Ventura Rodríguez war der Sohn des Architekturprofessors Antonio Rodríguez und seiner Ehefrau Jerónima Tizón aus Ciempozuelos bei Madrid. Schon früh fiel sein Talent als Technischer Zeichner auf und auf Vermittlung des seit 1735 am spanischen Hof wirkenden italienischen Architekten Filippo Juvara erhielt er eine Anstellung in diesem Metier. Im Jahr 1741 wurde er als zweiter Polier beim Neubau des Palacio Real in Madrid eingesetzt. Bei einem Italienaufenthalt Mitte der 1740er Jahre studierte er die Architektur Gian Lorenzo Berninis und Francesco Borrominis; im Jahr 1747 wurde er zum Ehrenmitglied der Accademia di San Luca in Rom ernannt. Sieben Jahre später (1752) ernannte ihn der spanische König Ferdinand VI. zum Direktor der neugegründeten Real Academia de Bellas Artes de San Fernando.
Mit dem Regierungsantritt des neuen Königs Karl III. im Jahr 1759 verlor er sein Amt als Hofbaumeister, so dass er keine Großaufträge seitens des Hofes mehr erhielt – er musste sich folglich mit kleineren Aufträgen über Wasser halten. Sein öffentliches Ansehen litt darunter kaum, denn im Jahr 1764 wurde er zum Stadtbaumeister von Madrid ernannt; weitere zwei Jahre später (1766) beauftragte ihn der Rat von Kastilien (Consejo de Castilla) mit der Begutachtung aller eingereichten Entwürfe und Kostenberechnungen für Neubauten oder Reparaturarbeiten an öffentlichen Baumaßnahmen. Vom Bruder des früheren Königs Ferdinand VI., Luis de Borbón y Farnesio, bekam er den Auftrag zur Errichtung zweier kleinerer Palastbauten.
Bei vielen der ihm zugeschriebenen Werke ist unklar, ob Ventura Rodríguez nur die Pläne und Bauzeichnungen entwarf oder ob er die komplette Bauleitung übernahm bzw. beaufsichtigte.
Hauptwerke
Schlosskapelle des Königlichen Palastes, Madrid (1749–1759)