Villerouge-Termenès
Villerouge-Termenès (okzitanisch Vilaroja de Termenés) ist ein Ort und eine kleine Gemeinde (commune) im Süden Frankreichs mit 158 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021). Sie liegt im Département Aude in der Region Okzitanien. LageDer von viel Wald umgebene Ort Villerouge-Termenès liegt in einer Höhe von etwa 310 Metern ü. d. M. am Ostrand der Corbières etwa 44 Kilometer (Fahrtstrecke) südwestlich von Narbonne bzw. 50 Kilometer südöstlich von Carcassonne. Das Gemeindegebiet wird im Westen vom Flüsschen Libre und im Osten vom Rémouly durchquert. Es ist Teil des Regionalen Naturparks Corbières-Fenouillèdes. Bis zur südwestlich gelegenen Kantonshauptstadt Mouthoumet sind es etwa 13 Kilometer. Der kleine Ort Termes mit seiner imposanten Burgruine liegt etwa 13 Kilometer westlich. Bevölkerungsentwicklung
Im 19. Jahrhundert hatte die Gemeinde meist zwischen 300 und 420 Einwohner. Die Reblauskrise im Weinbau und die Mechanisierung der Landwirtschaft führten zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und zu einem kontinuierlichen Absinken der Einwohnerzahlen bis auf die Tiefststände der letzten Jahrzehnte. WirtschaftWesentliche Einnahmequelle des Ortes ist der Weinbau; die Weinberge von Villerouge-Termenès liegen innerhalb der geschützten Herkunftsbezeichnung Corbières; die hier produzierten Rot-, Rosé- und Weißweine werden über die Appellationen Languedoc, Aude, Pays d’Oc, Pays Cathare und Corbières vermarktet. Seit den 1970er und 1980er Jahren ist ein wenig Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) als Einnahmequelle hinzugekommen. Schafzucht, der frühere Haupterwerbszweig, wird kaum noch betrieben; dagegen spielt die Zucht und Haltung von Ziegen zur Herstellung der Weichkäsesorte Pélardon auch heute noch eine gewisse Rolle. GeschichteOb eine kleine Ansiedlung an dieser Stelle bereits vor dem Bau der Burg bestand, oder ob diese sich erst nachträglich entwickelte, ist unbekannt. Seit dem beginnenden 12. Jahrhundert gehörten Burg und Dorf von Villerouge dem Erzbistum Narbonne. Zwar erhoben auch die Grafen von Termes (Seigneurs de Termes) wiederholt Besitzansprüche, die jedoch vom Papst stets abschlägig beurteilt wurden. Die Burg war Vogteisitz und Nebenresidenz des Erzbischofs. Im Jahr 1321 wurde dort Wilhelm Belibaste, der letzte ‚Vollkommene‘ der Katharersekte, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mit der Französischen Revolution verfielen sämtliche überkommenen Besitzrechte des Adels und der Kirche. Bis in die 1980er Jahre lebten einige ärmere Familien in den Burggmäuern, die nach dem Erwerb der Burg durch die Gemeinde in den 1990er Jahren grundlegend restauriert wurden. Im Jahr 1962 wurde der Ort Villerouge in Villerouge-Termenès umbenannt. SehenswürdigkeitenBurgDie Burg von Villerouge-Termenès wurde im 12. Jahrhundert durch den Erzbischof von Narbonne errichtet und war Sitz eines ihrer elf baillies. Sonstige
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Villerouge-Termenès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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