Von 2002 bis 2006 arbeitete sie als Assistenzprofessorin an der Stanford University. Seit 2005 unterrichtet sie in Berkeley, zunächst als Assistant Professor, seit 2008 als Associate Professor und danach auf einer Stiftungsprofessur. Ihr Hauptinteresse gilt der Verhaltensökonomie, Unternehmensfinanzierung und Vertragstheorie.[11]
Malmendier ist Redakteurin des Fachjournals Journal of Economic Perspectives.[12] In einem Zeitungsinterview 2013 verglich sie die Lage einer berufstätigen Frau in den USA mit der von berufstätigen Frauen in Deutschland. Sie argumentierte, dass es in den USA eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gebe. So könnten mehr Frauen Karriere machen als in Deutschland.[13]
Ulrike Malmendier ist mit Stefano DellaVigna verheiratet und hat mit ihm drei Kinder (* 2008, 2010, 2012).
Forschung
Malmendiers Forschung konzentriert sich auf Verhaltensökonomik, besonders im Kontext der Unternehmensführung und finanzieller Entscheidungen. Sie hat umfangreiche Untersuchungen zur Selbstüberschätzung von Geschäftsführern durchgeführt, bei denen sie herausfand, dass CEOs mit Selbstüberschätzung zu viel Geld in ihre Unternehmen investierten und häufiger als andere Manager destruktive Übernahmen durchführten.[4][17]
Sie hat auch untersucht, wie kognitive Verzerrungen die finanzielle Entscheidungsfindung in anderen Kontexten beeinflussen.[18] Sie stellte fest, dass Menschen, die die Weltwirtschaftskrise erlebt haben, ihr ganzes Leben lang sparsamer bleiben.[5] Außerdem überschätzen Menschen systematisch, wie oft sie das Fitnessstudio besuchen werden.[18] Des Weiteren stellte sie fest, dass Finanzanalysten zu optimistische Profitempfehlungen geben.[19]
Malmendier hat auch die Herkunft von Aktiengesellschaften erforscht. Sie entdeckte dabei eine frühe Form der Aktiengesellschaft im antiken Rom namens societas publicanorum.[20]
↑ abU Malmendier, G Tate: Who makes acquisitions? CEO overconfidence and the market's reaction☆. In: Journal of Financial Economics. Band89, Nr.1, Juli 2008, S.20–43, doi:10.1016/j.jfineco.2007.07.002 (elsevier.com [abgerufen am 16. Februar 2023]).
↑ abUlrike Malmendier, Stefan Nagel: Depression Babies: Do Macroeconomic Experiences Affect Risk Taking?*. In: The Quarterly Journal of Economics. Band126, Nr.1, Februar 2011, ISSN0033-5533, S.373–416, doi:10.1093/qje/qjq004 (oup.com [abgerufen am 16. Februar 2023]).
↑Ulrike Malmendier, Geoffrey Tate: CEO Overconfidence and Corporate Investment. In: The Journal of Finance. Band60, Nr.6, Dezember 2005, S.2661–2700, doi:10.1111/j.1540-6261.2005.00813.x (wiley.com [abgerufen am 16. Februar 2023]).
↑ abStefano Della Vigna, Ulrike Malmendier: Paying Not to Go to the Gym. In: American Economic Review. Band96, Nr.3, 1. Mai 2006, ISSN0002-8282, S.694–719, doi:10.1257/aer.96.3.694 (aeaweb.org [abgerufen am 16. Februar 2023]).
↑Ulrike Malmendier, Devin Shanthikumar: Do Security Analysts Speak in Two Tongues? In: Review of Financial Studies. Band27, Nr.5, Mai 2014, ISSN0893-9454, S.1287–1322, doi:10.1093/rfs/hhu009 (oup.com [abgerufen am 16. Februar 2023]).
↑Ulrike Malmendier: Law and Finance “at the Origin”. In: Journal of Economic Literature. Band47, Nr.4, 1. Dezember 2009, ISSN0022-0515, S.1076–1108, doi:10.1257/jel.47.4.1076 (aeaweb.org [abgerufen am 16. Februar 2023]).