Im Jahr 1970 trat er in den 1930 von seinem Vater gegründeten Verlag Vittorio Klostermann ein, zunächst als dessen Assistent. Später war er verantwortlich für Werbung, Übersetzungsrechte und das Lektorat der Philosophie. Im Jahr 1976 wurde er zusammen mit seinem älteren Bruder Michael Klostermann geschäftsführender Gesellschafter. Nach dem Tod des Vaters 1977 übernahmen die Brüder den Verlag. Klostermann ist seit dem Tod des Bruders im Jahr 1992 alleiniger Verleger und Geschäftsführer.[5][4][6]
Mit Michael Nedo verständigte sich Klostermann, die bis 2000 bei Springer Wien erschienene Wiener Ausgabe der Schriften Ludwig Wittgensteins nach einer Unterbrechung von 19 Jahren fortzuführen. Im März 2019 kam als erstes der Teilband 8,2 heraus.[8][9][10]
Die mit der sogenannten „dritten Medienrevolution“[14] einhergehende Beschränkung der Urheberrechte sowie der daraus abgeleiteten Verlagsrechte kommentierte Vittorio E. Klostermann in kritischen Beiträgen im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und in Tageszeitungen. Zusammen mit dem Heidelberger Germanisten Roland Reuß initiierte er im Jahr 2009 den Heidelberger Appell „Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte“: Der Appell fand zahlreiche Unterzeichner, aber auch energischen Widerspruch.[15][16] Auf Initiative von Roland Reuß und Volker Rieble und unter der Schirmherrschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veranstaltete Klostermann eine Tagung zum Thema „Autorschaft als Werkherrschaft in digitaler Zeit“.[17][18] Unter dem Titel „Es brennt“ kommentierte Klostermann im Januar 2017 im Börsenblatt den Referentenentwurf zum Urheberrecht als Bedrohung für die Verlage.[19][20][21][22]
Klostermann ist in zweiter Ehe mit Karin Kraus verheiratet, ihre gemeinsame Tochter wurde 1999 geboren.[23][24]
Veröffentlichungen
Verlegen im Netz. Zur Diskussion um die Zukunft des wissenschaftlichen Buches, Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 978-3-465-02938-0
Text und Hypertext. Das Buch in der Konkurrenz mit den Online-Medien, in: Uwe Jochum, Gerhard Wagner (Hg.): Am Ende – das Buch, Universitätsverlag Konstanz, 1998, ISBN 3-87940-642-1
Eine kleine Rede für meinen Freund, in: Doris Kern, Michel Leiner (Hg.): Stardust. Post für die Werkstatt. KD Wolff zum Sechzigsten, Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt am Main, 2003, ISBN 3-87877-960-7
Der Leser als Autor. Eine Fußnote zu Robert Darnton, in: Barbara Schneider-Kempf, Klaus G. Saur, Peter Klaus Schuster (Hg.): Wissenschaft und Kultur in Bibliotheken, Museen und Archiven. Klaus-Dieter Lehmann zum 65. Geburtstag, K.G. Saur Verlag, München, 2005, ISBN 978-3-598-11729-9
Nil nimis – Das Maß finden, in: Klaus Ceynowa, Martin Hermann (Hg.): Bibliotheken: Innovation aus Tradition. Rolf Griebel zum 65. Geburtstag, de Gruyter, Berlin/Boston, 2014, ISBN 978-3-11-031041-2.
Weblinks
Porträt in der Frankfurter Rundschau vom 22. April 2009
Einzelnachweise
↑Georg Siebeck: Mit Heidegger als Großmast. In: boersenblatt.net. Börsenverein des Deutschen Buchhandels, 13. Februar 2015, abgerufen am 2. Juli 2019.
↑Ludwig WITTGENSTEIN. In: Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft. Dr. Klaus Schreiber, abgerufen am 5. Juli 2019.
↑Wiener Ausgabe. Zur Einführung. In: Website des Klostermann-Verlags. Vittorio Klostermann GmbH, 6. Mai 2019, abgerufen am 5. Juli 2019.