VARO Energy (VARO) ist ein diversifiziertes Energieunternehmen mit Hauptsitz in Zug, Schweiz, welches in sechsundzwanzig Ländern vertreten ist. Es ist in den Bereichen Produktion, Lagerung und Distribution, Marketing und Handel in der gesamten Energie-Wertschöpfungskette tätig und in den Geschäftsbereichen für konventionelle und nachhaltige Energien aktiv. Im Jahr 2022 kündigte VARO seine „ONE VARO Transformations-Strategie“ an, die sich auf konventionelle und nachhaltige Energien fokussiert, wobei letztere auf fünf strategischen Wachstumssäulen basieren – Biokraftstoffe, grüner Wasserstoff, Biomethan und Bio-LNG, naturbasierte Kohlenstoffabscheidung und Elektromobilität.[2][3][4]
Die Anteilseigner von VARO Energy sind die globale Investmentgesellschaft Carlyle Group und das globale Energie- und Rohstoffunternehmen Vitol. Der CEO des Unternehmens ist Dev Sanyal.[5]
VARO besitzt eine Raffinerie in Cressier, Schweiz,[6] eine Mehrheitsbeteiligung an der Bayernoil-Raffinerie in Bayern,[7] eine 80-prozentige Beteiligung an einer der größten europäischen Biogasanlagen in Coevorden sowie Lagereinrichtungen, Vertriebs- und Marketinggeschäfte in wichtigen europäischen Zentren.[8] Zudem gehören VARO 100 % der Anteile an elexon, einem führenden europäischen Entwickler von Ladestationen für Nutzfahrzeuge, 59,8 % der Anteile an SilviCarbon,[9] einem weltweit führenden Unternehmen für die Entfernung von Kohlendioxid (CDR) auf natürlicher Basis in Asien und Südamerika, und 67,9 % der Anteile an Road,[10] einem Anbieter von Ladeplattformen für Elektrofahrzeuge.[11]
Varo Energy wurde durch die Übernahme der Cressier-Raffinerie in der Schweiz von Petroplus, in Verbindung mit Marketing- und Lageraktivitäten, gegründet.[12]
Es wurde als Joint Venture zwischen dem Rohstoffhändler Vitol (75 %) und Atlas Invest (25 %) gegründet, einer Finanzholdinggesellschaft im Besitz des führenden Energieinvestors Marcel van Poecke, der Chairman von Varo Energy bleibt.[13]
2013
Die Shareholderbasis von Varo Energy wurde neu strukturiert; anstelle von Atlas Invest beteiligt sich der Finanzinvestor Carlyle mit 50 Prozent.[14][15]
In Deutschland erwarb Varo Petrotank und Vitol Marketing Deutschland.[16][17]
2014
Varo wurde durch den Erwerb von Anteilen der OMV Deutschland GmbH an der Bayernoil Raffineriegesellschaft GmbH und anderen nachgelagerten Vermögenswerten der OMV Deutschland GmbH Eigentümer von 45 % der Bayernoil-Raffinerie in Deutschland.[18][19]
Das Unternehmen erwarb das Heizölgeschäft und das allgemeine Handelsgeschäft von Total in der Schweiz (Huiles Minérales, Mazol, Portales & Bonnet CH). Zu den erworbenen Vermögenswerten gehört das Tanklager in Eclépens bei Lausanne und das gesamte Direktvertriebs- und Verkaufsnetz von Total für Heizöl und Diesel in der Schweiz.[20][21]
Roger Brown wird zum Chief Executive Officer von Varo ernannt.[22]
2015
Varo investierte über 50 Millionen Schweizer Franken in die Raffinerie Cressier, die bedeutendste Investition in der Geschichte des Standorts, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.[25][26] Die Investition konzentriert sich auf Sicherheit, Anlagenintegrität und Wachstum. Zu den Projekten zählen eine teilweise Umstellung der Energieversorgung der Raffinerie auf Erdgas, einer saubereren Energiequelle, und technische Upgrades, um die Produktion von Benzin mit bis zu 5 % Ethanol (aus erneuerbaren Quellen) zu ermöglichen.[23][24]
Varo erwarb die deutschen Großhändler Marol und Gekol.[25][26]
Varo fusionierte mit dem in den Niederlanden ansässigen Unternehmen Argos, dies führt zur vollständigen Übernahme der in der Schweiz ansässigen Rhytank AG. Reggeborgh, eine private niederländische Investmentgesellschaft, tritt als dritter Anteilseigner bei. Jeder Anteilseigner besitzt nun eine Beteiligung von 33,3 %.[27][28]
Das Unternehmen erwarb Bunkeraktivitäten von Vitol in Deutschland.[29]
2016
Das Unternehmen übernahm die volle Kontrolle über zwei Tanklagerterminals in den Niederlanden: Hydrocarbon Hotel und Enviem Terminal.[30]
Varo erweiterte seine Binnenbunkeraktivitäten durch die Übernahme von Fiwado B.V. in den Niederlanden.[31]
2017
Varo erwarb 100 % der Anteile an Inter Oil B.V, einer Holdinggesellschaft, die die Einzelhandelsaktivitäten in den Niederlanden durch den Erwerb der Markennamen Brand Oil und Amigo ausbaute.[32][33]
Die Gesellschaft erwarb die Vermögenswerte der Schneider Mineralöl Meissen GmbH. (Tankstellen und Direktvertrieb) in Sachsen.[34]
Varo erweiterte sein Tankstellennetzwerk in den Niederlanden durch den Kauf der United Fuel Group B.V. und gewann zusätzliche Tankstellen.[35][36]
Das Hydrocarbon Hotel Tankstorage Terminal, das 2016 gekauft wurde, wird an Global Petro Storage verkauft.[37][38]
Das ehemalige Petrotank-Terminal im deutschen Hanau wird an die Adolf Roth GmbH & Co. KG verkauft.[39]
2018
Varo kaufte Van den Belt und erwarb dabei mehrere Tankstellen.[40]
Varo erwarb die Gerber Energie GmbH und Einzelhandelsstandorte von Wengel & Dettelbacher sowie das Terminal in Brügge, Belgien.[41]
2019
Varo erwarb 100 % der Anteile an SMD Beheer BV, einem Unternehmen der Calpam-Gruppe, und fügte seinem niederländischen Tankstellennetz 19 Stationen der Marke Calpam hinzu.[42][43]
2020
Varo stockte seine Beteiligung an der Bayernoil Raffinerie um weitere 6,4 % auf, wodurch das Unternehmen mit 51,4 % zum Mehrheitsaktionär wurde.[44][45]
2021
Carlyle schließt die Übernahme der Reggeborgh Beteiligung an Varo ab, um 66,66 % der Anteile an dem Unternehmen zu halten.[46][47]
Varo hat den Kauf von 51 % der Anteile an SilviCarbon abgeschlossen.[48]
Ab dem 1. Oktober erwirbt Varo einen Anteil von 49,5 % an E-Flux.[49][50]
2022
Dev Sanyal wird zum Chief Executive Officer von Varo Energy ernannt.[50]
Varo und Group E gaben den Plan bekannt, in Cressier die leistungsstärkste Freiflächen-Solaranlage der Schweiz zu bauen.[51]
Die Varo Energy & GPS Group gab die Fertigstellung einer integrierten Biokraftstoffanlage im Hafen von Amsterdam bekannt.[52]
Varo kündigte eine neue Strategie an, 3,5 Milliarden zu investieren und seine Kunden zu unterstützen, ihre Emissionsziele zu erreichen.[53]
Varo kündigte eine neue ESG-Strategie an, die an seiner neuen Transformationsstrategie ausgerichtet ist.[54]
2023
Varo Energy gibt den Erwerb von 80 % der Anteile an Bio Energy Coevorden BV (BEC) in den Niederlanden bekannt, einem der größten Biogasproduzenten in Europa.[55]
Varo Energy und die Deutsche Lufthansa AG unterzeichnen eine Absichtserklärung zur Erforschung der Produktion und Lieferung von nachhaltigem Flugkraftstoff.[56]
Varo Energy erhöht seinen Anteil an E-Flux auf 67,9 % und verpflichtet sich zu erheblichen Investitionen für den Markteintritt in Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien sowie für die Marktexpansion in Deutschland.
Varo Energy erwirbt 100 % der Anteile von Renewable Energy Services (RES), einem der führenden Biogas-Handelsunternehmen in Europa, und baut seine Kapazitäten im Bereich des Biogashandels in 10 europäischen Ländern aus.[57]
Varo Energy kündigt an, 600 Mio. USD in den Bau einer großen Produktionsanlage für nachhaltigen Flugkraftstoff in Rotterdam zu investieren, die bis zu 7 % des EU-Ziels „2030 SAF“ erfüllen wird.[58]
Varo Energy, Groupe E und CSEM haben in Cressier die grösste Freiflächen-Solarstromanlage der Schweiz in Betrieb genommen und ein Fernwärmenetz angeschlossen, das die überschüssige Wärme aus dem Produktionszentrum in Cressier nutzt.[59]
Höegh Autoliners und VARO arbeiten zusammen, um die nachhaltige Schifffahrt zu beschleunigen.[60][61]
2024
Varo Energy erwirbt 100 % der elexon GmbH, einem führenden europäischen Anbieter von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.[62][63]
VARO Charging geht eine Partnerschaft mit Truckparkings Rotterdam ein, um eine neue Ladestation für E-LKW im Hafen von Rotterdam zu betreiben.[64][65]
VARO und Orim Energy schließen sich zusammen, um das Angebot an nachhaltigen Schiffskraftstoffen zu erweitern.[66][67]
Die Gunvor Group kündigt ihre Pläne an, sich an VAROs groß angelegtem SAF-Produktionsanlagenprojekt in Rotterdam zu beteiligen.[68][69]
Belege
↑Leadership Team. In: Über uns. Varo Energy. Auf VaroEnergy.com, abgerufen am 21. Januar 2022.
↑Rowena Edwards: Varo Energy sets low carbon strategy, net-zero goals. In: Reuters. 5. Juli 2022 (reuters.com [abgerufen am 22. November 2022]).
↑Reuters: Varo Energy buys 80% of Dutch biogas firm; aims to double capacity by 2026. In: Reuters. 12. Januar 2023 (reuters.com [abgerufen am 21. Juni 2023]).
↑Reuters: Lufthansa and Varo Energy sign MoU on renewable fuels. In: Reuters. 2. Februar 2023 (reuters.com [abgerufen am 21. Juni 2023]).
↑Ron Bousso, Ron Bousso: Varo Energy acquires second biogas firm in 2023. In: Reuters. 15. Juni 2023 (reuters.com [abgerufen am 21. Juni 2023]).