Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Vegetative Merkmale
Trespen-Arten sind einjährige, einjährig überwinternde oder ausdauerndekrautige Pflanzen. Die einjährigen wachsen büschelig oder mit einzelnen Halmen, die ausdauernden sind rasen- oder horst-bildend. Selten kommen unterirdische Ausläufer vor. Die Halme stehen meistens aufrecht oder sind gekniet-aufsteigend, sie besitzen mehrere Knoten.[2]
Die Blattscheiden sind fast bis oben verwachsen und sind meistens behaart. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum. Die Blattspreiten sind in der Knospenlage gerollt, nur selten gefaltet. Später sind sie flach, behaart und können stängelumfassende Öhrchen besitzen.
Generative Merkmale
Der meist rispige, manchmal traubigeBlütenstand ist ausgebreitet oder zusammengezogen, aufrecht oder überhängend; er kann bis auf ein Ährchen reduziert sein. Die Rispenäste stehen in zwei Zeilen von der Hauptachse ab, sind verzweigt oder unverzweigt.
Die Ährchen bestehen aus mehreren bis vielen Blüten und sind meist seitlich zusammengedrückt. Die Blüten sind zwittrig, die obersten Blütchen sind häufig reduziert und steril. Die zwei Hüllspelzen sind meistens ungleich, kürzer als das Ährchen und haben einen dünnen Hautrand. Auf dem Rücken sind sie gerundet, seltener haben sie einen Kiel. Die äußere Hüllspelze ist ein- bis siebennervig, die innere ist drei- bis neunnervig (selten bis zu 13-nervig). Die Deckspelzen haben fünf bis sieben (selten bis zu 13) Nerven, sind häutig bis derb und haben einen dünneren Rand. Oben sind sie ganzrandig und spitz oder – meistens – eingekerbt. Meist tragen sie eine Granne, die leicht unterhalb des oberen Spelzenrandes oder an der Kerbe ansetzt. Die Vorspelzen haben zwei Nerven, sind meistens kürzer als die Deckspelzen, sind zart und auf den Kielen bewimpert. Es gibt drei, selten nur ein oder zwei Staubblätter, die Staubbeutel sind 0,5 bis 6 Millimeter lang. Zwei oder drei Fruchtblätter sind zum Fruchtknoten verwachsen. Der Stempel besitzt am oberen Ende ein häutiges, weißes, dicht behaartes Anhängsel, auch Nebenäste oder Stigmae genannt. Der Griffel ist sehr kurz und trägt lange, dicht federige Narben.
Zur Samenreife fallen die Blütchen einzeln aus, die Hüllspelzen bleiben stehen. Dazu zerfällt die Ährchenachse über den Hüllspelzen und zwischen den einzelnen Blütchen. Die Karyopse hat einen länglich-elliptischen Umriss. An der Spitze trägt sie ein häutiges, kurz behaartes Anhängsel. An der Nabelseite ist die Karyopse rinnig vertieft, an der Embryoseite abgerundet. Sie ist mit Deck- und Vorspelze verwachsen. Der Embryo ist ein Achtel bis ein Sechstel so lang wie die Frucht. Der Nabel ist linealisch und erstreckt sich fast über die ganze Länge der Frucht.
Systematik
Taxonomie
Die Gattung Bromus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 76 aufgestellt.[3]BromusL. nom. cons. wurde konserviert mit einem konservierten Typus in Shenzhen ICN Art. 14.9 & App. III.[4]
Äußere Systematik
Die Gattung Bromus gehört zur Tribus Bromeae in der Unterfamilie Pooideae innerhalb der Familie Poaceae.[4] Werden – wie in diesem Artikel – die manchmal als eigene Gattungen behandelten Zerna, Anisantha, Bromopsis und Ceratochloa als Sektionen in der Gattung Bromus belassen, so umfasst Bromus 150 bis 160 Arten und Naturhybriden.[3][5]
Arten und ihre Verbreitung
In der Gattung der Trespen (Bromus) gibt es bis zu 150 Arten:[3]
Raue Wald-Trespe[6] (Bromus benekenii(Lange) Trimen, Syn.: Bromopsis benekenii(Lange) Holub): Sie ist von Nordafrika über Europa bis China verbreitet.[3][7]
Bromus brachyantherusDöll: Sie kommt in Südamerika von Bolivien, Uruguay über das südliche bis südöstlien Brasilien bis ins nördliche Argentinien vor.[3]
Ardennen-Trespe[6] (Bromus bromoideus(Lej.) Crép.): Sie ist nur im nördlichen Frankreich, südlichen Belgien, in den Niederlanden sowie in Luxemburg vorgekommen und ist seit 1935 überall ausgestorben.[3]
Plattährige Trespe[6] (Bromus carinatusHook. & Arn., Syn.: Ceratochloa carinata(Hook. & Arn.) Tutin): Sie ist von Yukon über weite Teile Nordamerikas bis Zentralamerika verbreitet. Sie kommt auch Venezuela sowie Peru[3], auf den Britischen Inseln sowie in den Niederlanden als Neophyt vor.
Ährengrasähnliche Trespe[6] oder Pampas-Trespe (Bromus catharticusVahl, Syn.: Bromus unioloidesKunth; Ceratochloa cathartica(Vahl) Herter[3]): Sie kommt in Südamerika vor. Beispielsweise in Nordamerika und in Südeuropa ist sie ein Neophyt.[3]
Bromus ciliatusL.: Sie ist auf der Nordhalbkugel von der Inneren Mongolei, sowie der Mongolei über Russlands Fernem Osten sowie dem nördlichen Japan über die Aleuten und vom subarktischen Nordamerika bis zu den USA verbreitet.[3]
Bromus coloratusSteud.: Sie kommt von zentralen bis südlichen Chile und im südlichen Argentinien vor.[3]
Wiesen-Trespe[6] oder Verwechselte Trespe (Bromus commutatusSchrad.): Sie kommt von Europa sowie Nordafrika bis zum Iran vor.[3]
Aufrechte Trespe[6] (Bromus erectusHuds., Syn.: Bromus transsilvanicusSteud., Bromopsis erecta(Huds.) Fourr.): Sie kommt in Westeuropa sowie Mitteleuropa bis zum Mittelmeerraum sowie bis zum Iran und kommt auch in Tibet vor. Sie ist in Nordamerika ein Neophyt.[3]
Dicke Trespe (Bromus grossusDesf. ex DC.); Heimat: Belgien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien und Tschechien.[3] Sie ist durch die BArtSchV und durch die FFH-Richtlinie Anhang II und IV der Europäischen Union besonders geschützt.[9]
Weiche Trespe[6] (Bromus hordeaceusL.): Die etwa vier Unterarten sind in Makaronesien, vom Mittelmeerraum bis zum gemäßigten Eurasien verbreitet. Sie ist in der Neuen Welt, in Hawaii, Japan, Australien und Neuseeland ein Neophyt.[3]
Bromus hordeaceus subsp. divaricatus(Bonnier & Layens) Kerguélen: Sie kommt in Makaronesien, in Marokko, Frankreich, Italien, auf Zypern, auf Inseln der östlichen Ägäis, und in der Türkei vor.[3]
Bromus hordeaceusL. subsp. hordeaceus
Bromus hordeaceus subsp. longipedicellatusSpalton: Sie wurde 2001 erstbeschrieben und kommt vom Nordwest- bis Mitteleuropa vor.[3]
Dünen-Trespe[6] (Bromus hordeaceus subsp. thominei(Hardouin) Braun-Blanq., Syn.: Bromus thomineiHardouin): Sie kommt auf den Azoren, an Küsten von Westeuropa bis zum Mittelmeerraum vor. Sie ist in Nordamerika ein Neophyt.[3]
Unbegrannte Trespe[6] oder Wehrlose Trespe (Bromus inermisLeyss., Syn.: Bromopsis inermis(Leyss.) Holub): Sie kommt in gemäßigten Gebieten Eurasiens vor. Sie ist in der Neuen Welt, Südafrika und Australien ein Neophyt.[3]
Japanische Trespe[6] (Bromus japonicusThunb. ex Murray): Die etwa zwei Unterarten sind vom Mittelmeerraum bis zum gemäßigten Eurasien verbreitet. Sie ist in Nordamerika ein Neophyt.[3]
Langgrannige Trespe[6] (Bromus lanceolatusRoth, Syn.: Bromus macrostachysDesf.): Sie ist vom Mittelmeerraum bis zum nordwestlichen China sowie Pakistan verbreitet. Sie ist in Nordamerika und Südamerika ein Neophyt.[3]
Ungarische Trespe (Bromus pannonicusKumm. & Sendtn., Syn.: Bromopsis pannonica(Kumm. & Sendtn.) Holub): Die zwei Unterarten kommen nur von der Slowakei bis Rumänien vor.[3]
Trauben-Trespe[6] oder Traubige Trespe (Bromus racemosusL.): Sie kommt auf den Azoren und von Europa bis China vor.[3]
Gewöhnliche Wald-Trespe[6] (Bromus ramosusHuds., Syn.: Bromopsis ramosa(Huds.) Holub): Sie ist von Europa bis zum Iran, von Tibet bis zum indischen Subkontinent verbreitet.[3]
Steife Trespe (Bromus rigidusRoth, Syn.: Anisantha rigida(Roth) Hyl.): Sie ist in Makaronesien sowie im Mittelmeerraum, von Ungarn bis zu Iran verbreitet.[3]
Siebenbürgen-Trespe[6] (Bromus ripariusRehmann, Syn.: Bromus transsilvanicusSchur non Steud.): Sie kommt in Norditalien auf der Balkanhalbinsel sowie Rumänien vor.[3]
Fuchsschwanz-Trespe[6] (Bromus rubensL.): Die zwei Unterarten sind auf den Kanarischen Inseln, vom Mittelmeerraum bis zur Sahara, vom Kaukasusraum bis Zentralasien und Afghanistan weitverbreitet.[3]
Sparrige Trespe[6] (Bromus squarrosus L.): Sie kommt von Mitteleuropa[8] bis zur Mongolei und vom Mittelmeerraum bis zum Iran vor.[3] Sie ist in Nordamerika und Chile ein Neophyt.[3]
Taube Trespe[6] (Bromus sterilisL.): Sie ist in Europa und im Mittelmeerraum bis Zentralasien verbreitet. Sie ist in der Neuen Welt, Australien und Neuseeland ein Neophyt.[3]
Dach-Trespe[6] (Bromus tectorumL.): Sie ist vom Mittelmeerraum bis China und zur Arabischen Halbinsel, Europa bis zur Mongolei verbreitet.[3][7] Sie ist in der Neuen Welt, Grönland, Australien, den Philippinen, Neuseeland und Hawaii ein Neophyt.
↑ abBromus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. Juni 2024.
↑ abManfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
↑
Michael Koltzenburg: Bromus. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage, Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024, ISBN 978-3-494-01943-7. S. 275.