Trude Zierfuss studierte von 1910 bis 1915 in Leipzig an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Erstmals 1914 und letztmals 1922 ist sie als Gertrud Zierfuß, Malerin und Grafikerin, im Leipziger Adressbuch mit der Anschrift Tieckstraße 2 nachgewiesen. Sie betätigte sich vor allem als Holzschneiderin, darunter auch für Exlibris und Siegelmarken, schuf aber auch Tafelbilder. Aus dem Leipziger Verlag Erich Matthes gibt es mehrere Publikationen mit Grafiken der Künstlerin. 1925 und 1930 unternahm sie Reisen nach Italien.[1]
Sie war Mitglied des Vereins Leipziger Jahresausstellungen (LIA), an dessen originalgrafischer Ausgabe Casanova und die Lia für die Mitglieder (Auflage 250 Exemplare) sie 1927 mit einem Holzschnitt beteiligt war.
Um 1922 heiratete Gertrud Zierfuss den Maler Kurt Massloff, dessen politische Haltung sie teilte. 1927 trat sie der Kommunistischen Partei Deutschlands bei. Ab 1930 gehörte sie der Ortsgruppe Leipzig der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ASSO) an. 1941 wurde sie verhaftet, später jedoch wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Sie starb 1943 an den Folgen einer schweren Erkrankung.[1]
Werke
Grafiken
Gärtnerei, 1918, Linolschnitt, 26,5 × 34,5 cm, signiert rechts unten „Trude Zierfuss 18“, Graphische Sammlung des Museums der bildenden Künste, Leipzig
Zäune, 1920, Linolschnitt, 29 × 24,5 cm, signiert rechts unten „Trude Zierfuss“, Graphische Sammlung des Museums der bildenden Künste, Leipzig[2]
Tafelbilder
Blick vom Fenster des Ateliers (Tieckstraße), 1924/1925, Pastell, 29 × 23,2 cm, bezeichnet rechts unten auf dem Passepartout „Trude Zierfuss“
Blick vom Atelier zur Rennbahn im Winter, um 1925, Öl auf Sperrholz, 40,5 × 52,3 cm, bezeichnet links unten „Trude Massloff-Zierfuß“
Häuser, 1925,[3] Öl auf Leinwand, 66 × 49,4 cm, bezeichnet links unten „T. Zierfuß 25“, Museum der bildenden Künste, Leipzig
Stilleben mit blauem Krug, um 1926, Öl auf Pappe, 54,8 × 44,5 cm, bezeichnet rechts unten „T. Zierfuß“, Museum der bildenden Künste, Leipzig
Vorstadthäuser, um 1930, Öl auf Leinwand, 60 × 81 cm, Museum der bildenden Künste, Leipzig
auf der Rückseite: Landschaft am Gardasee, Öl
Demonstration (auch: Für Arbeit und Brot), 1932, Öl auf Sperrholz, 66,8 × 86,5 cm
auf der Rückseite: Erntearbeiterinnen, 1931 ausgestellt, Öl auf Sperrholz, signiert „T.Z.“, Museum der bildenden Künste, Leipzig (aus dem Nachlass von Emil Koch)[4]
1986: Leipzig, Museum der Bildenden Künste („Worin unsere Stärke besteht. Kampfaktionen der Arbeiterklasse im Spiegel der bildenden Kunst.“)
2019/2020: Leipzig, Museum der bildenden Künste („Sammlung im Blick: Leipziger Kunst 1900–1945“)[7]
Literatur
Exlibris und Sigelmarken. Gertrud Zierfuss und Resi Brandl 1914–1916. Verlag Erich Matthes, Leipzig, 1916
Einzelnachweise
↑ abcMassloff-Zierfuss, Trude (Gertrud) ; geb. Zierfuss. In: Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Band 2. Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2000, ISBN 3-89739-040-X, S. 324.
↑50 Jahre Asso in Leipzig: Association Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands. Katalog. Museum der Bildenden Künste, Leipzig 1979, S. 122.