Er bekam dann durch Celtis eine Stelle in Wien am neu gegründeten kaiserlichen Poetenkolleg. Am 1. März 1501 traten Lang und andere Mitglieder der Sodalitas Danubiana zusammen mit Celtis in dessen Kaiserspiel Ludus Dianae vor dem königlichen Herrscherpaar im Linzer Schloss auf. Lang spielte den Bacchus, als Höhepunkt des Spieles warf sich dieser dem zuschauenden Maximilian I. zu Füßen und bat um den Lorbeerkranz. Darauf griff Maximilian in das Spiel ein und krönte Lang zum „poeta laureatus“.[3]
Die feierliche Einweihung des Collegiums erfolgte am 1. Februar 1502, wobei Vincentius Longinus die Lobrede auf den späteren Kaiser hielt. Lang starb schon bald danach; er soll sich am 15. Juli 1502 das Leben genommen haben, gemäß einem brieflichen Bericht von Georg Ratzenperger an Siegmund von Herberstein[4] (bisher wurde eher 1503 als Todesjahr angenommen[3][5]).
Die Szene, in der Vinzenz Lang von König Maximilian I. 1501 mit einem Lorbeerkranz gekrönt wird, ist auf einem der Linzer Domfenster abgebildet.
Literatur
J. Klaus Kipf: Lang, Vinzenz. In: Franz Josef Worstbrock (Hrsg.): Verfasserlexikon Deutscher Humanismus 1480–1520. Band 2, Walter de Gruyter, Berlin 2009, Sp. 12–16.
Heinrich August Erhard: Geschichte des Wiederaufblühens wissenschaftlicher Bildung vornehmlich in Deutschland bis zum Anfange der Reformation. Band III, Creutz’sche Buchhandlung, Magdeburg 1832, S. 310–311 (Abschnitt „Vincentius Longinus“; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Achtundsiebzigster Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. III. Abtheilung – Historische Section, Breslau 1901, S. 38 („19. Vincentius Longinus Eleutherius aus Freystadt“; archive.org).
↑Joseph Aschbach: Geschichte der Wiener Universität im ersten Jahrhunderte ihres Bestehens. Wien 1865, S. 436 (Google Books).
↑Jeremi Wasiutyński: The Solar Mystery: An Inquiry Into the Temporal and the Eternal Background of the Rise of Modern Civilization. Solum Forlag, 2003, ISBN 82-560-1407-5, S. 31 (Google Books).
↑ abHans Bernd Harder: Landesbeschreibungen Mitteleuropas vom 15. bis 17. Jahrhundert: Vorträge der 2. internationalen Tagung des "Slawenkomitees" im Herder-Institut Marburg a.d. Lahn, 10.-13. November 1980. Komitee der Bundesrepublik Deutschland zur Förderung der Slawischen Studien, Böhlau-Verlag, 1983, ISBN 3-412-03182-8, S. 40 (Google Books).
↑Kipf im Verfasserlexikon Deutscher Humanismus, Sp. 13, unter Verweis auf den in der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Codex 13597, aufbewahrten Brief, auf den bereits Emil Reicke (Hrsg.): Willibald Pirckheimers Briefwechsel, Band 1. Beck, München 1940, S. 183, hingewiesen hatte.
↑Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. C.H.Beck, München 1994, ISBN 3-406-37898-6, S. 530 (Google Books).
↑Johannes Papritz, Hans Schmauch, Alexander Berg: Deutschland und der Osten. Kopernikus-Forschungen. S. Hirzel, 1943, S. 14 (Google Books).
↑H. Ruprich und ihm folgend H. Schmauch haben die Mitteilung des V. Lang über Nikolaus Germanus irrtümlich auf N. Coppernicus bezogen - Ernst Zinner, Heribert M. Nobis, Felix Schmeidler: Entstehung und Ausbreitung der Copernicanischen Lehre. 1988, S. 501.