Villa Schmidt (Drensteinfurt)

Villa Schmidt, Drensteinfurt
Mosaikfliesen im Flur
Tafel des Kulturpfades, Stadt Drensteinfurt

Koordinaten: 51° 47′ 54,7″ N, 7° 44′ 17,8″ O Die Villa Schmidt ist ein Gebäude in Drensteinfurt im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen. Sie zählt zu den prägnantesten Gebäuden Drensteinfurts. Die Villa ist eine Station des Kulturpfades durch die Stadt[1] und wurde am 9. August 1990 in die Denkmalliste von Drensteinfurt eingetragen.[2]

Geschichte

Die Villa Schmidt am Landsbergplatz 5 ist Zeugnis der neueren Geschichte Drensteinfurts und erinnert an die münsterländische Strontianit-Bergbauzeit von circa 1871 bis 1885. Die Villa Schmidt wurde vom einstigen Strontianit-Grubenbesitzer Peter Schmidt erbaut.[3] Ein Relief an der Haustür und Mosaikfliesen im Flur sowie die für Drensteinfurt auffallende Architektur der Villa sind ein deutliches Zeichen der kurzen Blütezeit des Bergbaus und des wohlhabenden Lebensstils der „Bergbau-Barone“. Das in Europa seltene kristalline Mineral Strontianit (SrCO3) wurde zur Gewinnung von Zucker (z. B. aus Zuckerrüben) gebraucht. Der Strontianit-Bergbau, der zu einer Phase wirtschaftlichen Aufschwungs und Reichtum in Drensteinfurt führte, nahm gegen Ende des 19. Jahrhunderts relativ rasch ab, weil Strontianit durch das häufiger gefundene und kostengünstigere Coelestin (SrSO4) ersetzt wurde, das die gleiche rhombische Kristallstruktur hatte und daher gleichwertig wirkte. Der Strontianit-Bergbau nahm somit ein schnelles Ende.[1]

Die Villa Schmidt ist nicht nur mit der Drensteinfurter Bergbaugeschichte eng verbunden. Hier lebte während der Naziherrschaft auch der Arzt Dr. Metzger,[4] der vom Regime verfolgte Menschen, insbesondere Juden, beschützte und rettete.[1]

Heute ist in der Villa das Jobcenter der Stadt ansässig.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c 100 Jahre Villa Schmidt. SPD-Drensteinfurt, 30. Oktober 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.spd-drensteinfurt.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Aufstellung. (PDF) der Denkmalobjekte der Stadt Drensteinfurt, die gem. § 3 DSchG in die Denkmalliste eingetragen wurden. Stadt Drensteinfurt, 31. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2015; abgerufen am 20. Januar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.drensteinfurt.de
  3. Stadt Drensteinfurt, Heimatverein Drensteinfurt e. V.
  4. Sabine Omland: Zur Geschichte der Juden in Drensteinfurt. Archiv des Kreises Warendorf, Warendorf 1997, ISBN 3-920836-17-0.
  5. Jobcenter Drensteinfurt, Stadt Drensteinfurt.