Man erreicht die Gemeinde von Zernez im Engadin aus über den Ofenpass. Östlich von Müstair verläuft die Grenze zum Vinschgau (Südtirol), die zugleich die rätoromanisch-deutsche Sprachgrenze bildet. Die dortige Gemeinde Taufers im Münstertal gehört geografisch ebenfalls zum Münstertal. Von Santa Maria aus führt der Umbrailpass ins Veltlin. Durch das Tal fliesst der Rambach (romanisch Rom).
Das Tal wird in drei Abschnitte geteilt:
Terzal d’Aint (inneres Drittel) mit Tschierv, Fuldera und Lü
Terzal d’Immez (mittleres Drittel) mit Valchava und Sta. Maria
Terzal d’Oura (äusseres Drittel) mit Müstair
Diese Einteilung entspricht auch den drei Plateaus im Schweizer Teil des Tals.
Klima
Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 6,3 °C, wobei im Januar mit −5,6 °C die kältesten und im Juli mit 15,6 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 136 Frosttage und 40 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 12, während statistisch gesehen alle 10 Jahre mit einem Hitzetag zu rechnen ist. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 1386 m ü. M. Seit Messbeginn (1931) ist im November mit 71 Zentimeter noch nie so viel Schnee in Santa Maria gefallen wie 2019. Der alte Rekord stammte mit 65 Zentimeter aus dem Jahr 1959.[5] Der Hitzerekord in Santa Maria wurde am 27. Juni 2019 mit 31,7 °C aufgestellt.[6]
Beschreibung: In blau das goldene Brustbild Karls des Grossen im Profil.
Die Gemeinde verwendet das Wappen des Kreises Val Müstair weiter. Die Tradition nennt Karl den Grossen als Gründer des Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair. Die Darstellung orientiert sich an dessen Statue in der Klosterkirche. Die Farben stammen vom Klosterwappen.
Padrot Nolfi: Das Bündnerische Münstertal (= Schweizer Heimatbücher. Band 5). Haupt, Bern 1958.
Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB760079625.
Albuin Thaler O.M.Cap.: Geschichte des Bündnerischen Münstertales. Sterzing 1925.
Anna Tuor-Mall, Gion Anton Tuor: Ja, damals … Das einfache Leben im Münstertal vor 100 Jahren. Familienbiografische Erzählungen. Hrsg. von der Biblioteca Jaura. Valchava 2018.
William Wolfensberger: Köpfe und Herzen. Geschichten aus dem Hochtal. Schulthess & Co, Zürich 1930.