Die UEFA Europa League 2019/20 war die 49. Auflage des zweitwichtigsten Wettbewerbs für europäische Fußballvereine, der bis zur Saison 2008/09 unter der Bezeichnung UEFA-Pokal stattfand. Am Wettbewerb nahmen in dieser Saison 213 Klubs aus allen 55 Landesverbänden der UEFA teil. Die Saison begann mit den Hinspielen der Vorqualifikation am 27. Juni 2019 und sollte nach ursprünglicher Planung mit dem Finale am 27. Mai 2020 im DanzigerStadion Energa Gdańsk enden.[1]
Infolge der COVID-19-Pandemie musste der Spielbetrieb Mitte März 2020 ausgesetzt werden. Die Hinspiele des Achtelfinales konnten teilweise noch ausgetragen werden, die übrigen Spiele wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.[2] Am 23. März wurden die Finalspiele der Champions League und Europa League auf unbestimmte Zeit verschoben.[3]
Der Wettbewerb wurde im August in einem Finalturnier zu Ende gebracht, das in Deutschland in den nordrhein-westfälischen Städten Köln (Rheinenergiestadion), Düsseldorf (Merkur Spiel-Arena), Gelsenkirchen (Veltins-Arena) und Duisburg (Schauinsland-Reisen-Arena) stattfand. Das Endspiel am 21. August 2020 in Köln gewann der FC Sevilla mit 3:2 gegen Inter Mailand, der sich damit zum sechsten Mal zum Sieger der Europa League bzw. des Vorgängerwettbewerbs UEFA-Cup krönte.
Die 422 Tage andauernde Austragung zwischen Beginn und Endspiel ist die bisher längste Spielzeit seit Bestehen des Wettbewerbs und seines Vorgängers. Der ursprünglich vorgesehene Austragungsort des Endspiels, Danzig, erhielt den Zuschlag als Final-Spielort für die folgende Saison.[4]
Die Einteilung in die einzelnen Qualifikationsrunden bestimmt sich nach der Zugangsliste der UEFA. Die Reihenfolge der Verbände bestimmt sich hierbei nach den Verbandskoeffizienten der UEFA-Fünfjahreswertung 2017/2018. Falls sich der Pokalsieger eines Landesverbandes für die UEFA Champions League 2019/20 qualifiziert oder bereits für die UEFA Europa League 2019/20 qualifiziert ist, bekommt die nächste Mannschaft aus der nationalen Liga den schlechtestmöglichen Startplatz dieser Nation in der Qualifikation zur UEFA Europa League, während die anderen Teams dementsprechend aufrücken und den nächstbesseren Startplatz übernehmen. Soweit ein Verein keine Zulassung für die UEFA-Wettbewerbe erhält, rückt das in der nationalen Liga nächstbeste Team nach.
Gesetzt sind die Teams mit dem höheren Klub-Koeffizienten (KK) der UEFA-Fünfjahreswertung 2018/19. Bei gleichem Klub-Koeffizienten bestimmt sich die Reihenfolge nach den von den Teams erzielten Wertungspunkten der Vorsaison bzw. der weiteren Vorjahre. Soweit zum Zeitpunkt der Auslosung der jeweiligen Qualifikationsrunde die vorhergehende Runde noch nicht abgeschlossen ist, wird für die Setzliste der höhere Wert der beiden Teams der jeweils ausstehenden Spielpaarungen angesetzt.
Vorqualifikation
Auslosung: 11. Juni 2019 in Nyon
Die Hinspiele fanden am 27. Juni, die Rückspiele am 4. Juli 2019 statt.
Ab der Gruppenphase wurden sämtliche Spiele zentral von der UEFA vermarktet, um höhere Medien-Aufmerksamkeit und damit steigende Werbeeinnahmen zu generieren.
Die Gruppensieger und -zweiten qualifizierten sich für das Sechzehntelfinale, die Dritt- und Viertplatzierten schieden aus dem Wettbewerb aus. Bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Mannschaften nach den Gruppenspielen wurde die Platzierung durch folgende Kriterien ermittelt:
Anzahl Punkte im direkten Vergleich
Tordifferenz im direkten Vergleich
Anzahl Tore im direkten Vergleich
Anzahl Auswärtstore im direkten Vergleich
Wenn nach Anwenden der Kriterien 1–4 zwei oder mehr Mannschaften immer noch den gleichen Tabellenplatz belegen, werden für diese Teams die Kriterien 1–4 erneut angewendet. Sollte dies zu keiner definitiven Platzierung führen, werden die Kriterien 6–12 angewendet.
Tordifferenz aus allen Gruppenspielen
höhere Anzahl erzielter Tore
höhere Anzahl erzielter Auswärtstore
höhere Anzahl Siege
höhere Anzahl Auswärtssiege
niedrigere Anzahl Minuspunkte durch Gelbe und Rote Karten (Gelbe Karte 1 Minuspunkt, Rote Karte 3 Minuspunkte, Gelb-Rote Karte 3 Minuspunkte)
Die 48 für die Gruppenphase qualifizierten Mannschaften wurden anhand ihres Klub-Koeffizienten (KK) auf vier Lostöpfe zu je 12 Teams aufgeteilt, und aus jedem Lostopf eine Mannschaft in eine der 12 Gruppen (A bis L) gelost; Mannschaften desselben Verbandes konnten nicht in die gleiche Gruppe gelost werden.
Die Auslosung fand am 30. August 2019 in Monaco statt. Die Spiele fanden vom 19. September bis 12. Dezember 2019 statt.
Zu den 24 Mannschaften, die sich über die Gruppenphase der Europa League qualifizierten, kamen die acht Gruppendritten der Champions League hinzu. Die Auslosung des Sechzehntelfinales fand am 16. Dezember 2019 in Nyon statt. Die Gruppensieger aus der Europa League sowie die vier besten Gruppendritten aus der Champions League waren dabei gesetzt und traten im Hinspiel zunächst auswärts an; ihnen wurden die übrigen Mannschaften zugelost. Dabei waren Begegnungen zwischen Mannschaften derselben Gruppe und desselben Landesverbandes ausgeschlossen.
Die Hinspiele fanden am 20. Februar, die Rückspiele am 26., 27. und 28. Februar 2020 statt.[7] Das zunächst für den 27. Februar angesetzte Rückspiel zwischen dem FC Salzburg und Eintracht Frankfurt wurde aufgrund einer Orkanwarnung auf den folgenden Tag verlegt. Das Rückspiel zwischen Inter Mailand und Ludogorez Rasgrad musste wegen der Coronavirus-Epidemie ohne Zuschauer ausgetragen werden.
Ab dem Achtelfinale gab es keine gesetzten Mannschaften mehr, der zuerst gezogene Klub erhielt im Hinspiel das Heimrecht. Ebenfalls entfiel die Beschränkung, dass Mannschaften des gleichen Landesverbandes nicht gegeneinander antreten dürfen. Die Auslosung des Achtelfinals fand am 28. Februar 2020 in Nyon statt.[9] Die Hinspiele waren für den 12. März angesetzt, die Rückspiele sollten eine Woche später, am 19. März 2020, ausgetragen werden.
Wegen der COVID-19-Pandemie kam es zu Spielabsagen und Zuschauerausschlüssen: Das Hinspiel zwischen Eintracht Frankfurt und FC Basel wurde am Vortag des Spiels von der Stadt Frankfurt morgens noch als Spiel mit Zuschauern bestätigt, abends dann aber vom Gesundheitsamt Frankfurt als Geisterspiel festgelegt.[10] Das Rückspiel wurde zunächst abgesagt,[11] bevor sich die beiden Vereine darauf einigten, das Spiel wie schon das Hinspiel in Frankfurt austragen zu wollen;[12] aufgrund der Verschiebung der Rückspiele wurde diese Entscheidung aber revidiert. Am 11. März 2020 gab der AS Rom auf Twitter bekannt, dass er keine Landeerlaubnis von den spanischen Behörden erhalten habe und das Hinspiel gegen den FC Sevilla daher nicht antreten könne.[13] Weiterhin kündigte der FC Getafe an, dass die Mannschaft aufgrund der Situation in Italien nicht nach Mailand reisen werde. Die UEFA gab kurze Zeit später offiziell bekannt, dass die beiden Begegnungen abgesagt wurden und es „zu gegebener Zeit“ weitere Informationen bezüglich der Austragung der Partien geben werde.[14] Am 13. März 2020 gab die UEFA bekannt, alle Rückspiele auf ein noch nicht bestimmtes Datum zu verschieben.[2] Am 17. Juni 2020 wurden der 5. und 6. August 2020 als Daten für die Rückspiele benannt. Die beiden Duelle, bei denen bereits das Hinspiel abgesagt wurde, wurden in nur einer Partie entschieden.[6]
Spielerzugänge, die ab dem 1. Juli 2020 zu einem Verein wechselten oder von einer Leihe zurückkehrten, waren für diese Spiele nicht spielberechtigt. Bei Spielern, deren Verträge mit dem 30. Juni 2020 beendet waren, musste die Spielberechtigung zwischen allen Parteien individuell geklärt werden.[15]
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde der Wettbewerb mit einem Finalturnier im Zeitraum vom 5. bis 21. August 2020 an neutralen Orten ohne Zuschauer fortgesetzt. Der Verband entschied sich bei seiner Sitzung des Exekutivkomitees am 17. Juni 2020 für die Bewerbung aus Nordrhein-Westfalen (NRW). Die Spiele fanden in Gelsenkirchen (Arena AufSchalke), Düsseldorf (Düsseldorf Arena), Duisburg (MSV-Arena) und dem Endspielort Köln (Stadion Köln) (21. August) statt.
Die ursprüngliche Austragung des Endspiels im Stadion Energa Gdańsk in Danzig wurde ausgesetzt, stattdessen soll das Endspiel der folgenden Saison dort ausgetragen werden. Alle weiteren bereits feststehenden Finalgastgeber werden ebenfalls um eine Saison verschoben.[16]
Neuzugänge, die ab dem 1. Juli 2020 zu einem Verein wechselten oder von einer Leihe zurückkehrten, waren für diese Spiele nicht spielberechtigt. Bei Spielern, deren Verträge zum 30. Juni 2020 ausliefen, musste die Spielberechtigung zwischen allen Parteien individuell geklärt werden.[15]
Nachfolgend sind die besten Torschützen der Europa-League-Saison (ohne Qualifikation) aufgeführt. Die Sortierung erfolgte analog zur UEFA-Torschützenliste nach Anzahl der Tore, bei gleicher Trefferzahl werden diese Spieler nach Anzahl der Torvorlagen und danach nach Einsatzzeit sortiert.[17]