Klassifikation nach ICD-10
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N13.5
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Abknickung und Striktur des Ureters ohne Hydronephrose
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N13.4
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Hydroureter
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N13.3
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Renale Abflussstörung
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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Eine Ureterstenose ist eine Engstelle (Stenose) des Harnleiters, auch Harnleiterstenose genannt.[1]
Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff „Ureterstenose“ eine angeborene Ureterenge, im Gegensatz zur Striktur als erworbene Einengung des Ureters.[2][3]
Definitionen
Die Definition der Ureterstenose ist uneinheitlich. Einmal wird zwischen den natürlichen Engstellen und den krankhaften Einengungen unterschieden. Außerdem wird mitunter das Hinzukommen einer Aufstauung oberhalb der Stenose gefordert: „Eine Ureterstenose ist die Einengung des Harnleiters mit konsekutiver Aufstauung des darüber liegenden Abschnitts des ableitenden Harnsystems, also des oberen Harnleiters und des Nierenbeckenkelchsystems.“[4]
Einteilung
Das Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete kennt zwei Bedeutungen einer Ureterenge:[5]
Je nach Lokalisation der pathologischen Stenose können unterschieden werden:[6][7]
- am Übergang des Nierenbeckens in den Ureter
- Ureterabgangsstenose, auch ureteropelvine Stenose oder subpelvine Stenose, pyeloureterale Obstruktion
- im Verlauf des Ureters
- retrokavaler Ureter (angeborene Fehlbildung mit abnormalen Verlauf des Harnleiters)[8]
- retroiliakalaler Ureter (angeborene Fehlbildung mit abnormalen Verlauf des Harnleiters)[9]
- retroperitonaeal durch Kompression bei Retroperitonealfibrose (Morbus Ormond) oder Tumoren
- im Einmündungsbereich in die Harnblase
Ursachen
Ursachen der primären angeborenen Ureterstenose
- Harnleitermündungsenge (Ostiumstenose)
- Ureterozele
- subrenale Stenose (Ureterabgangsstenose oder Ureterabgangsenge)
Ursachen der sekundär entstandenen oder erworbenen Ureterstenosen
- Kreuzung eines aberrierenden oder akzessorischen Gefäßes (Gefäßabdrosselung, Polarterien), nicht selten bei übernormal beweglicher Niere (Kippniere)
- ulzerierende Ureteritis (Harnleiterwandschädigung durch einen Stein)
- Periureteritis mit Retroperitonealfibrose, Ormondsche Erkrankung, retroperitoneale Fibrose
- Zustand nach Appendizitis oder nach Adnexitis (auch nach operativer Sanierung)
- Folge von Strahlenbehandlung von zum Beispiel gynäkologischen Karzinomen (Strahlenstenose)
- nach Operationen am oder in der Nähe des oder der Harnleiter
- nach Steinabgängen oder instrumentellen Harnleitersteinentfernungen
- durch Blasentumore oder Prostatatumore
- durch Tuberkulose
Ureterstenosen im Rahmen von Syndromen
Bei einzelnen Syndromen kann eine Ureterstenose als Kriterium oder klinische Erscheinung mit auftreten, beispielsweise beim McKusick-Kaufman-Syndrom.
Differentialdiagnose
Abzugrenzen sind Abflussbehinderungen durch Ureterklappen (quer verlaufende Schleimhautfalten mit glatter Muskulatur im Lumen).[10]
Geschichte
Friedrich August Walter beschrieb im Jahr 1800 „bei einer Frau von 50 Jahren“ einen unerklärlichen Fall einer beiderseitigen kompletten distalen Ureterstenose („Die Harngänge waren auf beiden Seiten nach oben etwas erweitert, nach unten aber so verstopft, daß auch nicht die mindeste Spur einer Oeffnung übrig geblieben war, und dennoch waren beide Nieren, wie bei jedem andren gesunden Menschen, gehörig gebildet und groß.“).[11]
Literatur
- L. Kannaiyan, S. Karl, J. Mathai, J. Chacko, S. Sen: Congenital ureteric stenosis: a study of 17 children. In: Pediatric surgery international, Band 25, Nr. 6, Juni 2009, S. 513–517, doi:10.1007/s00383-009-2368-0, PMID 19437024.
- H. Keller, G. Nöldge, H. Wilms, G. Kirste: Incidence, diagnosis, and treatment of ureteric stenosis in 1298 renal transplant patients. In: Transplant International: official journal of the European Society for Organ Transplantation, Band 7, Nr. 4, Juli 1994, S. 253–257, PMID 7916924.
Einzelnachweise
- ↑ Rochelexikon
- ↑ Dirk Manski: Ureterstriktur. Urologielehrbuch.de
- ↑ Alfred Sigel, R.-H. Ringert (Hrsg.): Kinderurologie. Springer 2001, ISBN 978-3-662-08081-8 (Print), ISBN 978-3-662-08080-1 (Online)
- ↑ Maxim Zetkin, Herbert Schaldach: Lexikon der Medizin, 16. Auflage, Ullstein Medical, Wiesbaden 1999, ISBN 978-3-86126-126-1, S. 2093.
- ↑ Günter Thiele, Heinz Walter (Hrsg.): Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete. Urban & Schwarzenberg, Loseblattsammlung 1966–1977, 6. Ordner (S–Zz), München / Berlin / Wien 1974, ISBN 3-541-84006-4, S. U 33.
- ↑ W. Schuster, D. Färber (Hrsg.): Kinderradiologie. Bildgebende Diagnostik. Springer 1996, ISBN 3-540-60224-0, S. 695 ff.
- ↑ Joachim Wilhelm Thüroff, H. Schulte-Wissermann (Hrsg.): Kinderurologie in Klinik und Praxis. 2. Auflage. Thieme, 2000, ISBN 3-13-674802-6
- ↑ Dirk Manski: Dirk Manski: Retrokaval. Urologielehrbuch.de
- ↑ Dirk Manski: Dirk Manski: Retroiliakal. Urologielehrbuch.de
- ↑ Dirk Manski: Ureterdivertikel. Urologielehrbuch.de
- ↑ Friedrich August Walter: Einige Krankheiten der Nieren und Harnblase untersucht und durch Leichen-Oeffnungen bestätigt. Matzdorff Verlag, Berlin 1800, § 23, S. 22 f. mit Abbildung auf Tafel III auf S. 60 und Erläuterungen auf S. 49. (Digitalisat).
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