Neben Frankfurt war sie seit 1930 ständiges Mitglied der Wiener Staatsoper mit 25 Abendverpflichtungen pro Jahr.[2] 1931 wurde sie außerdem von Fritz Busch für drei Jahre als Mitglied der Staatsoper Dresden, dort sang sie u. a. die Madame Butterfly in Puccinis gleichnamiger Oper. 1935 erhielt sie einen Zehnjahresvertrag an der Staatsoper Berlin unter Wilhelm Furtwängler, parallel dazu band sie ein Gastvertrag von 1937–1944 mit 30 Abenden pro Jahr an das Nationaltheater München.
Gastspiele, teilweise mit ihrem Mann Clemens Krauss, den sie 1945 in zweiter Ehe heiratete, führten sie nach Amsterdam, Brüssel, Budapest, Krakau, London, Mailand, Paris, Rom, Buenos Aires und zu den Salzburger Festspielen.[3] Krauss leitete als Dirigent zahlreiche ihrer Auftritte, darunter auch die Uraufführungen von vier Richard-Strauss-Opern: Arabella (Dresden 1933), Friedenstag (München 1938) und Capriccio (München 1942) und Die Liebe der Danae (Salzburg 1944). Insbesondere als Strauss-Interpretin erlangte sie internationale Berühmtheit, etwa als Ariadne oder Arabella. Insgesamt hat sie 482 Strauss-Abende auf der Bühne gegeben, am häufigsten trat sie als Marschallin in Der Rosenkavalier und als Arabella auf. Sie und ihr Mann, Clemens Krauss, waren mit Richard Strauss freundschaftlich eng verbunden. Der Komponist widmete ihr die Orchesterfassungen seiner Lieder Das Bächlein (op. 88, Nr. 1), Zueignung (op. 10, Nr. 1) sowie das Lied Blick vom oberen Belvedere (op. 88, Nr. 2).
1954, nach dem Tod ihres Mannes, beendete sie ihre Karriere. Ab 1959 wirkte sie als Lehrkraft am Salzburger Mozarteum.
Ihre letzten dreißig Lebensjahre verbrachte sie in ihrem Haus in Ehrwald in Tirol. Dort entstand 1983 ein großes Filmporträt der Sängerin, das Wolf-Eberhard von Lewinski für den Saarländischen Rundfunk produzierte.
Nach ihrem Tod wurde sie an der Seite ihres Mannes am Friedhof in Ehrwald beigesetzt.
Am 30. August 2006 wurde in Czernowitz am Geburtshaus von Viorica Ursuleac, in dem sie auch ihre Jugend verbracht hatte, eine Gedenktafel eingeweiht; das Haus befindet sich in der ehemaligen Neue-Welt-Gasse (heute Вулиця Шевченка [Vulycja Ševčenka]) № 75.
Diskografie
Wenige Studioaufnahmen für die Deutsche Grammophon (1933, 1936 und 1943), alle unter Leitung von Clemens Krauss
Roswitha Schlötterer: Clemens Krauss, ihr gemeinsames Wirken für Richard Strauss. Beigefügtes Werk in: Viorica Ursuleac: Singen für Richard Strauss. Erinnerungen und Dokumente. Doblinger, Wien / München 1986, ISBN 3-900035-95-4, getrennte Zählung.
Viorica Ursuleac: Singen für Richard Strauss. Erinnerungen und Dokumente. Doblinger, Wien / München 1986, ISBN 3-900035-95-4.
Viorica Ursuleac: Singen für Richard Strauss. Erinnerungen und Dokumente. Hrsg. und durch einen Beitrag Viorica Ursuleac – Clemens Krauss. Ihr gemeinsames Wirken für Richard Strauss ergänzt von Roswitha Schlötterer. 2., verbesserte Aufl., Doblinger, Wien/München 1991, ISBN 3-900035-95-4.
↑Ursuleac, Viorica. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 265