Umberto BoccioniUmberto Boccioni (* 19. Oktober 1882 in Reggio Calabria (Italien); † 17. August 1916 bei Verona) war ein italienischer Maler und Bildhauer des Futurismus. Leben und WerkBoccioni ging 1901 nach Rom, studierte Design und besuchte die Scuola Libera del Nundo an der Accademia di Belle Arti. Von seinem Lehrer Giacomo Balla erlernten er und Gino Severini die Techniken der divisionistischen Malerei. 1902 reiste er nach Paris, um impressionistische und post-impressionistische Malerei zu studieren. Nach einer Reise 1906 nach Russland besuchte Boccioni Padua und zog nach Venedig, wo er den Winter 1906/07 mit Aktstudien an der Accademia di Belle Arti verbrachte. 1907 zog er nach Mailand um, wo er auf Carlo Carrà, Luigi Russolo sowie Filippo Tommaso Marinetti, der im Februar 1909 das erste futuristische Manifest publizierte, traf. Zusammen mit diesen veröffentlichte Boccioni gemeinsam mit Giacomo Balla und Gino Severini 1910 das Manifest der futuristischen Maler und das Technische Manifest der futuristischen Maler. Im Herbst 1911 siedelte der Künstler nach Paris über, wo er durch Vermittlung Gino Severinis auf Pablo Picasso und Guillaume Apollinaire traf. Im Jahr 1912 wurden Boccionis Gemälde auf der „ersten futuristischen Ausstellung“ in der Galerie Bernheim-Jeune in Paris, zusammen mit denen von Carrá, Russolo und Severini, gezeigt. 1914 wurde sein Technisches Manifest der futuristischen Maler auch in Moskau veröffentlicht. Der zentrale Gedanke in Boccionis Arbeit war die Relation und Spannung zwischen Objekt und umgebendem Raum. Er verneinte den Begriff der fest definierten Linien und der geschlossenen Skulptur; der Gegenstand sollte aufgebrochen werden und gleichsam in den Raum eingehen. Seine Titel nennt er etwa Pferd + Reiter + Gebäude oder Häuser + Licht. Dieser Ansatz sowohl in der Darstellung als auch in der Namensgebung wurde von Lubow Popowa übernommen. Ein Abbild seiner Skulptur Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum (Forme uniche della continuità nello spazio) befindet sich heute auf dem italienischen 20-Cent-Stück. Einige seiner Werke wurden postum auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt. 1911 schuf er das Gemälde Die Straße dringt ins Haus (Sprengel-Museum in Hannover), das der großen Futurismus-Ausstellung Der Lärm der Straße in Hannover (2001) den Namen gab. Boccioni starb 1916 im Ersten Weltkrieg, als er bei einer Übung bei Verona von seinem Pferd stürzte und sich dabei tödlich verletzte.[1] Werke
Literatur
WeblinksCommons: Umberto Boccioni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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