Ursula Kurz beendete eine zehnjährige Schulausbildung mit dem Abschluss „Mittlere Reife“. Anschließend erlernte sie in der Stadtverwaltung Wittenburg den Beruf einer Verwaltungsangestellten und arbeitete dort bis 1947. Danach wurde sie mithelfende Ehefrau in der Buch- und Papierwarenhandlung ihres Ehemannes Karl Kurz in Wittenburg und widmete sich intensiv der Erziehung ihrer vier Kinder. Von 1972 bis 1976 war sie Leiterin der Arbeitsgemeinschaft „Pflege der plattdeutschen Sprache“ an der Wittenburger Schule und organisierte mit Erfolg öffentliche Auftritte ihrer Schüler.
Seit ihrer eigenen Schulzeit schrieb sie Gedichte. Später kamen Erzählungen und Kurzgeschichten in plattdeutscher Sprache hinzu. In ihren Werken griff sie Probleme der Gegenwart auf, beschrieb das Leben und das Zusammenleben der Menschen und die Natur im Wechsel der Jahreszeiten. Viele ihrer Gedichte bezeugen ihre große Zuneigung zu Kindern – sie schrieb nicht nur über, sondern auch für sie. Damit erfüllte sie das besondere Anliegen, die plattdeutsche Literatur auch den Kleinsten zu vermitteln und an die nächste Generation weiterzugeben. So sind ihre Gedichte auch in Schulbüchern enthalten.
Über 20 Komponisten und Liedermacher haben mehr als 300 ihrer schönsten Gedichte vertont und auf CD und in Hörbüchern veröffentlicht.
Für ihr Lebenswerk wurde sie 1998 mit dem Johannes-Gillhoff-Preis ausgezeichnet. 1999 erhielt sie eine Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringstorff. 2000 wurde ihr der Ehrenpreis der Stadt Wittenburg für erfolgreiches Wirken auf kultureller Ebene verliehen. 2007 überreichte ihr der Landrat des Landkreises Ludwigslust die Ehrenurkunde für ehrenamtliches, engagiertes Wirken und besondere Verdienste in der Kultur- und Heimatpflege.
Am 7. November 2012 erhielt sie in Stavenhagen anlässlich des 202. Geburtstages von Fritz Reuter den Fritz-Reuter-Literaturpreis 2012. Dieser Preis wurde ihr durch den Bürgermeister Bernd Mahnke, den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin Peter Siebken und die Direktorin des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen Cornelia Nenz für ihren Gedichtband Ein Handvull Glück überreicht.
„Mit Ursula Kurz ist die wohl größte zeitgenössische Dichterin des plattdeutschen Sprachraumes von uns gegangen. Wir haben sie sehr verehrt, viel von ihr gelernt und sind ihr unendlich dankbar!“[3]
Werke
Heimatbiller (Selbstverlag, 1984)
Heimatleiw (Selbstverlag, 1986)
Heimatkläng’n (Selbstverlag, 1988)
Ollwiewersommer (Selbstverlag, 1990)
DU UN ICK (Eichenverlag Hagenow, 1994)
Plietsch möt’n sin (Hinstorff Verlag Rostock, 1998)
Ick fleut di wat! (Hinstorff Verlag Rostock, 2007)
Dor hett 'n Ul säten (BS-Verlag-Rostock A. Bruhn, 2010)
Ein Handvull Glück (BS-Verlag-Rostock A. Bruhn, 2011)
Wo nich blot Boddervagels lacht (BS-Verlag-Rostock A. Bruhn, 2014)
Veröffentlichungen in Anthologien (Auswahl)
(Hinstorff Verlag GmbH Rostock)
1980 Up Platt is ock hüt noch wat – Christa Prowatke
↑Hartmut Brun; Wolfgang Kniep: Grande Dame der niederdeutschen Lyrik. [Nachruf]. In: Schweriner Volkszeitung / Mecklenburg-Magazin (20. Juli 2018), S. 22.