Umkehrzug Das vogelkundliche Fachwort Umkehrzug (engl. reverse migration) beschreibt ein Phänomen des Vogelzugs. Der Terminus Zugumkehr wird gelegentlich bedeutungsgleich verwendet, häufiger aber beschreibt es kleinräumigere Umkehrwanderungen während des Vogelzuges. Die Gründe für das Auftreten des Umkehrzugs sind nicht erschöpfend erforscht, doch werden meteorologische Einflüsse sowie regionale Magnetfeldanomalien für die wahrscheinlichsten Auslöser dieser Missleitung gehalten. Besonders bei Südostziehern, wie zum Beispiel dem Zwergschnäpper (Ficedula parva) oder dem Karmingimpel (Carpodacus erythrinus), sind Umkehrzugbewegungen meistens mit starken und lange anhaltenden Winden aus der Zugrichtung assoziiert. Auch das regelmäßige Auftreten des in Mittelsibirien brütenden Goldhähnchen-Laubsängers (Phylloscopus proregulus) in Westeuropa und Südengland ist auf das Phänomen des Umkehrzuges zurückzuführen. Unklar ist auch, wie groß der Anteil der Vögel ist, die sich umorientieren können, beziehungsweise jener, die sich auf Grund ihrer falschen Zugrichtung totwandern. Individuen, denen es gelingt, im falschen Winterquartier zu überleben, ziehen in der nächsten Zugsaison meistens in die korrekte Richtung ab. Literatur
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