Trespen

Trespen

Roggen-Trespe (Bromus secalinus)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Trespen
Wissenschaftlicher Name
Bromus
L.

Die Trespen (Bromus) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die etwa 160 Arten sind fast weltweit verbreitet.[1]

Beschreibung

Illustration aus Aquatic and wetland plants of southwestern United States, 1972 von Bromus richardsonii
Unbegrannte Trespe (Bromus inermis) in Blüte
Ausschnitt eines Fruchtstands der Aufrechten Trespe (Bromus erectus)
Illustration aus Manual of the grasses of the United States, S. 43 von Bromus ciliatus
Illustration aus Flora Batava, Volume 16 der Wiesen-Trespe, Verwechselte Trespe (Bromus commutatus)
Illustration von Bromus madritensis
Illustration aus Bulletin (1895–1901), S. 223 von Bromus polyanthus
Illustration der Sparrigen Trespe (Bromus squarrosus L.)
Illustration aus Flora Atlantica, sive, Historia plantarum quae in Atlante, agro Tunetano et Algeriensi crescunt, Tafel 26 der Steifen Trespe (Bromus rigidus)
Illustration der Ardennen-Trespe (Bromus bromoideus)

Vegetative Merkmale

Trespen-Arten sind einjährige, einjährig überwinternde oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die einjährigen wachsen büschelig oder mit einzelnen Halmen, die ausdauernden sind rasen- oder horst-bildend. Selten kommen unterirdische Ausläufer vor. Die Halme stehen meistens aufrecht oder sind gekniet-aufsteigend, sie besitzen mehrere Knoten.[2]

Die Blattscheiden sind fast bis oben verwachsen und sind meistens behaart. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum. Die Blattspreiten sind in der Knospenlage gerollt, nur selten gefaltet. Später sind sie flach, behaart und können stängelumfassende Öhrchen besitzen.

Generative Merkmale

Der meist rispige, manchmal traubige Blütenstand ist ausgebreitet oder zusammengezogen, aufrecht oder überhängend; er kann bis auf ein Ährchen reduziert sein. Die Rispenäste stehen in zwei Zeilen von der Hauptachse ab, sind verzweigt oder unverzweigt.

Die Ährchen bestehen aus mehreren bis vielen Blüten und sind meist seitlich zusammengedrückt. Die Blüten sind zwittrig, die obersten Blütchen sind häufig reduziert und steril. Die zwei Hüllspelzen sind meistens ungleich, kürzer als das Ährchen und haben einen dünnen Hautrand. Auf dem Rücken sind sie gerundet, seltener haben sie einen Kiel. Die äußere Hüllspelze ist ein- bis siebennervig, die innere ist drei- bis neunnervig (selten bis zu 13-nervig). Die Deckspelzen haben fünf bis sieben (selten bis zu 13) Nerven, sind häutig bis derb und haben einen dünneren Rand. Oben sind sie ganzrandig und spitz oder – meistens – eingekerbt. Meist tragen sie eine Granne, die leicht unterhalb des oberen Spelzenrandes oder an der Kerbe ansetzt. Die Vorspelzen haben zwei Nerven, sind meistens kürzer als die Deckspelzen, sind zart und auf den Kielen bewimpert. Es gibt drei, selten nur ein oder zwei Staubblätter, die Staubbeutel sind 0,5 bis 6 Millimeter lang. Zwei oder drei Fruchtblätter sind zum Fruchtknoten verwachsen. Der Stempel besitzt am oberen Ende ein häutiges, weißes, dicht behaartes Anhängsel, auch Nebenäste oder Stigmae genannt. Der Griffel ist sehr kurz und trägt lange, dicht federige Narben.

Zur Samenreife fallen die Blütchen einzeln aus, die Hüllspelzen bleiben stehen. Dazu zerfällt die Ährchenachse über den Hüllspelzen und zwischen den einzelnen Blütchen. Die Karyopse hat einen länglich-elliptischen Umriss. An der Spitze trägt sie ein häutiges, kurz behaartes Anhängsel. An der Nabelseite ist die Karyopse rinnig vertieft, an der Embryoseite abgerundet. Sie ist mit Deck- und Vorspelze verwachsen. Der Embryo ist ein Achtel bis ein Sechstel so lang wie die Frucht. Der Nabel ist linealisch und erstreckt sich fast über die ganze Länge der Frucht.

Blütenstand der Ährengrasähnlichen Trespe (Bromus catharticus)
Ausschnitt eines Blütenstands der Wiesen-Trespe (Bromus commutatus)
Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
Unbegrannte Trespe (Bromus inermis)
Fuchsschwanz-Trespe (Bromus rubens)
Taube Trespe (Bromus sterilis)

Systematik

Taxonomie

Die Gattung Bromus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 76 aufgestellt.[3] Bromus L. nom. cons. wurde konserviert mit einem konservierten Typus in Shenzhen ICN Art. 14.9 & App. III.[4]

Äußere Systematik

Die Gattung Bromus gehört zur Tribus Bromeae in der Unterfamilie Pooideae innerhalb der Familie Poaceae.[4] Werden – wie in diesem Artikel – die manchmal als eigene Gattungen behandelten Zerna, Anisantha, Bromopsis und Ceratochloa als Sektionen in der Gattung Bromus belassen, so umfasst Bromus 150 bis 160 Arten und Naturhybriden.[3][5]

Arten und ihre Verbreitung

In der Gattung der Trespen (Bromus) gibt es bis zu 150 Arten:[3]

Quellen

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

  1. W. D. Clayton, K. T Harman, H. Williamson: Datenblatt Bromus. In: GrassBase — The Online World Grass Flora. 2006ff., abgerufen am 23. Juli 2008.
  2. O.Sebald, S.Seybold, G.Philippi, A.Wörz: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 7, Verlag Eugen Ulmer, 1998.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz ea eb ec ed ee ef eg eh ei ej ek el em en eo ep eq er es et eu ev ew ex ey ez fa fb fc fd fe ff fg fh fi fj fk Bromus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
  4. a b Bromus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. Juni 2024.
  5. a b Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Walter Erhardt et al.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  7. a b c d Liang Liu, Guanghua Zhu, Klaus Ammann: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 22: Poaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2006, ISBN 1-930723-50-4. Bromus Linnaeus, S. 371–378 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  8. a b c d B. Valdés, H. Scholz; mit Beiträgen von E. von Raab-Straube, G. Parolly (2009): Poaceae. Datenblatt Bromus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  9. Michael Koltzenburg: Bromus. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage, Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024, ISBN 978-3-494-01943-7. S. 275.
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Wiktionary: Trespe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen