Václav VojtaVáclav Vojta (* 12. Juli 1917 in Mokrosuky/Böhmen, heute Tschechische Republik; † 12. September 2000 in München) war ein tschechischer Kinderneurologe und Neurologe. Nach ihm ist das Vojta-Prinzip benannt, zu dem die Vojta-Diagnostik und Vojta-Therapie gehören. LebenVojta studierte Medizin an der Karls-Universität in Prag und absolvierte dort auch seine Facharztausbildung in Neurologie und Kinderneurologie. Danach leitete er die Kinderneurologische Abteilung. Infolge der politischen Situation mit dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen 1968 suchte Václav Vojta mit seiner Familie Zuflucht in Deutschland. Im Herbst 1968 begann er an der Orthopädischen Universitätsklinik in Köln als wissenschaftlicher Angestellter und hatte dort die Möglichkeit, seine entwicklungskinesiologischen Studien und Untersuchungen weiterzuführen und Diagnostik-Kurse für Ärzte sowie Therapie-Kurse für Physiotherapeuten durchzuführen. Ab 1975 war Václav Vojta am Kinderzentrum München tätig, dort leitete er die Rehabilitationsabteilung und wurde Stellvertreter von Theodor Hellbrügge. Nach dem Ende des Kommunismus in der Tschechoslowakei habilitierte sich Vojta zum Professor der Kinderneurologie und Rehabilitation an der Karls-Universität in Prag. 25 Jahre zuvor war er aus politischen Gründen nicht zur Habilitation zugelassen worden. Auch nach seiner Pensionierung 1995 war Vojta als Wissenschaftler, Arzt und Lehrer bis kurz vor seinem Tod tätig. LeistungenVojta hat die kinderärztliche Diagnostik weiterentwickelt. Die Vojta-Diagnostik setzt sich aus der Beurteilung der Spontanmotorik, der Lagereaktionen und der Reflexologie zusammen. Sie dient der Früherkennung von motorischen Entwicklungsstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern und wird heute weltweit angewandt. Vojta entwickelte die nach ihm benannte Vojta-Therapie, die ebenfalls international verbreitet ist. Seit 1967 hielt Vojta Diagnostik-Kurse für Ärzte und bildete Physiotherapeuten für die Vojta-Therapie bei bewegungsgestörten Säuglingen, Kleinkindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus. Seine Vorträge und Weiterbildungen hielt er nicht nur in Deutschland und Tschechien, sondern auch in Argentinien, Chile, Italien, Japan, Korea, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen und Spanien. 1984 gründete Vojta die Václav Vojta Gesellschaft e.V. (VVG) mit Sitz in München, die 1994 in Internationale Vojta Gesellschaft e.V. (IVG) umbenannt wurde, in der sich Lehrkräfte aus Physiotherapie und Medizin zusammengeschlossen haben, um das Vojta-Prinzip in der Diagnostik und Therapie von Kindern und Erwachsenen zu fördern.[1] Veröffentlichungen (Auswahl)Vojta hat über 100 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht sowie Fach- und Lehrbücher verfasst.
Erst nach seinem Tod erschien 2009 das gemeinsam mit Edith Schweizer entstandene Fachbuch zur motorischen Entwicklung:
Auszeichnungen und Preise
Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
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