VaalbarumDieser Artikel wurde wegen inhaltlicher Mängel auf der Qualitätssicherungsseite des Portals Geowissenschaften eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel im Themengebiet Geowissenschaften zu steigern. Bitte hilf mit, die Mängel zu beseitigen, oder beteilige dich an der Diskussion. (+)
Im Zuge der Neudefinition des Präkambriums wird das Vaalbarum zur ersten Periode innerhalb der Ära des Mesoarchaikums. Es dauerte 470 Millionen Jahre, von 3490 bis 3020 Millionen Jahre BP. BezeichnungDie Bezeichnung Vaalbarum, engl. Vaalbaran, wurde vom Superkontinent Vaalbara abgeleitet. Vaalbara ist seinerseits ein Portmanteauwort, das sich aus -vaal, dem zweiten Wortteil von Transvaal (Transvaal-Kraton in Südafrika) und -bara, den beiden letzten Silben von Pilbara (Pilbara-Kraton in Westaustralien) zusammensetzt. Neudefinition der Perioden des PräkambriumsIm Zuge des Abrückens von rein radiometrisch bestimmten Periodengrenzen soll jetzt gemäß Gradstein u. a. (2012) das GSSP-Prinzip so weit wie möglich auch im Präkambrium Anwendung finden. Die Perioden werden somit anhand von bedeutenden geologischen Ereignissen definiert und nicht mehr an willkürlichen, radiometrischen Altern.[1] Definition des VaalbarumsDie Untergrenze des Vaalbarums zum vorangehenden Isuum (und damit die Paläoarchaikum-Mesoachaikum-Grenze) wird durch einen GSSP festgelegt, der an der Unterkante der Dresser-Formation zu liegen kommt. Die zur westaustralischen Warrawoona Group gehörende Dresser-Formation überlagert konkordant Kissenbasalte des North-Star-Basalt. Dem GSSP kann ein Alter von 3490 Millionen Jahren zugeordnet werden.[2] Die Obergrenze des Vaalbarums zur zweiten Periode des Mesoarchaikums, dem Pongolum, kennzeichnet ebenfalls ein GSSP. Dieser befindet sich in der Gorge Creek Group (De Grey Supergroup), und zwar am konkordanten Kontakt zwischen dem Basalkonglomerat und dem darüberfolgenden, Quarz-reichen Sandstein. Sein Alter beträgt 3020 Millionen Jahre BP. BedeutungDas Hauptwesensmerkmal des Vaalbarums ist zweifellos das erstmalige Auftreten makroskopisch erkennbaren Lebens. So erscheinen an der Basis der Dresser-Formation die ältesten bekannten Stromatolithen. Ihre Ausbreitung ist nach dem endgültigen Abklingen des Meteoritenbombardements mit der Entstehung erster, stabiler Kontinente (bzw. Kontinentkeime) und deren schwimmfähigen Lithosphärenwurzeln verknüpft. Gute Beispiele in diesem Zusammenhang sind der Kapvaal- und der Pilbara-Kraton. Neben Stromatolithen finden sich im Vaalbarum gemäß van Kranendonk (2010b) noch zahlreiche andere Hinweise auf primitive Lebensformen.[3] Die fadenartigen Mikrofossilien des 3465 Millionen Jahre alten Apex-Chert vom Pilbara-Kraton galten nach den Funden von Isua und Akilia im Südwesten Grönlands (die jedoch nur indirekte, rein geochemische Nachweise darstellen) als bisher zweitälteste Hinweise für Leben.[4] Neuerdings wird der biologische Ursprung dieser Filamente jedoch angezweifelt, da derartige Strukturen auch anorganisch entstehen können.[5] Neuere Forschungen von Banerjee u. a. (2006) verweisen auf röhrenartige Strukturen, die von Mikroben in der glasartigen Rinde von Kissenlaven und in Hyaloklastiten der Onverwacht Group angelegt wurden.[6] Sollte sich die Authentizität dieser Strukturen bewahrheiten, so müsste der Ursprungsort des Lebens im marinen Milieu an der Grenzschicht zur ozeanischen Kruste zu suchen sein. MeteoriteneinschlägeIm Zeitraum 3470 bis 3240 Millionen Jahre BP werden innerhalb der Swasiland-Supergruppe des südafrikanischen Kaapvaal-Kratons vier Horizonte abgelagert (S1 bis S4), die auf mögliche Meteoriteneinschläge hindeuten.[7] Der unterste Horizont kann auch in der Warrawoona Group des westaustralischen Pilbara-Kratons nachgewiesen werden. Die Sphärulen in diesen Lagen zeichnen sich durch extreme erhöhte Chrom- und Iridiumwerte aus, die einen extraterrestrischen Ursprung nahelegen. Typische Anzeichen für Impaktmetamorphose fehlen jedoch bzw. lassen sich nicht mehr nachweisen, sodass seine eindeutige Zuordnung zu Impaktereignissen weiterhin umstritten bleibt. StratigraphieBedeutende geologische Formationen
Lagerstätten
Magmatismus
GeodynamikOrogenesen
Einzelnachweise
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