de Tud%E1%B8%ABaliya III.

Tudḫaliya III., auch Tudḫaliya der Jüngere, war Großkönig des Hethiterreichs.

Tudḫaliya war der Sohn Tudḫaliyas II. und wurde kurz vor dessen Tod vom Adel, insbesondere seinem Bruder Šuppiluliuma, als Thronfolger per Eid anerkannt. Šuppiluliuma war zur Zeit der Regierung seines Vaters viele Jahre ein erfolgreicher Feldherr und war wahrscheinlich mit einer untergeordneten Rolle nicht mehr zufrieden. Er verschwor sich, nachdem Tudḫaliya II. um 1355 v. Chr. gestorben und Tudḫaliya III. Großkönig geworden war, mit einem Großteil der Oberschicht, ermordete Tudḫaliya, womöglich nach einem Bürgerkrieg, im selben Jahr und wurde selbst Großkönig. Da Šuppiluliuma große Teile des Adels hinter sich hatte, war Tudḫaliya vielleicht unfähig zu regieren. Darauf weist auch eine andere Quelle hin, die auch so übersetzt werden kann, dass Šuppiluliuma seinen Bruder für ein Vergehen maßregelte. Die Usurpation Šuppiluliumas wird in keinen offiziellen Zeugnissen dieser Zeit erwähnt, sondern erscheint erst in den Pestgebeten Muršilis II., in denen dieser eine Seuche als Strafe der Götter für die Ermordung Tudḫaliyas interpretiert.

Stammbaum

Der folgende Stammbaum wurde nach Veröffentlichungen von Volkert Haas^[1] und Jörg Klinger^[2] erstellt.

1. Ḫinti

2. Tawananna

Zida

Zannanza

1./2. Gaššulawiya

2./3. Danuḫepa

Frau Šattiwazzas

1. Ehefrau

Frau Ammistamrus II.

Einzelnachweise

↑ Volkert Haas: Die hethitische Literatur. Walter de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 978-3-11-018877-6, Seite 91.
↑ Jörg Klinger: Die Hethiter. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53625-0.

Literatur

Jörg Klinger: Die Hethiter. Beck, München 2007, ISBN 3-406-53625-5, S. 53.
Birgit Brandau, Hartmut Schickert: Hethiter Die unbekannte Weltmacht, Piper, 2001.

Vorgänger	Amt	Nachfolger
Tudḫaliya II.	Hethitischer Großkönig ca. 1355 v. Chr.	Šuppiluliuma I.

Personendaten
NAME	Tudḫaliya III.
KURZBESCHREIBUNG	hethitischer Großkönig
GEBURTSDATUM	15. Jahrhundert v. Chr. oder 14. Jahrhundert v. Chr.
STERBEDATUM	um 1355 v. Chr.

[1] Volkert Haas: Die hethitische Literatur. Walter de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 978-3-11-018877-6, Seite 91.

[2] Jörg Klinger: Die Hethiter. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-53625-0.

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