Der Typ Mannheim[1] ist eine zwischen 1969 und 1993 in großen Stückzahlen produzierte deutsch-österreichische Fahrzeug-Baureihe für Straßenbahnen beziehungsweise Stadtbahnen in Hochflurbauweise.
größere Seitenfenster, ganzes Fenster zwischen Gelenk und mittlerer Tür im Außenwagen, dadurch nur noch zwei Fenster zwischen den beiden Einstiegen eines Wagenteils
circa zehn Zentimeter höhere, bis zur Dachkante reichende Fensterscheiben – um stehenden Fahrgästen einen besseren Ausblick zu ermöglichen
weiter nach unten gezogenen Türfenster, die deutlich höher sind als die gewöhnlichen Seitenfenster und somit aussteigenden Fahrgästen schon vorab einen Überblick über die Situation an der Haltestelle beziehungsweise auf dem Bahnsteig ermöglichen, insbesondere um beim Einmannbetrieb mobilitätseingeschränkte Personen schon von innen erkennen zu können, die Hilfe beim Einstieg benötigen
Zusammenlegung der Rollbandanzeige für die Linienbezeichnung mit der Rollbandanzeige für das Fahrtziel (VÖV-Maße) in einem gemeinsamen Kasten im Dachbereich (außer Braunschweig und Wien), dadurch höhere Frontscheiben
heckseitige Liniennummernanzeige ebenfalls vollständig in den Wagenkasten integriert statt zuvor leicht hervorstehend, dadurch auch höhere Heckscheiben
Durchgehende Vis-à-vis-Bestuhlung im Innenraum auch bei Einrichtungswagen, ergänzt durch kleine Ablagetische
Sitze durch Haltestangen an der Decke aufgehängt, dadurch einfachere Reinigung des Wagenbodens
Gelenkportal mit neu konstruierter Kunststoffverkleidung zur Geräuschdämmung im Innenraum
Widerstände unterflur statt wie zuvor auf dem Wagendach angeordnet
Die vorgenannten Ausstattungsmerkmale wurden nicht durchgängig in allen Städten verwirklicht. Beispielsweise besaßen die Typ Mannheim für Braunschweig und Wien größere, über den Zielschildern angebrachte Anzeigen für die Liniennummern. Die Braunschweiger und Augsburger Fahrzeuge haben keine Klimaanlagen, die Augsburger Triebwagen besitzen auf dem Boden aufgestellte Fahrgastsitze in Reihenanordnung und die Wiener E6 tragen die Widerstände auf dem Fahrzeugdach.
Alle Wagen waren von Beginn an für Schaffnerlosen Betrieb ausgelegt.
Eng mit dem Typ Mannheim verwandt sind außerdem die zusammen 25 zwischen 1971 und 1991 gebauten Achtachser des Typs Freiburg, die jedoch aufgrund ihres vierachsigen Mittelwagens mit zwei aufgesattelten Endwagen ohne Jakobs-Drehgestelle auskommen und deshalb als eigene Bauart betrachtet werden.
Abgabe an Görlitz (460, 465, 468), Helsinki (451, 453, 455–457) und Zagreb (461–463, 466, 467), übrige in Mannheim verschrottet, 455 wieder zurück nach Mannheim als Grüne Bahn für BUGA im Juni 2023 und dann als Museumswagen
vor Ort als Typ GT8S bezeichnet, Wagen 3101–3104 anfangs mit Speiseabteil, Wagen 3101–3104 und 3201–3236 in den Jahren 1981–1983 u. a. mit Klapptrittstufen und erhöhtem Fahrzeugboden für den Einsatz im Netz der Stadtbahn Düsseldorf nachgerüstet und fortan als Typ GT8SU bezeichnet, 32 dieser Wagen wurden zwischen 2011 und 2013 erneut modernisiert. Wagen 3101 und 3206 werden als unmodernisierte historische Fahrzeuge erhalten.
7471, 7472, 7475 und 7476 in den Jahren 2007–2009 für den Betrieb hinter Niederflurtriebwagen umgebaut, dabei letzter Einstieg verschlossen
Wien
1978–1990
117
Einrichtungswagen
1435 mm
4
2265 mm
1401–1517
Lohner
vor Ort als Typ c5 bezeichnet
Wien
1979–1990
046
Zweirichtungswagen
1435 mm
6
2305 mm
1901–1946
Lohner
vor Ort als Typ c6 bezeichnet, beschafft für den Einsatz auf der Stadtbahn beziehungsweise später auf der Linie U6 der U-Bahn Wien, in Wien nicht mehr im Einsatz, Abgabe nach Utrecht und Krakau
Literatur
Moderne Gelenktriebwagen für den öffentlichen Personen-Nahverkehr, In: nahverkehrs praxis, Dezember 1970, Seiten 553–555.