Die UEFA Europa League 2011/12 war die 41. Auflage des zweitwichtigsten Wettbewerbs für europäische Fußballvereine, der bis zur Saison 2008/09 unter der Bezeichnung „UEFA-Pokal“ veranstaltet wurde. Am Wettbewerb nahmen in dieser Saison 194 Klubs aus allen 53 Landesverbänden der UEFA teil.
Die Saison begann mit den Hinspielen der ersten Qualifikationsrunde am 30. Juni 2011 und endete mit dem Finale am 9. Mai 2012[1] in der Arena Națională in Bukarest. Dort setzte sich Atlético Madrid im rein spanischen Finale gegen Athletic Bilbao mit 3:0 durch und gewann den Titel. Torschützenkönig des Wettbewerbs wurde – wie in der Vorsaison – der Kolumbianer Falcao, diesmal mit Atlético Madrid mit zwölf Toren.
Atlético Madrid qualifizierte sich durch diesen Sieg für den UEFA Super Cup2012.
Die Teilnehmer qualifizierten sich über die nationalen Meisterschaften und Pokalwettbewerbe der UEFA-Mitgliedsverbände. Automatisch startberechtigt war nur der Titelträger des Vorjahres, sofern er sich nicht für die höherwertige Champions-League qualifiziert hatte. Dies war in dieser Saison jedoch der Fall, da Titelverteidiger FC Porto als portugiesischer Meister 2010/11 direkt für die Champions League startberechtigt war. Alle weiteren Teilnehmer wurden durch Qualifikationsrunden ermittelt, traten als Verlierer der Champions-League-Qualifikation oder nach der Vorrunde als Drittplatzierte der Champions-League-Gruppenphase dem Wettbewerb bei.
Modus
Zunächst fanden zwischen Anfang Juli und Anfang August 2011 drei Qualifikationsrunden statt. Die vierte und letzte Qualifikationsrunde wurde zwecks besserer Vermarktung „Play-off-Runde“ genannt, diese Spiele fanden Ende August 2011 statt. Wann eine Mannschaft in die Qualifikation einstieg, hing von der Platzierung des Vereins in der nationalen Meisterschaft sowie der Positionierung des Heimatverbandes in der UEFA-Fünfjahreswertung 2010 ab. In jeder Qualifikationsrunde wurden die Teilnehmer anhand ihres Klub-Koeffizienten (KK) hälftig in gesetzte und ungesetzte Vereine unterteilt, rein nationale Paarungen waren dabei ausgeschlossen.
In der anschließenden Gruppenphase wurden 48 Teams anhand des Klub-Koeffizienten auf vier Lostöpfe verteilt und anschließend per Losverfahren in zwölf Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt. Jede Gruppe spielte analog zur UEFA Champions League eine Vollserie aus Hin- und Rückspielen aus, somit umfasste die Gruppenphase sechs Spieltage.
Die Tabellenersten und -zweiten der Gruppenphase erreichten die Finalrunden, dritt- und viertplatzierte Teams schieden aus. Zu diesen 24 Teams stießen noch die 8 Gruppendritten aus der Gruppenphase der UEFA Champions League. Somit erreichten 32 Teams die K.-o.-Phase, in der die Gegner für jede Runde getrennt zugelost wurden, welche jeweils in Hin- und Rückspiel gegeneinander antraten, bis die beiden Finalteilnehmer feststanden. Frühestens im Achtelfinale durften zwei Vertreter einer Nation aufeinandertreffen. Das Finale wurde in einer einzigen Partie am 9. Mai 2012 in der Arena Națională in Bukarest entschieden.
1 Hinspiel schon am 26. Juli 2011, da Hapoel Tel Aviv ebenfalls Heimrecht hatte.
Play-offs
Die vierte und letzte Qualifikationsrunde wird zwecks besserer Vermarktung „Play-off“ genannt.
Auslosung: am 5. August 2011 in Nyon
Hinspiele: am 18. August 2011
Rückspiele: am 25. August 2011
Teilnahme: 76 Mannschaften, darunter die 35 Siegerteams der dritten Qualifikationsrunde und 15 Verlierer der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League 2011/12.
Die Auslosung fand am 26. August 2011 in Monaco statt.[6] Die 48 für die Gruppenphase qualifizierten Mannschaften (darunter zehn Verlierer der Play-offs der UEFA Champions League 2011/12) wurden anhand ihres Klub-Koeffizienten auf vier Lostöpfe zu je zwölf Teams aufgeteilt, und aus jedem Lostopf eine Mannschaft in eine der zwölf Gruppen (A bis L) gelost; Mannschaften desselben Verbandes konnten nicht in die gleiche Gruppe gelost werden.
Die Gruppenphase wird an folgenden Terminen ausgespielt:
Zu den 24 Mannschaften, die sich über die Gruppenphase qualifiziert hatten, kamen die 8 Gruppendritten der Champions League hinzu. Dies waren Manchester City, Manchester United, Olympiakos Piräus, der FC Valencia, der FC Porto, Ajax Amsterdam, Trabzonspor und Viktoria Pilsen. Für die Auslosung der Sechzehntelfinals, die am 16. Dezember 2011 stattfand, waren die Gruppensieger sowie die vier besten Gruppendritten aus der Champions League gesetzt; ihnen wurden die übrigen Mannschaften zugelost. Dabei waren Begegnungen zwischen Mannschaften derselben Gruppe oder desselben Landesverbandes ausgeschlossen. Die Hinspiele fanden am 14. und 16. Februar 2012 statt, die Rückspiele am 22. und 23. Februar 2012.
Die Auslosung für die Achtelfinalpaarungen fand ebenfalls am 16. Dezember 2011 statt, gespielt wurde am 8. und 15. März 2012. Ab dem Achtelfinale fielen alle Losbeschränkungen weg. Nun konnten auch Teams aus derselben Gruppe und demselben Landesverband aufeinandertreffen.
Die Auslosung der Halbfinalpaarungen fand ebenfalls am 16. März 2012 statt, gespielt wurde am 19. und 26. April 2012.
Das diesjährige Halbfinale war das zweite „iberische Halbfinale“ in Folge. Standen sich in der Vorsaison noch drei portugiesische und eine spanische Mannschaft gegenüber, war es diesmal umgekehrt.
Durch den Sieg im Finale stellte Atlético Madrid einen neuen Rekord für die europäischen Wettbewerbe auf: Erstmals wurden 12 Spiele in Folge gewonnen. Zuvor hielten Atlético Madrid und der FC Barcelona (in der UEFA Champions League 2002/03) den Rekord mit 11 Siegen in Folge.[9]
Beste Torschützen
Nachfolgend sind die besten Torschützen der Europa-League-Saison (ohne Qualifikation) aufgeführt. Die Sortierung erfolgte analog zur UEFA-Torschützenliste nach Anzahl der Tore und bei gleicher Trefferzahl anhand der Spielminuten.[10]
↑ abcdeVon der UEFA wird der FC Red Bull Salzburg als FC Salzburg gelistet.
↑Der eigentliche Gewinner der Drittrundenqualifikation, Olympiakos Volos, wurde aufgrund von Manipulationsvorwürfen nachträglich für drei Jahre von allen UEFA-Wettbewerben ausgeschlossen. Als Ersatzteam wurde seitens der UEFA FC Differdange festgelegt.