Am 11. August 1903 erstieg sie als erste Frau den benachbarten Campanile Basso (Guglia di Brenta) (2883 m).[1][2] Ihre Besteigung war die insgesamt erst achte Besteigung des Campanile Basso nach dessen Erstbesteigung 1899.[3] Als Ausgangspunkt für ihre Besteigungen in der Brenta diente die Tosahütte. Im gleichen Jahr hielt sie sich auch an der der Brenta gegenüberliegenden Presanella auf, wie ein Eintrag im Hüttenbuch der Denzahütte belegt.[4]
Laut der Monatszeitschrift des Club Alpino Italiano (CAI) vom Juni 1908 erreichte Vineta Mayer am 3. Februar 1908 als erste Skibergsteigerin den Gipfel des Mont Blanc. Für den Aufstieg benötigte sie laut CAI drei Tage. Dabei übernachtete sie im Refuge des Grands Mulets und in der zweiten Nacht im Refuge Vallot bei −20°, bevor sie am dritten Tag den Aufstieg zum Gipfel wagte.[5] Davon abweichend berichtet das Illustrierte Österreichische Sportblatt vom 11. Dezember 1914, dass sie Anfang Februar 1908 als erste Frau im Winter die Berghütte Cabane Vallot (4362 m) erreichte.[6]
Privates
Mayer war seit 22. November 1890[7] mit dem Kaufmann Alfred Gustav Mayer (1862–1924[8]) verheiratet, der ebenfalls Bergsteiger war, sie gingen miteinander zahlreiche Touren.
Vineta und Alfred hatten laut ÖBL[9] zwei Söhne: Max Mayer (* 1890[10] oder 1893[11][12]) und der Chemiker Guido Mayer (1891–1945[10][13][14]); beide waren ebenfalls Bergsteiger, führten zivil und während des Gebirgskriegs[15] einige Erstbegehungen durch und publizierten auch.[16] Laut den Informationen der IKG[11][12][17] und der Reformierten Stadtkirche[18] waren deren Eltern jedoch Bernard Mayer (1849–1918) und Mathilde Wiener (1866–1942).
Nach Mayer ist seit 1903 ein Zimmer im Karl-Ludwig-Haus auf der Rax benannt, nachdem sie anlässlich des 25. Jubiläums des Karl-Ludwig-Hauses die Zimmereinrichtung gestiftet hatte.[19][20]
Mayers Name war (ist?) auf einem Stein am Gipfel der Cima della Madonna im Trentino eingraviert.[21][22]
Literatur
Christine Kanzler: Mayer Vineta. In: Ilse Korotin (Hrsg.): BiografıA: Lexikon österreichischer Frauen. Band 2: I–O. Böhlau, Wien u. a. 2016, ISBN 978-3-205-79590-2, S. 2193. PDF (7,4 MB)
↑Vittorio Emanuele Fabbro: Trent’anni di attività alpinistica sul Campanil Basso (Dolomiti di Brenta). In: Società Alpinisti Tridentini – Sezione del Club Alpino Italiano (Hrsg.): XXV Annuario 1929–30. Scotoni, Trient 1930, S. 53 (PDF).
↑Flavia Caldera, Sabina Tovazzi (Hrsg.): Società degli alpinisti tridentini – SAT. Inventario dell’archivio (1851 - 2015). Provincia autonoma di Trento. Ufficio Beni archivistici, librari e Archivio provinciale, Trient 2020, S. 595, 610 (PDF).
↑Club Alpino Italiano (Hrsg.): Rivista del Club Alpino Italiano. XXVII. Band, Nr. 5 (10. Juni 1908), S. 179 (Digitalisat).