nennt 1825 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Voigtsdorf betreffend u. a.:
Albert Schiffner ergänzt 1833 u. a.:
Das hiesige, ehemalige Rittergut gehörte denen von Hartitzsch. 1365 nahm es Nicol Hartitzsch bei den Meißnischen Burggrafen zur Lehn, nachdem es zuvor Peter von Erdmannsdorf besessen hatte. 1537 erhielt Hanus von Hartitzsch die Lehn, welcher 1578 99-jährig in Dresden verstarb, und sieben Rittergüter hinterließ. Dessen Bruder Asmus gründete die sogenannte Voigtsdorfer Linie des Geschlechts. Dieser soll 110-jährig verstorben sein, wodurch ihn nicht Söhne, sondern drei Enkel beerbten. Das Rittergut wurde daraufhin in zwei Hälften geteilt: „[…] was am linken Ufer des Baches [im Südosten] lag, hieß Niedervoigtsdorf, der Rest [im Nordwesten] aber Obervoigtsdorf.“ Zu den Besitzungen gehörten u. a. eine Schäferei, Waldungen, ein Kalkofen, eine Lehmgrube bei Dorfchemnitz sowie der Ort Wolfsgrund.[4] Ein erster Kirchenbau geht nachweislich auf das 14. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1617 war dieser baufällig, konnte jedoch durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges nicht instand gesetzt werden. 1667–69 erfolgte schließlich eine grundlegende Sanierung und Umgestaltung, 1780–82 erfolgte eine Erweiterung durch Anbau Das Rittergut Voigtsdorf mit Voigtsdorf und Wolfsgrund gehörte bis 1832 als Exklave zum Amt Wolkenstein.[7] Erst dann wurde es dem Kreisamt Freiberg einverleibt. 1857 verstarb Hans Adolph von Hartitzsch – letzter Lehnsherr von Voigtsdorf. Das Erbe ging an die von Lüttichau, ihres Zeichens Rittergutsbesitzer in Dorfchemnitz. In der Folge wurde der hiesige Rittergutsbezirk aufgelöst.[8] 1852 wurde eine Schule in Obervoigtsdorf gebaut. Diese und die Kirchschule reichten jedoch bald nicht mehr aus. Am 21. Oktober 1879 wurde ein Schulneubau beschlossen, als Standort wurde ein Grundstück an der Zethauer Straße und damit etwa in Ortsmitte gewählt. 1939 wurde durch Ausbau ein dritter Klassenraum seiner Bestimmung übergeben, wonach die Schule in Obervoigtsdorf entbehrt werden konnte. 1957 wurde ein Kindergarten gebaut. 1974 erfuhr das Schulgebäude einen Anbau. Infolge sinkender Schülerzahlen wurde die Schule im Jahr 2000 endgültig geschlossen. Nach sich anschließenden Umbaumaßnahmen beherbergt das Gebäude heute Kindergarten und Hort sowie Vereinsräume.[6] Am 1. Juli 1897 erhielt Voigtsdorf Eisenbahnanschluss an der Schmalspurbahn Mulda–Sayda, die Station lag jedoch über 4 Kilometer östlich der Ortsmitte und damit denkbar ungünstig. Am 18. Juli 1966 wurde der Betrieb eingestellt, die Strecke später rückgebaut.[9] Die Gebäude des Ritterguts wurden nach dem Zweiten Weltkrieg geschleift. Am 1. Januar 1994 wurde Voigtsdorf nach Dorfchemnitz eingemeindet.[10] Entwicklung der Einwohnerzahl
TraditionenDas Voigtsdorfer Katzenwiegen ist eine wiederbelebte Tradition. Zusätzlich findet regelmäßig ist das Voigtsdorfer Vogelschießen statt. Literatur
WeblinksCommons: Voigtsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Voigtsdorf – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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